Vom Samen zur Haselnuss: So fair und nachhaltig ist der Haselnussanbau von Loacker

Authentischer Geschmack und höchste Qualität: Für die Waffel-Spezialitäten von Loacker werden nur beste Rohstoffe verwendet, die im Einklang mit Umwelt und Mensch gewonnen werden.

Daher engagiert sich der Süßgebäckhersteller bei all seinen Inhaltsstoffen für eine transparente und nachhaltige Lieferkette. Vorzeigeprojekt ist hier der Haselnussanbau in Italien. Dabei hat das Familienunternehmen bei der Kultivierung der Haselnuss in der Toskana nicht nur Pionierarbeit geleistet, sondern auch besonders faire Arbeitsbedingungen für die ortsansässigen Landwirte geschaffen. So setzt der Südtiroler Waffelhersteller neue Maßstäbe in Sachen soziale und ökologische Verantwortung bei der Rohstoffgewinnung – gerade im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen in der Türkei.  

Qualität aus Tradition: Für Loacker ist die Haselnuss nicht nur ein Rohstoff, sondern ein unverwechselbares Markenzeichen. Daher bezieht der Süßgebäckhersteller diese wertvolle Zutat zu 100 % aus Italien, denn hier gedeihen in Bezug auf Qualität und sensorische Eigenschaften besonders hochwertige Früchte. Um auch in Zukunft dauerhaft den Zugang zu diesem Rohstoff zu sichern, entstand 2011 die Idee für ein eigenes Anbauprogramm. „Aufgrund von klimatischen Herausforderungen hatten wir vor über zehn Jahren einen großen Mangel an italienischen Haselnüssen auf dem Markt. Aus diesem Grund haben wir ,Noccioleti Italiani‘, unser eigenes Projekt in der Toskana, ins Leben gerufen“, erklärt Maurizio Furlan, Agraringenieur und Leiter der Loacker Haselnussplantagen.

2014 hat der Waffelhersteller mit den ersten Pflanzen in zwei landwirtschaftlichen Betrieben begonnen (Tenuta Corte Migliorina und Tenuta Collelungo in Roccastrada). Pionierarbeit! Denn bis dato war die Toskana für den Anbau von Wein, Oliven, Weizen und Schafsmilch bekannt. Gleichzeitig begann man mit ansässigen Bauern zusammen zu arbeiten. Dank direkter Lieferverträge bot Loacker ihnen eine Reihe von Vorteilen: langfristige Partnerschaftsverträge, garantierte Abnahme der Produktion und gute Preise. Mit nachhaltigem Effekt: „Viele Landwirte haben sich daraufhin eigeninitiativ bei uns gemeldet, um auch Partnerschaften zu schließen“, erklärt Felix Niedermayr, Head of Agricultural Center of Competence. „Da die Plantagen fünf Jahre brauchen, bis sie Früchte tragen, haben wir außerdem Maßnahmen ergriffen, um die Bauern in der Überbrückungszeit bestmöglich zu unterstützen.“

Starke und nachhaltige Partnerschaften

Mit Erfolg! Heute arbeitet der Waffelhersteller mit 83 Vertragsbauern zusammen. Eine logistische Meisterleistung, denn der gesamte Pflanzungsprozess wird ständig von Loacker und einem Team aus Agronomen kontrolliert. „Der Einsatz von chemischen Herbiziden ist beispielsweise untersagt, sei es für die Behandlung von Unkraut oder auch die Bekämpfung der Wurzelschosse. Aus Qualitätsgründen müssen die Landwirte zudem mindestens zwei Erntedurchgänge durchlaufen, bevor sie ihre Haselnüsse in unseren Erntezentren abliefern können“, erklärt Niedermayr. Zur Kontrolle bekommen die Vertragsbauern drei- bis viermal im Jahr Besuch von einem Agronomen. „Die meisten Landwirte sind dabei zwischen 40 und 50 Jahre alt und haben viel Erfahrung. Aber es gibt auch Quereinsteiger. Einer war früher Polizist und nutzt seine Rente jetzt, um Haselnussplantagen anzubauen. Ein anderer war Börsentrader in der Schweiz“, erinnert sich Felix.

Qualität braucht Zeit und Fürsorge

Der Eigenanbau wird von Loacker mit modernster Technik so nachhaltig wie möglich gestaltet. Beispielsweise mit einer unterirdischen und extrem wassersparenden Tröpfchenbewässerung. Darüber hinaus verzichtet Loacker auf den Einsatz von chemischen Herbiziden bei der Schädlingsbekämpfung. Stattdessen wendet man den sogenannten Schütteltest an. „Ab Mitte Juni schütteln wir einmal die Woche in der Früh unsere Pflanzen und erst wenn mindestens sechs Insekten runterfallen, gehen wir mit dem biologischem Pflanzenschutzmittel Kupfer dagegen vor.“

Ein weiterer Qualitäts-Booster: Der Erntezeitpunkt. In der Türkei oder in China werden die Haselnüsse meist vor ihrer Reife manuell geerntet. Die Früchte enthalten dann noch viel Feuchtigkeit und sind schimmelanfällig. Daher wird bei Loacker erst geerntet, wenn die Haselnüsse von selbst vom Strauch fallen, in der Regel Ende August, Anfang September.

Umweltfreundlicher Kreislauf

Nach der Ernte werden die Nüsse zu einer Entschalungsanlage ins Latium gebracht. „Bisher haben wir diesen Schritt ausgelagert, demnächst machen wir alles selbst“, weiß Maurizio. „So stammt alles aus unserer Hand und wir haben die Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette.“ Durch diese Herangehensweise ist es auch möglich, die gelagerten Nüsse erst zu schälen, wenn Bedarf in den Produktionswerken in Heinfels oder Unterinn besteht. Auch das erhöht die Qualität und bewahrt den Geschmack. Gleichzeitig ermittelt ein intelligenter Kalibrierungsprozess, ob eine Nuss eher für eine Creme, ein Granulat, oder aus Mangel an Qualität, für den Weiterverkauf an Dritte, geeignet ist. So wird garantiert, dass tatsächlich alle Nüsse einer Ernte verarbeitet werden können.

Wegweisender Schritt in die Zukunft

Aktuell werden rund 125.000 Pflanzen auf 1.220 Hektar in den Regionen Toskana, Umbrien, Veneto und den Marken gepflegt. Die Eigenanbaufläche beläuft sich dabei auf 275 Hektar. „Bis 2025 planen wir die Hälfte unseres Bedarfs durch eigene italienische Haselnussplantagen zu decken“, erklärt Maurizio Furlan. „Die 100 % sind für 2030 anvisiert.“

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