Die Mispel: Wildobst für Mus, Konfitüre oder Gelee

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Im Mittelalter war die Mispel ein geschätztes Obst und der Strauch durfte in keinem Klostergarten fehlen. Mit der Zeit geriet sie jedoch in Vergessenheit.

Mispel
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Heute erlebt die aromatische Frucht – wie viele andere Wildobstarten – ein Comeback und wird wieder häufiger gesammelt und in der Küche verwendet. Das süßlich-erdiges Aroma der Mispel entfaltet sich besonders gut in Mus, Konfitüre oder Gelee.

Die Mispel (Mespilus germanica) gehört wie Apfel und Birne zur großen Familie der Rosengewächse. Der Strauch oder seltener auch Baum ist in Gärten, Parks, lichten Laubmischwäldern und wilden Hecken zu finden. Von Mai bis Anfang Juni schmückt er sich mit weißen, apfelähnlichen Blüten. Bis Ende Oktober oder Anfang November entwickeln sich kugelige Früchte, an denen die Kelchblätter der ehemaligen Blüte noch gut zu erkennen sind.

Zunächst sind Mispeln hart und ungenießbar. Erst nach dem ersten Frost oder einer mehrwöchigen Lagerung entfalten sie ihr typisches Aroma und ihre volle Süße. Das Fruchtfleisch wird dadurch braun und weicher. Die leicht herb-bitteren Gerbsäuren bauen sich etwas ab. Alternativ kann man die reifen Früchte dafür auch zwei bis drei Tage lang einfrieren.

Die Mispel ist nicht nur geschmacklich interessant, sondern auch reich an wertvollen Inhaltsstoffen: Sie enthält unter anderem viele Ballaststoffe (Pektin), Vitamin C, Gerb- und Mineralstoffe.

Die Zubereitung ist nicht schwierig: Reife Mispeln lassen sich roh genießen – einfach halbieren, die Kerne entfernen und das weiche Fruchtfleisch herauslöffeln. Die Schale ist essbar, jedoch etwas zäh. Für ein Mispelmus werden die Früchte halbiert und in wenig Wasser etwa zehn Minuten lang geköchelt. Anschließend durch ein feines Sieb streichen und mit Zitronensaft sowie etwas Zimt abschmecken.

Auch als Konfitüre, Gelee, Chutney oder fruchtige Soße sind Mispeln ein Genuss. Durch ihren hohen Pektingehalt gelieren sie hervorragend und lassen sich auch mit anderen Herbstfrüchten wie Apfel, Birne oder Quitte kombinieren. Mispeln verleihen auch Kuchen und Muffins eine besondere Note. Für ein saftiges Früchtebrot wird das Fruchtmark mit Nüssen, Trockenfrüchten wie Feigen und Gewürzen wie Anis, Nelken und Piment verarbeitet.

Heike Kreutz, bzfe.de