Schmale Haushaltskasse & gesunde Ernährung – (wie) passt das zusammen?

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Mit steigenden Lebenshaltungskosten bei schmaler Haushaltskasse wird gesunde Ernährung zur Herausforderung.

Mit KII erstellt
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Ernährungswissenschaftler Uwe Knop teilt wertvolle Tipps, wie Sie sich gesund und kostengünstig ernähren können.

Welche grundlegenden Tipps können Sie für eine gesunde und kostengünstige Ernährung geben?

Eine gesunde und gleichzeitig kostengünstige Ernährung ist hierzulande durchaus möglich. Das liegt sowohl daran, dass Lebensmittel in Deutschland allgemein von hoher Qualität und Sicherheit sind als auch in einer unglaublich vielfältigen Vielzahl permanent verfügbar. Die Auswahl in allen Preisklassen ist enorm, um sich abwechslungsreich zu ernähren – auch bei schmaler Haushaltskasse Wer dann noch folgende grundlegende Tipps zum sparsamen Umgang beherzigt, sollte eine gute Ernährung auch mit kleinem Budget hinbekommen:

 

Vorausschauend planen:

  1. Wocheneinkauf: Erstellen Sie einen detaillierten Einkaufszettel, um unnötige Impulskäufe zu vermeiden.
  2. Saisonal & regional einkaufen: Frisches Obst und Gemüse der Saison aus der Region ist in der Regel günstiger und enthält mehr Nährstoffe.
  3. Menüplanung: Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

 

Kaufen Sie clever:

  1. Lose kaufen: Obst und Gemüse oft lose zu kaufen ist oft günstiger als in abgepackten Behältnissen.
  2. Tiefkühlkost: Tiefgefrorenes Obst und Gemüse ist oft günstiger und gelegentlich eine gute Alternative zu Frischkost.
  3. Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen und Kichererbsen sind preiswert und sättigend.
  4. Getreide: Brot, Nudeln und Reis sind sättigend – und hierzulande sehr günstig.

 

Achten Sie bei der Zubereitung zu Hause darauf:

  1. Kochen Sie selbst: Fertiggerichte sind oft teurer!
  2. Reste kulinarisch kreativ verwerten: Aus Resten lassen sich oft leckere neue Gerichte zaubern.
  3. Große Portionen: Kochen Sie größere Portionen und frieren Sie einen Teil ein.

 

Zu guter Letzt: Stellen Sie eine Liste mit allen Lebensmitteln zusammen, die Sie unbedingt kaufen müssen – und mit solchen, die sie zwar bis dato gekauft haben, auf die Sie aber verzichten können. Diese Produkte streichen Sie erstmal vom Einkaufsplan, wenn das Geld knapp wird. „Einfach bewusster handeln“ – so lautet das Stichwort für mehr Selbstreflektion.

Wie kann man beim Einkaufen von Lebensmitteln Geld sparen, ohne auf die Qualität zu verzichten?

Dazu gibt es noch einen besonderen Tipp über die vorgenannten hinaus: Eigenmarken der Discounter oder Lebensmittelhändler kaufen. Diese Eigenmarken von Supermärkten sind oft qualitativ hochwertig und vergleichbar den Markenprodukten – dabei sind sie deutlich preisgünstiger als namhafte „Brands“. Oft kommen die Eigenmarken auch aus der gleichen Fabrik wie Markenware. Dazu einfach mal den Hersteller Googlen. Daneben gilt die Devise „Augen auf beim Essenskauf“: Achten Sie auf die Wochenprospekte und Aktionspreise. Nutzen Sie Rabattaktionen und Sonderangebote.

Und wie sieht es bei Getränken und wenig Geld aus?

Dazu sollten Sie diesen elementaren Tipp beachten: Leitungswasser trinken! Leitungswasser ist der günstigste und am besten kontrollierteste Durstlöscher.- und immer da. Bei schmalem Budget gibt es kein besseres Getränk, das auch noch für die gesamte Familie, Erwachsene und Kinder, jederzeit in umgrenzter Menge verfügbar ist.

Was genau ist überhaupt „gesunde“ Ernährung und wie hängt sie grundsätzlich vom Geld ab?

Bislang weiß die Wissenschaft überhaupt nicht, was genau „gesunde“ Ernährung sein soll. Das liegt an den zahlreichen Limitierungen dieses bemitleidenswerten Forschungszweigs, der dem Lesen einer Glaskugel gleicht. Daher gibt es bis heute keine Beweise für gesunde Ernährung! Wichtig ist – unabhängig vom Geld – dass man abwechslungsreich isst und dabei maximal frische Lebensmittel verwendet. Darüber hinaus sollte man auf die Weisheit seines eigenen Körpers vertrauen und intuitiv essen.

Hat das Einkommen auch Einfluss auf das Gewicht?

Ja, zumindest rein „korrelativ“. D.h. es gibt einen Zusammenhang. So hat eine Studie der Uni Ulm jüngst folgendes Wissen bestätigt: Kinder sind häufiger übergewichtig, wenn sie in einer Familie mit geringem Haushaltseinkommen oder Migrationshintergrund aufwachsen oder ein Elternteil selbst Übergewicht hat. Wesentlich relevanter scheint jedoch der Bildungsstatus der Eltern zu sein, denn: Gesundheitsbezogene Risiken treten besonders in Familien mit niedrigem Bildungsniveau auf, und das schon bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren.

 

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug- 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: presse@echte-esser.de