Mit dem Aufblühen der gelben Rapsfelder beginnt auch in diesem Jahr eines der faszinierendsten Naturschauspiele im deutschen Frühling.
Auf einer Fläche von rund 1,1 Millionen Hektar erstrahlt der Raps in voller Blüte und prägt damit nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch einen wesentlichen Teil der deutschen Landwirtschaft.
Der Rapsanbau hat eine lange Tradition in Deutschland und nimmt eine Schlüsselrolle in der heimischen Landwirtschaft ein. Rund 10 % der deutschen Ackerfläche werden jedes Jahr mit der wichtigsten heimischen Ölpflanze „Brassica napus“, so ihr botanischer Name, bestellt. Dieser Anbau ist nicht nur wirtschaftlich bedeutsam, sondern auch ökologisch wertvoll. Während der Blütezeit werden die Felder zu einem Hotspot der Biodiversität. Bienen, Hummeln und andere Insekten schwärmen in Scharen aus, um vom Nektar der Rapsblüten zu profitieren, was wesentlich zur Gesundheit der Bienenvölker beiträgt. Nicht umsonst stellt Raps die wichtigste Tracht für Bienen dar.
„Die diesjährige Rapsblüte symbolisiert mehr als nur den Zyklus der Natur; sie steht auch für den Fortschritt in der Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffalternativen“, betont Stephan Arens, Geschäftsführer der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP). Der Raps dient nicht nur als wichtiger Rohstoff für Lebens- und Futtermittel, sondern auch als Grundlage für klimafreundlichere Kraftstoffe wie den jüngst auch in Deutschland eingeführten B10-Diesel.
Die Nutzung von Rapsöl in der Ernährung könnte zukünftig noch weiter zunehmen, denn insbesondere Olivenöl hat sich zuletzt erheblich verteuert. Dessen Produzenten leiden bereits heute zunehmend unter den Umweltveränderungen im Zuge des Klimawandels. Hitze und Dürre können einen negativen Einfluss auf die Qualität haben und sich negativ auf das Geschmacksprofil der Öle auswirken. Ein Zusammenhang, auf den die Stiftung Warentest in diesem Frühjahr im Zuge einer Testvorstellung hingewiesen hat.
Auch der heimische Rapsanbau wird sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen müssen. Umso mehr ist aus Sicht der UFOP die Zulassung sogenannter Neuer Genomischer Techniken (NGT) für die Pflanzenzüchtung erforderlich. Diese neuartigen Methoden, wie CRISPR/Cas, werden zunehmend notwendig, um Pflanzen besser an sich verändernde Umweltbedingungen anzupassen und gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern. So können Nutzpflanzen beispielsweise toleranter gegen Dürre, Hitze oder Schädlinge gemacht werden, was angesichts des Klimawandels von besonderer Bedeutung ist.
Quelle: UFOP