Mediterrane, Atlantische oder Nordische Diät: Welche der drei ist die gesündeste Wahl?

Veröffentlichung honorarfrei bei Link zu: food-monitor.de

Die mediterrane, atlantische und nordische Diät – drei „medienprominente“ Ernährungsformen , die jeweils eine spezifische regionale Ernährungsweise widerspiegeln.

Doch welche ist die Beste für die Gesundheit und wie können sie sie zur Gewichtsabnahme beitragen?

Was sind die Hauptunterschiede zwischen der mediterranen, atlantischen und nordischen Diät?

Alle drei Ernährungsformen sollen eine spezifische regionale Ernährungsweise widerspiegeln, die auf unterschiedlichen geografischen Bereichen und kulinarischen Traditionen basiert. Die mediterrane Diät stammt aus den Ländern rund um das Mittelmeer, wie Griechenland und Italien. Die atlantische Essweise hat ihre Wurzeln in den Regionen entlang der Atlantikküste, z.B. Portugal und Spanien. Der nordische Ernährungsstil ist in den skandinavischen Ländern wie Norwegen oder Schweden beheimatet. Das Besondere der jeweiligen Ernährungsformen liegt in der unterschiedlichen Gewichtung von Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Öle – bei der einen „Diät“ ist es mal mehr Olivenöl, bei der anderen mehr Kohl oder mehr Fisch. Das alles wird dann „glatt gebügelt“ standardisiert als jeweils „gesunde Kost“ proklamiert, Daran sieht man: Gesunde Ernährung kann alles mögliche sein, der Begriff ist beliebig dehn- und bedienbar. Aber eines haben alle drei Ernährungsweisen gemeinsam: Allen fehlt die Kausalevidenz, also der wissenschaftliche Beleg für die kolportierte „gesundheitsfördernde Kraft“:

Können diese Diäten zur Gewichtsabnahme beitragen?

Absolut. Es kommt bei der Ernährung im Allgemeinen und Abnehmen im Besonderen weder auf die regionale Herkunft an noch auf die Makronährstoffverteilung – also ob ich besonders viel oder wenig Kohlenhydrate, Fett oder Eiweiß esse. Wichtig ist es, dass der Ernährungsstil ausgewogen ist und vor allem individuell genau zur eigenen Persönlichkeit, zum Lebensstil und einzigartigen Stoffwechsel passt. Wer seinen Herzenswunsch ’schlanker werden und bleiben‘ wirklich aus tiefster innerer Überzeugung aktiv zum Leben erwecken möchte, der kann nur mit  individueller Ernährungs- und Lebensstilumstellung  etwa 2 Kilogramm pro Monat gesund abnehmen. Bevor Sie starten, sollte ein „personal tabula rasa“ erfolgen: Stellen Sie einmal Ihr bisheriges Leben gründlich und komplett auf den Kopf, um sich selbst und Ihr eigenes Ich intensiv zu durchleuchten: Wer bin ich, warum sehe ich so aus, was will ich und was will ich nicht (mehr) in meinem Leben sehen? Zum Abnehmen muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen. Wenn Sie das Projekt Gewichtsreduktion jetzt noch angehen möchten. hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen: „Strandfigur bis zum Sommer! So starten Sie jetzt noch mit dem Abnehmen

Welche gesundheitlichen Vorteile sind mit der mediterranen, atlantischen und nordischen Diät verbunden?

Je nach persönlicher Vorliebe des Experten, Journalisten oder Politikers ist die eine oder oder andere Art die beste für die Gesundheit. Aber: Es weiß niemand. Und das liegt an den massiven Limitierungen der Ernährungsforschung, Einen wissenschaftlichen Nachweis besonderer „Gesundheitskraft“ gibt es weder für die mediterrane, atlantische, und nordische Ernährung noch für irgendeine andere Form des Essens. Und es wird diese Kausalevidenz auch niemals geben – wie es bis dato für gar nichts im Bereich gesunder Ernährung valide Evidenz gibt. Warum das so ist und bleiben wird, das lesen Sie hier: Kennt Lauterbach den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität nicht?

Der regionalen Gerechtigkeit halber: Wie sieht es mit der östlichen und westlichen Diät aus?

Die westliche Ernährungsform gilt dem aktuellen Zeitgeist-Framing zufolge – also der politisch gewünschten, öffentlichen Mainstream-Meinung – als die „böse Kost“ auf dem Teller und in der Hand. Doch das ist nicht mehr als eine ideologisch forcierte Hypothese – denn dafür fehlen die Beweise (siehe erste Frage). Die östliche Diät fehlt tatsächlich noch komplett im breiten Diskurs der Besser-Esser-Hypes. Hier können sich Ernährungsfüchse noch „Sporen verdienen“, im dem sie die „robuste traditionelle Küche osteuropäischer Kulturen“ in ihre Superfood-Bestandteile sezieren und als gesund positionieren – das sollte sicher problemlos möglich sein. Spaß beiseite: Der regionale Ursprung der Ernährung ist absolut sekundär. Beim guten und gesunden Essen kommt es hierzulande in „Schlaraffia Germania“ primär auf zwei Eigenschaften an: Höre auf deine Intuition und Ethik.

____

Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

____

Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (u.a. Erfolgreich abnehmen und schlank bleiben, Springer 2022). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.