YouTube: Warum weniger Ernährungstipps besser für unsere Jugend sind!

Die Flut an fragwürdigen Ernährungsratschlägen auf Social Media Plattformen nimmt kein Ende.

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Ernährungswissenschaftler Uwe Knop beleuchtet, warum eine strengere Regulierung von Ernährungstipps auf YouTube längst überfällig ist, denn:  YouTube will Jugendliche schützen – aber “vergisst” dabei die Myriaden “Ernährungs-Influencer” mit ihren frei erfundenen grenzwertigen Tipps zur “gesunden Ernährung”. Aber genau hier sollte, muss was passieren!

YouTube schränkt Empfehlungen zu Körpergewicht und Fitness ein – was fehlt hier?

Jugendlichen werden auf YouTube künftig weniger Videos empfohlen, die ein unrealistisches Körperbild idealisieren. YT will so zusätzliche Schutzmaßnahmen für Inhaltsempfehlungen entwickeln, die für einige Jugendliche problematisch sein könnten, wenn sie wiederholt angesehen werden. Zu diesen Kategorien gehören Inhalte, die körperliche Merkmale vergleichen und äußere Erscheinungsbilder, Fitness oder Körpergewicht idealisieren. Leider haben die Videowächter den wesentlichen Content vergessen, der tausende von Usern tagtäglich aufs Neue verrückt macht: Ernährungsempfehlungen, Besser-Esser-Hypes und “tolle Tipps zur gesunden Ernährung” von Influencern aller Art. Genau hier aber sollte schleunigst mal was passieren!

Warum wäre gerade die Einschränkung von Ernährungstipps empfehlenswert?

Ganz einfach: Inzwischen denkt jeder “Hinz & Kunz”, er wäre ein Ernährungsexperte – und so posten alle möglichen fachfremden B-Promis, Influencer und Coaches ihre selbst erfundenen “goldenen Regeln zu perfekten Ernährung, die gesund und schlank machen” – und jeder hat andere davon, um sich entsprechend “unique” zu positionieren, Klicks zu generieren – und Geld zu verdienen, denn darum geht es am Ende des Tages. Doch wer von den Myriaden selbst ernannter Social-Media-Ernährungsprofis hat Ökotrophologie (Ernährungswissenschaft) oder Ernährungsmedizin studiert und praktiziert? Sicher die Wenigsten, die Anzahl liegt wahrscheinlich im Promillebereich. Das liegt auch daran, weil es hier weder Kontrollen noch geschützte Bezeichnungen, wie z.B. “Ernährungsberater” gibt.

Wirklich jeder kann sich Ernährungsberater, -experte oder -coach nennen?

Ja, wenn Sie ein “Ernährungsberater” sein wollen, dann nageln Sie sich morgen ein Schild an Ihre Tür – und schwupp, sind sie Coach und Experte für “gesunde Ernährung” und können die Menschen “beraten”. Der Begriff “Ernährungsberater” ist nicht geschützt, jeder kann ihn verwenden, egal, was er weiß und kann – oder besser nicht weiß und nicht kann. Diesem Wildwuchs inkompetenter selbst ernannter Ernährungsberater sollten YT; facebook, Insta & Co. mal einen ordentlichen Riegel vorschieben. Als erste Maßnahme müssen z.B. alle, die Ernährungstipps posten und kommerziell beraten, nachweisen, woher ihre Kompetenz in diesem Bereich stammt. Und alle, die Ernährungswissenschaften oder Ernährungsmedizin studiert haben, bekommen einen entsprechenden “Prädikatsbutton”. Wer nichts nachweisen kann, dem wird das “ernährungscoachen” solange untersagt, bis ein Beleg seiner Expertise vorliegt.

Brauche ich denn überhaupt Ernährungstipps?

Nein. Wer gesund ist und ein gutes Körpergefühl hat, der braucht nur eines. Volles Vertrauen in sich selbst. Einfach endlich (wieder) richtig essen lernen, das ist prinzipiell ganz easy: Dazu muss man der Macht seiner Intuition und die Kraft seiner Ethik vertrauen. Die Intuition liefert dabei die einzigartige Weisheit des eigenen Körpers, die Ethik steuert die Weisheit des Wissens bei.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug- 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut. Kontakt: presse@echte-esser.de