Wie lange bleiben PFAS-Chemikalien im Organismus?

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PFAS: Im Körper sind nicht alle  „Ewigkeitschemikalien“ von Dauer.

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind langlebige fluorhaltige Industriechemikalien, weshalb sie oft als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet  werden. PFAS haben sich weltweit in der Umwelt verteilt und werden in kleinen  Mengen über Nahrung und Trinkwasser aufgenommen. Im Organismus lassen sich  insbesondere vier langkettige Verbindungen nachweisen, von denen bekannt ist,  dass sie sehr lange Verweilzeiten beim Menschen haben. Jedoch ist das nicht bei  allen Substanzen der Fall, wie eine vergleichende Studie mit 15 PFAS Verbindungen belegt. Die Untersuchung eines Forscherteams des Bundesinstituts  für Risikobewertung (BfR) ist die erste ihrer Art.

Link zur Studie:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160412024006330?via%3Dihub

Entscheidend ist die Länge der Kohlenstoffkette des Moleküls: Kurzkettige PFAS werden rascher ausgeschieden. Sie haben lediglich eine Halbwertszeit von Tagen  bis Wochen, langkettige PFAS dagegen eine von bis zu mehreren Jahren. Die Halbwertszeit gibt an, nach welcher Zeit die Hälfte einer Substanz abgebaut ist  oder den Körper verlassen hat.

Bei der Frage, wie rasch PFAS vom Organismus „ausgeschleust“ werden, sind Tierversuche  nur bedingt aussagekräftig. Ein Wissenschaftler des BfR machte deshalb einen  Selbstversuch. Er nahm ein niedrig dosiertes Gemisch aus 15 PFAS-Chemikalien zu sich. Das  Besondere an den Verbindungen war, dass sie mit (nicht-radioaktivem) Kohlenstoff-13 (13C) markiert waren. Dieses Kohlenstoff-Isotop erlaubte es, die aufgenommenen PFAS Verbindungen unabhängig von den bereits im Körper befindlichen zu messen.

Um ein genaues Bild des Verhaltens von PFAS im Organismus zu erhalten, wurden die  Konzentrationen der Substanzen im Blut sowie deren Ausscheidung in Stuhl und Urin  gemessen. Damit wurde es zum ersten Mal möglich, das Verhalten von 15 PFAS im  Organismus direkt zu vergleichen.

Auf welche Weise werden PFAS ausgeschieden? Auch hierzu liefert die Untersuchung  interessante Ergebnisse. Kurzkettige PFAS verlassen den Organismus ganz überwiegend mit  dem Urin. Langkettige Verbindungen dagegen können aus dem zunächst gebildeten Urin  noch innerhalb der Nieren durch bestimmte Transportmoleküle in den Körper zurückgeholt werden (was bereits zuvor bekannt war). Ihre Ausscheidung über den Urin ist daher nur sehr  gering, was ihre lange Verweildauer im Körper erklärt.

Genaue Informationen über die Halbwertszeit und die Verteilung der PFAS-Verbindungen im  Organismus sind von großer Bedeutung. Sie sind eine wichtige Grundlage, um die Aufnahme  der Substanzen abzuschätzen und damit eine gesundheitliche Risikobewertung zu  ermöglichen.

bfr.bund.de