Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan trotzt globalen Krisen und Fachkräftemangel mit positiver Bilanz und innovativen Plänen für 2024

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Trotz globaler Krisen konnte die Brauerei dank langjähriger Geschäftsbeziehungen, Vertrauen in Partnerschaften und Unterstützung durch Importeure 2023 erfolgreich agieren.

  • Als Antwort auf den Fachkräftemangel hat die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan eine Arbeitgebermarke entwickelt, mit der sie junge und etablierte Talente ansprechen möchten.
  • Der Blick in die Zukunft zeigt, dass die Brauerei durch den Bau des neuen Kombikellers aktiv auf weiteres Wachstum vorbereitet ist.

Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan hat in den letzten Jahren mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, von der Pandemie über den Krieg in der Ukraine bis hin zur Energiekrise und dem Konflikt in Israel. Der Wegfall der Gastronomie, das Geschäftsstoppen mit Russland und erhöhte Rohstoff- und Energiepreise haben die Situation weiter erschwert. Der Angriff auf Israel im Oktober hat die Brauerei besonders persönlich und geschäftlich getroffen, da es eines der wichtigsten Exportländer ist. Trotz dieser Widrigkeiten konnte die Brauerei dank langjähriger Geschäftsbeziehungen, Vertrauen in Partner und Unterstützung durch Importeure erfolgreich agieren.

Die nationalen Verkaufsbemühungen wurden verstärkt, und trotz Preisanpassungen konnte die Brauerei weiterhin Erfolge verzeichnen. „Nicht nur andere Länder haben das Minus aufgefangen, auch national konnten wir noch einmal zulegen. Unser Team hat sowohl im Export als auch hierzulande richtig Gas gegeben. Wir haben in diesem Jahr einen Verkaufsförderer eingestellt, der den Handel in der Region unterstützt. Der Effekt daraus ist mit einem deutlichen Plus im Kirchturmgebiet spürbar“, berichtet Brauereidirektor Dr. Josef Schrädler. Spurlos gehen diese Umstände aber auch an der Bayerischen Staatbrauerei Weihenstephan nicht vorbei: „Wir mussten im vergangenen Jahr wieder Preisanpassungen vornehmen, die natürlich nicht immer jedem schmecken.

Aber hier kommen eben das Vertrauen und die langjährigen Beziehungen ins Spiel: Unsere Partner wissen, dass das bei uns nicht einfach so passiert. Da stecken ausgiebige Überlegungen und viele Gespräche dahinter, ehe die Preisanpassungen durchgesetzt werden.“

Im nationalen Vergleich steht die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan derzeit gut da. Trotz teilweise zweistelliger Verluste in der Branche verzeichnet die Brauerei insbesondere im Bereich der untergärigen Biere ein Wachstum. Auch die Hefeweißbier-Marke bleibt stabil, während der Weißbiermarkt insgesamt rückläufig ist.

Der Blick in die Zukunft zeigt, dass die Brauerei aktiv auf das weitere Wachstum vorbereitet ist. Das neue Bauvorhaben am Weihenstephaner Berg, der Kombikeller, spielt eine entscheidende Rolle. Mit 24 neuen Tanks und einem Hefesammeltank wird die Brauerei flexibler und effizienter in ihren Arbeitsprozessen. Dieser Ausbau ermöglicht es, die steigende Nachfrage zu bewältigen und die Wege in der Produktion zu verkürzen.

Arbeitgebermarke als Antwort auf den Fachkräftemangel

Die Brauerei setzt auch auf die Bewältigung des Fachkräftemangels, indem sie ihre Nähe zur Technischen Universität und dem Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie nutzt. Durch gezielte Maßnahmen, einschließlich einer Arbeitgebermarke (www.wir-sind-bier.de), möchte die Brauerei junge Talente ansprechen und sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren.

