Der Sommer hat zwar lange auf sich warten lassen, doch nun ist sie endlich da: Die Grillsaison − und mit ihr die Gelegenheit, endlich mal wieder ganz neue und aufregende Geschmackserlebnisse zu entdecken.
Während die klassischen Grillgewürze wie Paprika und Pfeffer nach wie vor zum Standardprogramm am Grill gehören, gibt es noch eine Vielzahl wesentlich außergewöhnlicherer Gewürze, die das Grillen gleich auf ein ganz neues Niveau heben.
Szechuanpfeffer: Prickelnde Erlebnisse
Bei Szechuanpfeffer handelt es sich um keinen gewöhnlichen Pfeffer. Ursprünglich stammt er aus der chinesischen Provinz Sichuan. Das Gewürz verleiht den Grillspeisen eine einzigartige, prickelnde Schärfe, die auf der Zunge sogar oft ein leichtes Taubheitsgefühl hinterlässt.
Die spezielle Schärfe, gepaart mit einem leicht zitronigen Aroma, macht Szechuanpfeffer zu einer perfekten Ergänzung für gegrilltes Hähnchen oder Rindfleisch. Einfach das Fleisch vor dem Grillen mit einer Mischung aus Szechuanpfeffer, Sojasauce und etwas Zucker marinieren − und schon lässt sich eine unvergleichliche Geschmacksexplosion genießen.
Ras el-Hanout: Der König unter den marokkanischen Gewürze
Ras el-Hanout ist eine marokkanische Gewürzmischung. In ihr sind gleich mehr als 20 verschiedene Gewürzen enthalten, unter ihnen Kardamom, Nelken, Zimt, Koriander, Kreuzkümmel und Muskat.
Diese komplexe Mischung verleiht jedem Grillgericht eine tiefe, aromatische Note. Besonders gut harmoniert Ras el-Hanout mit Lammfleisch. Dieses erhält durch die Gewürze eine warme, exotische Note. Vor dem Grillen muss das Lamm lediglich mit Ras el-Hanout und Olivenöl eingerieben und über Nacht im Kühlschrank ziehen gelassen werden. Ras el-Hanout eignet sich im Übrigen auch hervorragend als Geschenk für Grillfans.
Sumach: Keine Zitrone aber Zitrusnote
Sumach ist ein Gewürz aus dem Nahen Osten. Dieses zeichnet sich durch seinen frischen, zitronigen Geschmack aus, allerdings ohne die Säure von Zitrusfrüchten, die viele Menschen nicht gut vertragen.
Es eignet sich hervorragend, um gegrilltes Gemüse und Fisch zu verfeinern. Sumach kann sowohl in Marinaden als auch als Finishing-Gewürz verwendet werden. Ein besonders beliebtes Gericht ist beispielsweise gegrillter Fisch, der mit einer Mischung aus Sumach, Olivenöl und Knoblauch bestrichen und dann gegart wird.
Za’atar: Der Alleskönner aus dem Nahen Osten
Auch Za’atar ist eine Gewürzmischung, die aus dem Nahen Osten stammt. Ihre Hauptzutaten bestehen aus Thymian, Sesam und Sumach. Die Mischung ist unglaublich vielseitig und kann deswegen für nahezu jedes Grillgericht verwendet werden.
Besonders gut passt Za’atar jedoch zu Hühnchen. Dieses kann einfach vor dem Grillen mit der Mischung eingerieben werden. Das Resultat besteht in einem saftigen, würzigen Hühnchen mit einem nussigen, leicht säuerlichen Geschmack.
Harissa: Feurige Schärfe aus Nordafrika
Bei Harissa handelt es sich um eine scharfe, nordafrikanische Gewürzpaste. Diese besteht aus Chili, Knoblauch, Koriander, Kreuzkümmel und Olivenöl.
Diese Paste eignet sich hervorragend für alle, die im wahrsten Sinne ein wenig Feuer auf ihrem Grill mögen. Besonders gut passt Harissa zu gegrilltem Gemüse und Lamm. Die Schärfe der Harissa wird durch das Grillen etwas gemildert − dennoch wird den Gerichten eine tiefe, rauchige Note verliehen.
Fenchelpollen: Das geheime Gewürz der Sterneköche
Fenchelpollen sind ein weniger bekanntes Gewürz, jedoch vollkommen zu Unrecht. Sie stellen ein unglaublich aromatisches Gewürz dar, das oft in der gehobenen Küche verwendet wird.
Mit einem süßlichen, leicht lakritzartigen Geschmack passen Fenchelpollen hervorragend zu Schweinefleisch und Fisch. Ein einfaches Rezept besteht darin, Fenchelpollen mit Salz und Pfeffer zu mischen und damit Schweinekoteletts vor dem Grillen zu bestreuen. Das Ergebnis ist ein saftiges, geschmackvolles Stück Fleisch mit einer subtilen Süße und einem originellen Hauch von Lakritz.