Spargelkuriositäten

Spargel ist ein so leckeres Gemüse, das ist doch wohl ein Denkmal wert.

Im „Spargelmekka“ Schwetzingen in Baden-Württemberg ist das bereits geschehen. Der Bildhauer Franz Müller-Steinfurth schuf die lebensgroße Bronzeplastik einer Spargelfrau samt Marktstand, die nun auf dem Schlossplatz zu bewundern ist.

Mit einem eigenen Spargelmuseum ehrt die Stadt Schrobenhausen das köstliche Gemüse. Seit 1985 können sich Besucher hier im „Europäischen Spargelmuseum“ über alles Wissenswerte rund um die Delikatesse informieren. Zudem werden besonders exquisites Spargelgeschirr und -besteck sowie eine Vielzahl von Kunstwerken zum Thema gezeigt.


Spargel: Ein Gedicht!

Eine Vielzahl von Dichtern und Schriftstellern hat das Edelgemüse in ihren Werken verewigt. Wilhelm Busch etwa reimte in „Die fromme Helene“: „Denn Spargel, Schinken, Koteletts / Sind doch mitunter auch was Netts.“ Der Dramatiker und Schriftsteller Carl Zuckmayer schrieb: „Wenn du Kartoffeln oder Spargel isst, schmeckst du den Sand der Felder und den Wurzelsegen, des Himmels Hitze und den kühlen Regen, kühles Wasser und den warmen Mist.“

Und auch der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe war zeitlebens ein großer Freund des edlen Gemüses. Schon zu seiner Jugendzeit hat er aufmerksam den Spargelanbau in seiner Heimatstadt Frankfurt/Main wohlwollend verfolgt und dieses sogar in „Dichtung und Wahrheit“ (1830) festgehalten: über den Garten seines Vaters schreibt er im vierten Buch seines Werkes: „Noch mehr Beschäftigung gab ihm ein sehr gut unterhaltener Weinberg vor dem Friedberger Tore, woselbst zwischen den Reihen der Weinstöcke Spargelreihen mit großer Sorgfalt gepflanzt und gewartet wurden. Es verging in der guten Jahreszeit fast kein Tag, dass nicht mein Vater sich hinausbegab, da wir ihn denn meist begleiten durften, und so von den ersten Erzeugnissen des Frühlings bis zu den letzten des Herbstes Genuss und Freude hatten.“


Hochzeitsessen made in Germany

Dass Spargel völlig zu Recht das „königliche Gemüse“ genannt wird, zeigte sich einmal mehr bei der Hochzeit des dänischen Kronprinzen Frederik und seiner Mary im Mai 2004. Gleich eine halbe Tonne Spargel ließ das Brautpaar per Kühlzug aus Bertkow (Sachsen-Anhalt) anliefern, um es seinen Gästen beim Galadinner zu servieren.


Spargel? Dafür könnte ich sterben …

Als Henkersmahlzeit ließ Bertolt Brecht in der „Dreigroschenoper“ seinen Helden Macheath – besser bekannt als „Mackie Messer“ durch die gleichnamige Ballade – ausgerechnet Spargel wählen. Eine sehr politische Entscheidung, schließlich galt dieses Gemüse zum damaligen Zeitpunkt (die Handlung spielt im viktorianischen England) als besonders dekadente, kostspielige Delikatesse. übrigens: Bei der Aufführung im Theater sollten die Requisiteure natürlich darauf achten, dass grüner Spargel serviert wird. Bleichspargel war und ist noch immer im angelsächsischen Raum fast gänzlich unbekannt.

Quelle: Knorr