Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und die Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) haben am 5.12.2024 auf ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin ausgewählte Untersuchungsergebnisse zur Lebensmittelsicherheit in Deutschland vorgestellt.
Außerdem hat BVL-Präsident Friedel Cramer ein Zwischenfazit zur Neuentwicklung des Portals lebensmittelwarnung.de gezogen. Der LAV-Vorsitzende Gerhard Zellner äußerte sich besorgt über den Umgang mit Lebensmittelthemen in den sozialen Medien.
In mehr als acht Prozent der Proben von kaltgeräuchertem Lachs wurden Listerien nachgewiesen. Mehrere potenziell krankmachende bakterielle Keime fanden sich auch in veganen Käsealternativen wieder. Vor allem in getrockneten Datteln, Pflaumen und ungeschwefelten Aprikosen wurde Acrylamid gefunden. Die untersuchten getrockneten Algen wiesen relativ hohe Gehalte an Cadmium, Blei, Arsen, Kupfer und Jod auf. Außerdem wurden die Richtwerte für eine Reihe von Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) in getrockneten Algen überschritten. Eine gute Nachricht gibt es zu den getesteten Fingermalfarben: Alle beprobten Fingermalfarben entsprachen den rechtlichen Anforderungen.
Relaunch des Portals lebensmittelwarnung.de hat sich bewährt
Knapp sechs Monate nachdem das Portal lebensmittelwarnung.de im Juni dieses Jahres runderneuert an den Start gegangen ist, hat BVL-Präsident Friedel Cramer ein positives Fazit gezogen. „Das neu gestaltete Portal und vor allem die neue App werden von den Verbraucherinnen und Verbrauchern sehr gut angenommen. Innerhalb kurzer Zeit wurde die App über 100.000 Mal auf Mobilgeräte geladen. Durch das klare Design, die einfache Menüführung und die Push-Funktion können sie sich nun noch schneller und gezielter über unsichere Lebensmittel und Produktrückrufe informieren.“
Food Fakes mit Aufklärung und Faktenwissen kontern
Auch 2024 haben das BVL wieder viele Medienanfragen erreicht, in denen um die Einschätzung zu verschiedenen Lebensmittel- und Kosmetiktrends in den sozialen Medien gebeten wurde. Dabei waren die Fakten-Checker erneut diversen Behauptungen auf der Spur, zum Beispiel: Rohmilch sei gut für die Schwangerschaft, Sonnencreme würde Hautkrebs verursachen und Aperol sei krebserregend.
„Ich beobachte solche Empfehlungen und Aussagen mit zunehmender Sorge. Im besten Fall sind sie einfach nur gedankenlos und fahrlässig. Im schlimmsten Fall haben sie jedoch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern“, sagt der LAV-Vorsitzende Gerhard Zellner. Er betont: „Eine seriöse Berichterstattung leistet große Hilfe, solche Falschbehauptungen zu widerlegen. Das BVL und die Überwachungsbehörden der Länder sind den Medien bei dieser Aufgabe auch künftig kompetente Partner. Durch fachlich fundierte und wissenschaftlich abgesicherte Auskünfte wollen wir helfen, Desinformation zu bekämpfen“.