Burger gelten oft als Inbegriff von Fast Food, doch ein Blick hinter die Kulissen offenbart eine andere Wahrheit.
Ernährungswissenschaftler Uwe Knop teilt sein Wissen über die Kunst, gesunde und schmackhafte Burger zu kreieren.
Was wird jährlich am 28. Mai kulinarisch gefeiert?
Am 28. Mai wird der „International Burger Day“ gefeiert. Der genaue Ursprung und die Gründe für diesen Tag sind nicht eindeutig belegt, aber er dient als jährliche Gelegenheit, eines der weltweit beliebtesten Gerichte zu würdigen. Es ist ein Tag, an dem Burger-Liebhaber ihre Kreativität bei der Zubereitung ausleben und die Vielfalt dieses Klassikers feiern können.
Was gibt´s denn da zu „feiern“ – gelten Burger nicht als „Fast Food“ und damit als ungesund?
Nein, das lässt sich nicht pauschal sagen – weder für Burger noch für alle anderen Lebensmittel und Gerichte. Denn es gibt weder wissenschaftliche Beweise. dass Burger ungesund sind noch existiert eine offizielle Standarddefinition von „Fast Food“; das bedeutet ja einfach nur „schnelles Essen“ – und die Geschwindigkeit hat im wahren Sinne des Wortes jeder selbst in Hand und im Mund. Es kommt bei der Frage, ob ein Burger „gesund oder ungesund“ ist, auf etwas ganz anders an: Was ist drin und was liegt drauf? Und auch das liegt voll in den eigenen Händen.
Burger müssen also nicht ungesund sein – was machen „gesunde“ Burger aus?
Auch die Definition von „gesunder“ Burger ist schwer, da es keinen wissenschaftlichen Beweis für die „Gesundheitskraft“ irgendwelcher Burger gibt. Daher definieren wir gesund einfach al gusto als „zubereitet aus vielfältigen, reichhaltigen frischen Zutaten von hoher „Qualität“.
Sie können einen solchen „gesunden“ Burger ganz einfach selbst zubereiten, indem Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
- Wahl des Patties: Verwenden Sie Bio-Fleisch oder Fleisch aus der Region, wo Sie wissen, dass die Tiere zu Lebzeiten die besten Haltungsstandards hatten. Für Vegetarier bieten sich zahlreiche pflanzliche Alternativen aus Hülsenfrüchten (Linsen, Erbsen, Bohnen), Pilzen, Gemüse oder Tofu an. Beim Kauf von Fertigpatties achten Sie darauf, die Zutatenliste zu lesen – und kaufen Sie nur, womit Sie sich bereist beim Lesen gut fühlen.
- Auswahl des Brötchens: Wer´s rustikaler mag, kann Voll- oder Mehrkornbrötchen („Buns“) anstelle von Weißbrotbuns nehmen. Vollkorn enthält mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe – und es schmeckt intensiver. Ergo: Einfach mal beide Varianten ausprobieren.
- Frisch-knackige Auflagen: Seien Sie großzügig mit frischem Gemüse wie Salat, Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Paprika, Sprossen oder Rucola – oder was auch immer Sie gerne auflegen. Hauptsache es knackt und kracht schön saftig frisch!
- Alternative Patties: Statt den „Klassikerfrikadellen“ können auch gegrilltes Gemüse wie Zucchini, Auberginen oder Pilze als schmackhafte und nährstoffreiches „Burgermitte“ probiert werden. Seien Sie kulinarisch kreativ!
- Selbstgemachte Soßen: Bereiten Sie auch mal Soßen selbst zu – auf Basis von Joghurt, Quark, Senf, frischen Kräutern oder Avocado. Besonders empfehlenswert sind – wenn man sie mag und gut verträgt – scharfe Soßen mit den Pflanzenpowerpaketen Chili und Knoblauch!
Indem Sie diese einfachen Tipps befolgen, können Sie einen köstlichen und gleichzeitig „gesunden“ Burger genießen, der eine gute Balance an Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen bietet – bei gleichzeitig bestem Geschmack, und darauf kommt es letztlich an. In diesem Sinne: Auf die Patties, fertig, los!
Wie isst man generell gut und gesund?
In dem Sie ausgewogen, abwechslungsreich und vielfältig vorwiegend frische Lebensmittel von hoher Qualität essen – und das mit echtem Genuss. Essen Sie intuitiv. Dabei ist das ehrliche, tiefe innere Urvertrauen in die evolutionsbiologische Weisheit Ihres eigenen Körpers der wesentliche Kompass. Auf dieser Gewissheit, dass unsere einzigartige individuelle kulinarische Körperintelligenz genau weiß, welche Nahrung, welche Nährstoffe wir wann in welchen Lebenslagen und Alltagssituationen brauchen, darauf basiert die beste, gesündeste und natürlichste Art menschlicher Ernährung: das intuitive Essen.
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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte
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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug, 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.
Kontakt: Uwe Knop auf LI