Gundermann in der Wildkräuterküche

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Gundermann in Tabouleh, Kräuterlimonade oder als Nascherei.

Gundermann
Bild von Hans auf Pixabay

Gundermann ist für die einen ein Unkraut und für die anderen ein tolles Küchenkraut. Die „wilde Petersilie“, wie die Pflanze auch genannt wird, kann jedenfalls mit ihrem würzig-herben Aroma pikante und süße Speisen bereichern. Die jungen Blätter an den Triebspitzen dienen als Gewürz für Salate, Suppen, Kartoffel- und Eierspeisen, Kräuterquark und Smoothie. Auch in einem arabischen Tabouleh kann der Gundermann die Petersilie ersetzen. Allerdings sollte man die Blättchen sparsam dosieren, da der Geschmack sehr kräftig ist.

Eine Nascherei sind mit Zartbitterschokolade überzogene oder kandierte Gundermann-Blättchen. Zum Kandieren werden sie mit frischem steif geschlagenem Eiweiß bestrichen, in Zucker getaucht und getrocknet. Die mild-süßlich schmeckenden blau-violetten Blüten sind eine hübsche und essbare Dekoration für Obstsalate und Eis.

An heißen Tagen erfrischt eine Kräuterlimonade: Dazu ein paar Gundermann-Stängel und weitere Kräuter wie Minze oder Giersch abspülen, zerrupfen und leicht zwischen den Händen zerdrücken. In einem Krug mit Apfelsaft und etwas Zitronensaft im Kühlschrank etwa zwei Stunden ziehen lassen. Dann mit Mineralwasser auffüllen, eventuell mit etwas Honig oder Agavendicksaft süßen und mit Eiswürfeln genießen. Hier ein Rezept für eine Kräuterlimonade.

Gundermann (Glechoma hederacea), auch Gundelrebe oder Erd-Efeu genannt, gehört zu den Lippenblütlern und ist ganzjährig auf feuchten Wiesen, in lichten Wäldern oder im eigenen Garten zu finden. Die Pflanze wächst kriechend in Bodennähe und verströmt einen würzigen Duft. Die herz- bis nierenförmigen Blätter sind am Rand gekerbt und die kleinen, blau-violetten Blüten sitzen direkt über den oberen Blattpaaren.

Gundermann ist reich an Kalium, Vitamin C, Bitter- und Gerbstoffen sowie ätherischen Ölen. In der Naturmedizin ist er unter anderem für seine entzündungshemmende, schleimlösende, stoffwechselfördernde und appetitanregende Wirkung bekannt. Sein Name ist vermutlich vom althochdeutschen Wort „Gund“ für „Eiter“ abgeleitet, da die Pflanze früher für die Versorgung von schlecht heilenden Wunden eingesetzt wurde.

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Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de