Gartenkompass 2024: So gärtnert Deutschland für mehr Artenvielfalt

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Sommerzeit ist Garten- und Balkonzeit. Zumindest wenn es nach den Deutschen geht. Selbst Urlaub im Garten oder auf Balkonien wird immer beliebter.

Gemüsegarten
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Gemeinsam mit den Meinungsmachern von Civey bringt das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) nun den Gartenkompass 2024 heraus. Dieser zeigt, wie die Deutschen am liebsten gärtnern. Vor allem die Artenvielfalt ist dabei ein wichtiges Thema.

Garten und Balkon vor allem zur Entspannung

60 Prozent der Befragten Deutschen besitzen einen Garten. 35 Prozent einen Balkon. Sowohl der Balkon als auch der Garten werden dabei vor allem für die Erholung und Entspannung genutzt, wenn es nach 81 Prozent der Befragten geht. Dicht gefolgt hinter der Entspannung liegen gesellige Abende, um zum Beispiel mit Freunden zu Grillen (42 Prozent). Das Anlegen von Blumen und Zierpflanzen schafft es auf Platz 3 mit rund 40 Prozent. Nur ein Drittel der Befragten bauen in ihren Gärten oder auf dem Balkon Obst und Gemüse an (34 Prozent).

„Die Deutschen lieben ihre Gärten und ihre Balkone“, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin Forum Moderne Landwirtschaft. „Dass diese vor allem für Entspannung und Erholung genutzt werden, ist klar. Nur selten wird hier Obst und Gemüse angebaut und dafür wird im Garten und auf dem Balkon immer stärker auf die Artenvielfalt geachtet.“

Erhalt der Artenvielfalt ist vielen wichtig

Bei der Befragung geben rund 86 Prozent der Befragten an, dass ihnen der Erhalt der Artenvielfalt in Deutschland wichtig ist. Zusätzlich sehen 60 Prozent der Befragten die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft als unterstützenswerte politische Maßnahme an. Gleichzeitig sind sich aber auch die Bürgerinnen und Bürger ihrer Pflicht bewusst und geben an, dass auch die Bildung und Sensibilisierung der Bevölkerung eine wichtige politische Maßnahme wäre. Gleichzeitig setzen derzeit ein Drittel der Befragten (34 Prozent) Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon um.

„Der Gartenkompass zeigt, dass vielen durchaus bewusst ist, wie viel sie für den Erhalt der Artenvielfalt im eigenen Garten oder auf dem Balkon tun können“, führt Lea Fließ, Geschäftsführerin beim Forum Moderne Landwirtschaft fort. „In der Landwirtschaft werden bereits vielfältige Maßnahmen ergriffen, wie Blühstreifen, Totholzstapel oder weniger Bodenbearbeitung. In den Gärten oder auf dem Balkon sind solche Maßnahmen bisher noch nicht so häufig zu finden. Dabei ist der Erhalt der Artenvielfalt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, derer sich die Landwirtschaft ebenso stellen muss, wie ein jeder Bürger mit Garten oder Balkon.

Insektenfreundliche Pflanzen am beliebtesten

Bei der Befragung wird deutlich, ein Herz für Insekten und Bienen haben dennoch viele. So geben 66 Prozent der Befragten an, dass sie vor allem auf bienen- und insektenfreundliche Pflanzen setzen, wenn es um Garten und Balkon geht. Auf Platz 2 der Maßnahmen landen die einheimischen Pflanzen mit 48 Prozent. Und Platz 3 belegt mit 48 Prozent ein möglichst vielfältiger Pflanzenanbau. Wasserquellen schaffen (32 Prozent) und Nisthilfen für Insekten (37 Prozent) sowie für Vögel (40 Prozent) schaffen es nur auf die hinteren Plätze.

Organischer Dünger und konventionelle Blumenerde

Fragt man, welche Maßnahmen am häufigsten für die Arbeit mit Pflanzen genutzt wird, so schafft es die konventionelle Blumenerde auf Platz 1 mit 42 Prozent. Dicht dahinter kommt die Erde aus eigener Herstellung, wie zum Beispiel Kompost (36 Prozent). Für die Pflanzenernährung nutzen die meisten Hobbygärtner organischen Dünger, wie beispielsweise Mist und Dung (29 Prozent). Konventioneller Dünger (26 Prozent) landet auf Platz 4 der Maßnahmen, zusammen mit torffreier Erde (26 Prozent).

Blühwiese statt Steingarten

23 Prozent der Befragten mit Garten oder Balkon geben an, dass der größte Anteil dort die Blühwiese ist. Kurz dahinter folgt mit 18 Prozent der Rasen in Form von Golfrasen oder englischem Garten. 14 Prozent nutzen die Fläche draußen als Spielwiese und 13 Prozent geben an, dass sie die Flächen vor allem versiegeln in Form von Wegen oder einer Terrasse.

„Wir freuen uns natürlich, dass viele Deutsche sich an Blühwiesen erfreuen und diese auch im eigenen Garten anlegen“, führt Lea Fließ, Geschäftsführerin beim Forum Moderne Landwirtschaft fort. „Wer Blühwiesen oder Rasen im Garten oder auf dem Balkon anlegt, sollte darauf achten, dass nicht ständig gemäht werden muss. Ganz im Gegenteil, oftmals bietet auch Rasenfläche eine großartige Spielwiese für Insekten oder Kleinlebewesen, die bei jedem Schnitt zerstört wird. Daher darf man hier auch gerne mal fünfe gerade sein lassen und den Rasen nicht alle zwei Wochen mähen.“

Alle Ergebnisse des Gartenkompass 2024 finden Sie unter:  moderne-landwirtschaft.de/gartenkompass.

Zu den Umfrageergebnissen:

Civey hat für Forum Moderne Landwirtschaft vom 14.06. bis 17.06.2024 online 2.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren und 1.000 Personen mit (Gemeinschafts-)Garten oder Balkon befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,4 bis 5,3 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.

Über das Forum Moderne Landwirtschaft e.V.:

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Quelle: Forum Moderne Landwirtschaft