Tomaten: Unverfälschter Genuss und ganz viel Farbe

Sonnengereift und prall, vitaminreich und kalorienarm, saftig und unwiderstehlich duftend: Vollreife Tomaten aus heimischem Anbau schmecken besonders lecker, aromatisch und fruchtig.

Foto: BVEO

Sie sind ein Grund mehr das Frühjahr zu lieben: Ob Fleisch-, Roma-, Rispen-, Cherry-, Cocktail- oder Strauchtomate – mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 7,3 kg* ist das meist leuchtendrote Nachtschattengewächs das erklärte Lieblingsgemüse der Deutschen. Ob frisch, gekocht, eingemacht oder als Ketchup, ob in Salaten, Pasta-Saucen oder auf Pizzen. Vor allem aus Rezepten der beliebten, mediterranen Küche sind die roten Alleskönner längst nicht mehr wegzudenken.

Und nicht nur weil wir „mediterran“ oft mit Urlaub, Entspannung und Genuss assoziieren, lohnt es sich, die Saison voll auszunutzen. Eine kulinarische Inspirationsquelle wäre da beispielsweise eine fruchtig-frische Tomaten-Labneh, ein ebenso spannendes wie einfaches Frischkäse-Rezept aus der libanesischen Küche – mit Suchtpotential. (*Quelle: AMI, BMEL, Destatis)

Mehr als rot und rund

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Manche sind klein wie Johannisbeeren, andere groß wie Kürbisse und bis zu einem Kilo schwer: Tomaten gibt es in einer enormen Bandbreite von Größen und auch Farben – vom klassischen Rot über Gelb, Violett bis hin zu Schwarz. Es gibt sogar gestreifte, marmorierte und mehrfarbige Exemplare.

Für welche Sorte man sich entscheidet, ist letztlich eine Frage des Geschmacks und der Jahreszeit. Denn Tomaten sind weitgereiste Sonnenanbeter mit einer langen Geschichte. Bevor sie die deutschen Küchen eroberten, mussten sie nämlich zunächst einmal von den Azteken bis nach Italien reisen, wo sie als kulinarische Allround-Talente durchstarteten und ihren Erfolgszug durch Europa fortsetzten.

Nachhaltiges Geschmackserlebnis

Je reifer, desto besser. Voll ausgereift und frisch geerntet schmecken Tomaten am besten – auch dem Klima. Dank kurzer Transportwege können dies vor allem Tomaten aus heimischer Produktion leisten. Doch die Freilandtomaten-Saison ist nicht allzu lang. Meist dauert sie nur von Juli bis September. Tomaten aus geschütztem Anbau können dagegen von April bis Oktober geerntet werden – gut geschützt vor Regen, Hagel oder plötzlichen Temperaturstürzen.

Nachhaltigkeit spielt beim Tomatenanbau überhaupt eine große Rolle. Meist wird auf organischem Substrat angebaut und auch beim Pflanzenschutz auf biologische Verfahren gesetzt. Schlupfwespen bekämpfen Schädlinge und Hummeln bestäuben die Tomatenblüten. Oft wird auch auf einen geschlossenen Wasserkreislauf gesetzt, der rund 75 Prozent Regenwasser nutzt. Dazu kommt, dass Tomaten lediglich bedarfsorientiert gedüngt und Pflanzenschutzmittel sehr sparsam eingesetzt werden. So können die hierzulande angebauten Tomaten ihr besonderes, volles Aroma entwickeln.

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Wissenshunger!

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Obst oder Gemüse?

Fruchtgemüse! Botanisch gehören Tomaten zu den Nachtschattengewächsen und sind eng verwandt mit Gurke, Kürbis, Zucchini und Aubergine. Die rote Frucht der Pflanze, die wir als Tomate und die Österreicher und Südtiroler als Paradeiser kennen, ist – kaum zu glauben! – eine Beere. Weltweit gibt es über 3000 verschiedene Tomatensorten.

Power

Strahlend rot und mit fester, glänzender Schale warten sie darauf gefuttert zu werden. Verantwortlich für die Farbe ist das Carotinoid Lycopin. Aber in Tomaten steckt noch viel mehr. Neben Vitamin C, Kalium und Ballaststoffen enthalten sie sekundäre Pflanzenstoffe, die im Ruf stehen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen und die Abwehrkräfte zu stärken. Darüber hinaus sind Tomaten nicht nur gesund, sondern auch noch figurfreundlich, denn sie bestehen zu 94 Prozent aus Wasser und liefern nur rund 17 kcal je 100 Gramm. (Quelle: Bundeszentrum für Ernährung)

Einkauf

Frische Tomaten erkennt man schon an der intensiven Farbe – egal ob rot, gelb oder violett. Das Fruchtfleisch sollte fest sein und die Schale keine Druckstellen aufweisen. Wenn die Tomate mit Grün verkauft wird, sollte man darauf achten, dass es weder welk noch trocken ist. Bei folienverpackten Tomaten sollte sich nicht zu viel Feuchtigkeit unter der Folie abgesetzt haben.

Lagerung

Bei Temperaturen von 12 bis 18 Grad Celsius fühlen sie sich am wohlsten – und zwar außerhalb des Kühlschranks! – an einem luftigen, lichtgeschützten Platz. Im Kühlschrank ist ihnen so kalt, dass sie schnell ihr Aroma verlieren und im schlimmsten Fall sogar braune Kälte-Flecken bekommen.

Achtung! Tomaten sondern Ethylengas ab – genau wie Äpfel. Deshalb sollten sie nicht neben anderem Gemüse und Obst gelagert werden, da sie deren Reifeprozesse beschleunigen können. Bei richtiger Lagerung bleiben Tomaten bis zu 14 Tage frisch. Eingefroren, getrocknet oder eingelegt noch länger.

Verwendung

Das pure Genusspotential hat, wer die Tomate roh snackt oder im Salat mit einem säuerlichen Dressing oder Öl zubereitet. Köstlich schmecken Tomaten aber auch eingelegt als Antipasti oder im Ganzen gegart und mit ein wenig Salz und Kräutern garniert als Beilage zu Fisch und Fleisch. Ein kulinarisches Highlight sind Tomaten vom Grill oder aus dem Ofen, die ebenso hoch in der Gunst der Verbraucher rangieren wie die zu Soße, Suppe oder Mark verarbeiteten Exemplare. Sehr beliebt sind auch Tomatenmarmeladen, deren Geschmack sich mit etwas Zitrone und Zucker perfekt zur Geltung bringen lässt – ein Gaumenkitzler und köstlicher Dip zu Käseplatten.

Tipp: Wer mit Tomaten kocht, sollte immer eine Prise Zucker verwenden, da dies den Geschmack der Tomate verstärkt.

Geröstete Tomaten auf Labneh

Quelle: BVEO