„Du bist, was du isst“, weiß der Volksmund. Das gilt auch und besonders für die Darmgesundheit.

Entzündungshemmende Lebensmittel sind deshalb bei einer Darmentzündung besonders wichtig. So können Sie die Heilung durch Ihre Ernährung unterstützen und Entzündungen im Körper vorbeugen.
Entzündungshemmende Lebensmittel: Warum Schonkost wichtig ist
Schonkost klingt für viele gleich nach Tee und Zwieback — sie kann aber noch viel mehr meinen. So gibt es eine ganze Reihe entzündungshemmender Lebensmittel, die Magen und Darm guttun.
Und die neue Ernährung muss nicht einmal besonders aufwändig sein. Oft entstehen nämlich durch einen ungesunden Lebensstil chronische Entzündungen im Körper. Bewegungsmangel, ballaststoffarme, hoch verarbeitete Lebensmittel und so mancher Lebensmittelzusatz tun der Verdauung nicht gut. Leider bleiben die negativen Folgen oftmals für lange Zeit unbemerkt und die Entzündungen schädigen langfristig Blutgefäße, Darm und andere Systeme.
Deshalb ist eine solche Ernährung bei Divertikulitis und anderen Darmerkrankungen besonders wichtig. Hier reagiert der Körper schon mit spürbaren Symptomen. Zeit für Sie, die Reißleine zu ziehen. Ausreichend Bewegung und ein Speiseplan mit vielen entzündungshemmenden Lebensmitteln helfen Ihnen dabei. Sie sind außerdem ein probates Mittel für die Vorbeugung.
Bei der Ernährung geht es allerdings nicht darum, ein bestimmtes Lebensmittel in rauen Mengen zu verzehren, sondern mit einer breiten Basis aus Obst und Gemüse möglichst abwechslungsreich zu essen. Dabei dürfen die nachfolgenden Lebensmittel in einer Ernährung bei Darmentzündung gern regelmäßig vorkommen.
Entzündungshemmende Lebensmittel — Zwiebelgewächse
Zwiebelgewächse wie Gemüsezwiebeln, Knoblauch, Schalotten oder Lauch haben ihren Platz unter den entzündungshemmenden Lebensmitteln redlich verdient. Sie enthalten einen bunten Strauß verschiedenster Vitalstoffe. So sind sie unter anderem reich an den Vitaminen der B-Gruppe, den Vitaminen A, C und E sowie an Mineralstoffen — darunter Magnesium, Calcium und Kalium.
Unter den sekundären Pflanzenstoffen der Zwiebelgewächse sind die Schwefelverbindungen besonders wichtig. Die sorgen nicht nur für den markanten Geruch und den scharfen Geschmack. Sie helfen dem Körper auch, Entzündungen vorzubeugen. Deshalb sollten Sie diese Gemüse möglichst regelmäßig als entzündungshemmende Lebensmittel in Ihren Speiseplan einbauen.
Entzündungshemmende Lebensmittel — Beeren
Beeren sind kleine Vitalstoffbömbchen, die noch dazu den Blutzucker kaum in die Höhe schnellen lassen. Sie sind also die idealen entzündungshemmenden Lebensmittel.
Als Radikalfänger ist hier das Vitamin C besonders nützlich, denn unabhängig von der Art der Beeren enthält Beerenobst viel davon. So kann der Körper mehr freie Radikale abfangen – die anderenfalls an Entzündungen beteiligt wären.
