In Südostasien ist die Stinkfrucht (Durian) vielerorts an öffentlichen Plätzen wie der U-Bahn und in Hotels verboten. Denn das tropische Obst verströmt beim Öffnen einen penetranten Geruch, der manche an eine Mischung aus verdorbenen Eiern und Erbrochenem erinnert.

Dennoch gilt die „Stinkfrucht“ aufgrund ihres außergewöhnlichen Geschmacks als Delikatesse und wird zu hohen Preisen verkauft. Inzwischen gewinnt sie auch in westlichen Ländern an Bedeutung. Die Durian (von malaysisch „duri“= Stachel, Dorn) ist in Südostasien beheimatet und wächst am bis zu 40 Meter hohen Durian- oder Zibetbaum. Die größten Erzeuger sind Thailand, Malaysia und Indonesien.
Die großen ei- bis birnenförmigen Früchte werden je nach Sorte bis zu drei Kilogramm schwer. Sie haben eine braungrüne bis gelbbraune, ledrige Schale mit dicken kurzen Stacheln. Im Innern befindet sich das gelbliche Fruchtfleisch mit vier bis fünf Segmenten und mehreren Samen. Es ist cremig-sahnig und erinnert im Geschmack an buttrigen Vanillepudding mit Karamellnote. Je reifer die Stinkfrucht, desto stärker ihr typischer unangenehm süß-fauliger Geruch. Biologisch hat der Gestank seinen Sinn, da er Tiere anlockt, die die Früchte fressen und die Samen dann über ihre Ausscheidungen verbreiten.
Die „Königin der Tropenfrüchte“ gibt es in Südostasien zur Erntezeit an jeder Straßenecke. Eine reife Frucht erkennt man daran, dass beim Abklopfen ein dumpfer, tiefer Ton zu hören ist. In Europa findet man Durian am ehesten geschält und luftdicht verpackt im Kühlregal in gut sortierten Asia-Supermärkten.
Wer mutig genug ist, die Kultfrucht zu probieren, sollte auf Frische achten und sich eventuell die Nase zuhalten. Das Fruchtfleisch wird meist roh verzehrt, aber schmeckt auch gekocht als Chutney und verarbeitet zu Eis und Gebäck. Die Stinkfrucht ist sehr energiereich (144 kcal pro 100 g) und enthält wertvolle Flavonoide, Vitamine wie Vitamin C (42 mg) und Mineralstoffe wie Kalzium (12 mg) und Kalium (601 mg).
Heike Kreutz, www.bzfe.de