Tierwohl bleibt zentral: Mehrheit der Deutschen achtet auf Haltung und Herkunft

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Tierwohl steht für die Mehrheit der Deutschen ganz oben auf der Einkaufsliste.

Laut einer aktuellen Civey-Umfrage im Auftrag des Forum Moderne Landwirtschaft geben 72 Prozent der Verbraucher:innen an, dass ihnen Tierwohl beim Kauf von Fleisch, Milch oder Eiern „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ist. 65 Prozent legen außerdem Wert auf die Herkunft der Produkte, und rund jede:r Zweite nutzt Tierhaltungskennzeichnungen, Medienberichte oder regionale Anbieter, um sich über Tierhaltung zu informieren.

„Unsere Umfrage zeigt, dass Tierwohl für viele Menschen wichtig ist. Innovationen helfen den Landwirtinnen und Landwirten, Anspruch und Alltag zu verbinden“, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forum Moderne Landwirtschaft. „Gleichzeitig wünschen sich Verbraucher:innen mehr Transparenz und Orientierung. Das ist eine Chance für alle, die Landwirtschaft sichtbarer, moderner und nachvollziehbarer machen wollen.“

Weihnachten als Spiegel des Ernährungsverhaltens

Rund um die Feiertage zeigt sich, welche Rolle Gewohnheiten und Werte beim Essen tatsächlich spielen. Laut der Umfrage setzen die meisten Deutschen an Weihnachten auf traditionelle Gerichte – vor allem Geflügel (z. B. Gans oder Ente) sowie Schweine- und Rindfleischgerichte. Etwa ein Drittel der Befragten bleibt beim Klassiker „Würstchen mit Kartoffelsalat“, während vegetarische und vegane Alternativen vor allem in jüngeren Zielgruppen zunehmen.

Verbraucher wünschen sich Transparenz statt Versprechen

Dennoch sagen nur 33 Prozent der Befragten, dass sie bereit wären, bis zu zehn Prozent mehr für Produkte aus besonders tiergerechter Haltung zu zahlen. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) gibt an, keinen Aufpreis leisten zu können oder zu wollen.

Für Fließ ist das kein Widerspruch, sondern ein Auftrag:

Tierwohl ist kein reines Preis-, sondern ein Informations- und Vertrauensthema. Je besser die Menschen wissen, was hinter einem Produkt steckt, desto eher sind sie bereit, Verantwortung mitzutragen.“

Besonders jüngere Menschen und Städter:innen informieren sich zunehmend digital – über Social Media, Verbrauchermedien oder direkt bei Betrieben.

Das unterstreichen auch viele Antworten in der Freifeldfrage, in denen Befragte sich mehr ehrliche Einblicke, bessere Kennzeichnungen und eine stärkere Einbindung der Landwirtschaft in den Dialog wünschen. Darüber hinaus fordern viele Verbraucher:innen konkrete Veränderungen in der Tierhaltung selbst:

An erster Stelle steht der Wunsch nach verbesserten Haltungsformen (40 %), gefolgt von einem stärkeren Fokus auf Tierwohl (22 %). Ein Teil der Befragten betont zudem die Bedeutung von weniger Bürokratie, mehr Transparenz im Verkauf und einer besseren finanziellen Absicherung landwirtschaftlicher Betriebe.

Diese Rückmeldungen zeigen deutlich: Die Erwartungen an die Tierhaltung der Zukunft gehen über den Stall hinaus – sie betreffen auch Rahmenbedingungen, Kommunikation und Wertschätzung.

Zukunftsfähige Tierhaltung braucht Innovation und Akzeptanz

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich Verbraucher:innen von moderner Tierhaltung noch mehr Tierwohl wünschen, obwohl sie längst über gesetzliche Mindeststandards hinausgeht. Dabei setzen Landwirt:innen auf innovative Stallkonzepte, Gesundheitsmanagement und Transparenz, um Tierwohl, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftliche Erwartungen besser miteinander zu verbinden.

Über die Umfrage

  • Online-Befragung durch Civey im Auftrag des Forum Moderne Landwirtschaft.
  • Zeitraum: 27.-28. Oktober 2025
  • Teilnehmer:innen: 2.500 Befragte, repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren nach Alter, Geschlecht und Region
  • Statistische Fehlertoleranz: ± 3,7 Prozentpunkte

Weitere Informationen zur Umfrage: moderne-landwirtschaft.de/tierkompass

moderne-landwirtschaft.de