Positive Effekte entwickeln Beeren außerdem durch Anthocyane. Diese sekundären Pflanzenstoffe verleihen den Beeren nicht nur ihre rote, violette bis schwarzblaue Farbe. Die zu den Flavonoiden zählende Stoffgruppe wirkt unter anderem antioxidativ und entzündungshemmend. (1)
Entzündungshemmende Lebensmittel — Brokkoli
Vor allem für den Magen hat Brokkoli einen guten Ruf. Den verdankt das entzündungshemmende Lebensmittel einem ganz bestimmten Senfölglykosid, dem Sulphoraphan. Dieses wirkt laut Studien stark entzündungshemmend. (2)
Aktuell von der Wissenschaft eingehender betrachtet werden auch die Glucosinolate des Brokkolis und anderer Kohlgewächse. Sie scheinen unter anderem das Risiko auf Dickdarmkrebs zu reduzieren. (3)
Entzündungshemmende Lebensmittel — Omega-3-Fettsäuren
Besonders fetthaltige Seefische wie Makrele oder Lachs enthalten viele Omega-3-Fettsäuren. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind schon länger für ihre positive Wirkung auf Entzündungen im Körper bekannt. (4) Für Vegetarier gibt es ebenfalls entzündungshemmende Lebensmittel, die reich an diesen Fettsäuren sind. Dazu zählen vor allem Nüsse und Leinsamen.
Auch Pflanzenöle wie Leinöl, Hanföl oder Rapsöl können einige der wertvollen Fettsäuren aufweisen. Achten Sie allerdings immer darauf, welche Öle Sie erhitzen dürfen. So sind Leinöl, Hanföl oder auch Walnussöl nur für die kalte Küche geeignet.
Entzündungshemmende Lebensmittel — Vollkorn
Neben Obst und Gemüse ist fein vermahlenes Vollkorn eine wunderbare Quelle für Ballaststoffe. Diese sind nämlich alles andere als überschüssiger Ballast im Darm. Dort füttern sie nicht nur die Bakterien des Darmbioms, sie entfalten auch einen positiven Effekt als entzündungshemmende Lebensmittel. (5) Dieser entsteht in erster Linie durch den bakteriellen Abbau der Stoffe.
Was gibt es bei entzündungshemmenden Lebensmitteln noch zu wissen?
Während die oben genannten Lebensmittelgruppen sich sehr gut zur Vorbeugung gegen Entzündungen im Darm eignen, kann die Ernährung bei einer akuten Erkrankung noch einmal anders aussehen. Empfiehlt Ihnen Ihr:e Ärzt:in magenschonendes Essen oder eine gezielte Ernährung bei einer Darmentzündung, meint das also nicht notwendigerweise nur entzündungshemmende Lebensmittel.
Hier geht es auch darum, dass die Mahlzeiten möglichst leicht verdaulich sind. Gemüse etwa sollte also schonend gegart werden. Auch den Ballaststoffgehalt sollten Sie in Phasen akuter Entzündungen vorübergehend reduzieren. Liefern sollten die verbleibenden Ballaststoffe leichter verdauliche Lebensmittel wie zum Beispiel Reis, Bananen oder Kartoffeln.
Eine Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln muss also auch immer auf Ihre aktuelle gesundheitliche Situation abgestimmt sein. Sprechen Sie dazu mit Ihrer behandelnden Ernährungsmediziner:in — diese kann Sie dazu individuell beraten und gegebenenfalls einen passenden Ernährungsplan zusammenstellen.
Quellen
(1) “Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung auf die Gesundheit.” DGE
https://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaere-pflanzenstoffe-und-die-gesundheit/. Accessed 13 Mar. 2025.
(2) “19. Brokkoli & Co.: Universitätsklinikum Heidelberg.” Uni-heidelberg.de
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/events/newsroom/events/medizin-am-abend/2015/19-brokkoli-co. Accessed 13 Mar. 2025.
(3) “Kapitel 5.” DGE
https://www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/12-dge-ernaehrungsbericht-2012/praevention-durch-ernaehrung/. Accessed 13 Mar. 2025.
(4) Schmiedel, Volker. “Omega-3 und stille Entzündungen.” Erfahrungsheilkunde, vol. 67, no. 04, 2018, pp. 198–204, doi:10.1055/a-0647-0080.
(5) “Mit Ernährung Krebs Vorbeugen – Teil 3: Warum Ballaststoffe Und Fisch Krebs Vorbeugen Können.” PTAheute, 22 Dec. 2020
https://www.ptaheute.de/aktuelles/2020/12/22/warum-ballaststoffe-und-fisch-krebs-vorbeugen-koennen.