Nutri-Score mit Eigenlob.
Der Nutri-Score soll als übersichtliche Form der Verbraucher-Information über die gesundheitliche Wertigkeit von Nahrungsmitteln durch Buchstaben und farbliche Markierungen von Rot bis Grün zur Verbesserung der Ernährung dienen. Dieses Mittel zur Konsumsteuerung entpuppt sich zunehmend als Irreführung. In einer umfangreichen Studie haben die Ernährungswissenschaftler Stephan Peters und Hans Verhagen die komplette Literatur zum Nutri-Score und seinen angeblichen positiven Effekten analysiert.
Das ernüchternde Ergebnis: Die große Mehrheit der Studien, die den Score positiv bewerten, stammt von exakt den Autoren, die den Score selbst entwickelt haben. So kann man natürlich seine eigenen Vorstellungen leicht bestätigen. Seriöse Wissenschaft ist es nicht, erst ein Score-System zu entwickeln und dieses dann mit selbst verfassten Publikationen in seiner Wirksamkeit zu profilieren.
Im Gegensatz dazu zeigt die Analyse der Publikationen von unabhängigen Autoren ungünstige Ergebnisse für den Nutri-Score. Die beiden Ernährungswissenschaftler kommen zu dem nüchternen Ergebnis, dass es keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise gibt, um den Score als wirksames Instrument zur Förderung der Gesundheit zu verwenden.
Die kontroverse Diskussion ist noch lange nicht beendet. Aber sie sollte fair und korrekt geführt werden. Wer sich für die Details der Studie interessiert:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213434424000069