„Es ist uns bewusst, dass sich der Arbeitsmarkt verändert hat. Aus diesem Grund haben wir uns überlegt, wie wir diese Thematik professionell und attraktiv angehen können und dafür eine Arbeitgebermarke entwickelt, mit der wir junge und auch etablierte Talente ansprechen möchten. Es ist uns wichtig zu zeigen, dass wir als Brauerei Weihenstephan ein attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber sind – nicht nur, wenn die sprichwörtliche Sonne scheint, sondern wenn die Zeiten auch mal schlechter sind“, erzählt Dr. Schrädler, Brauereidirektor der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan.

Mit Blick ins neue Jahr 2024

Für das Jahr 2024 erwartet die Brauerei Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Aufhebung der Mehrwertsteuer-Reduzierung für die Gastronomie. „Dass für die Gastronomie die Mehrwertsteuer wieder auf 19 statt sieben Prozent steigen wird, wird einige Betriebe vor Probleme stellen. Die Preise müssen ja auch an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden – und zusätzlich zu gestiegenen Pachten und Energiekosten wird die Belastung irgendwann zu viel. Entsprechend bleibt die Kundschaft möglicherweise aus, Betriebe müssen zurückschrauben oder schließen – für uns bedeutet das dann weniger Bierabsatz. Im Endeffekt werden die Gäste entscheiden, ob sie die Erhöhungen mittragen und weiter die Wirtschaften besuchen – oder eben nicht“, blickt Dr. Schrädler ins neue Jahr.

2024 wird aber auch das 1300-jährige Jubiläum der Ankunft Korbinians in Freising mit einem speziellen Jubiläumsbier gefeiert. Das Kobiniansbier ist ein naturtrübes Helles, das den historischen Charakter dieser Feierlichkeiten perfekt betont und seit Ende November erhältlich ist. Ein weiteres Highlight ist die Neuauflage des Braupakts, dieses Mal in Zusammenarbeit mit der belgischen Brauerei St. Bernardus, welches im April 2024 erwartet wird. „Nach fünf Jahren gibt es endlich eine Neuauflage des Braupakts. Mit der Brauerei St. Bernardus bringen wir Bayern und Belgien zusammen. Das Bier wird ein Blonde Ale mit rund sechs Prozent Alkohol. Bayerischer Hopfen trifft auf belgischen Hopfen, der Heilige Bernardus trifft auf den Heiligen Korbinian. Dieses Thema passt auch perfekt ins Korbiniansjahr. Wir freuen uns riesig darauf, wenn alle das Bier probieren können“, freut sich Dr. Schrädler auf das kommende Jahr.

Über die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan

Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, im Jahre 1040 als Klosterbrauerei der Benediktinermönche gegründet, ist heute ein Staatsbetrieb, der nach privatwirtschaftlichen Maßstäben geführt wird. Hinter den geschichtsträchtigen Gemäuern der Brauerei verbirgt sich modernste Technik, die auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in der Getränketechnologie zurückgreift. Zusammen mit der fast 1.000-jährigen Erfahrung und den traditionellen Brauverfahren entstehen Premiumbiere höchster Qualität, die jedes Jahr auf den internationalen Bierwettbewerben mit den begehrtesten Auszeichnungen geehrt werden. Mehr als 180 Mitarbeiter sorgen mit viel Engagement und Fachkenntnissen dafür, dass die Weihenstephaner Bierspezialitäten regional, national und international erhältlich sind.

Das Brauereigelände ist umgeben von den modernen Institutsgebäuden der Technischen Universität München in Weihenstephan, die in der ganzen Welt als Ausbildungsstätte von Braumeistern und -ingenieuren bekannt ist. Aus diesem Grund bestand am Weihenstephaner Berg für die Brauerei keine Möglichkeit zur Expansion am Standort. Mit dem 2019 eingeweihten neuen Logistikzentrum im Freisinger Gewerbegebiet Clemensänger nahe der Autobahnzufahrt ist die älteste Brauerei der Welt sehr modern und zukunftsfähig aufgestellt. Durch die Auslagerung der Logistik kann auch bei weiterem Wachstum nach wie vor am Weihenstephaner Berg gebraut werden.