Mit 23,3 Milliarden Litern erzeugter Kuhmilch im Jahr 2022 ist Frankreich der zweitgrößte Kuhmilchproduzent in der EU.

35,6 Prozent dieser Milch werden zu Käse verarbeitet. Die Milchwirtschaft ist in 90 Prozent der französischen Departements vertreten. Um den Anforderungen der Vielfalt an Betrieben und Akteuren gerecht zu werden und um den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen, setzt die Branche auf einen kontinuierlichen Innovationsprozess. Laut dem französischen Milchindustrieverband Cniel ist Innovation eine unabdingbare Voraussetzung, um die Nachhaltigkeitsziele der französischen Milchbranche bis 2025 zu erreichen.
Innovation im Fokus des französischen Käsesektors
Die Unternehmen der französischen Käsebranche müssen heute ihre Aktivitäten unter drei Aspekten bewerten: Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Dafür benötigen sie einfach zu bedienende Kontroll- und Berichtsinstrumente, die sich nahtlos in den täglichen Arbeitsablauf integrieren lassen. Die neuen Technologien sichern nicht nur den Fortbestand der Betriebe, sondern unterstützen auch die tägliche Arbeit der Käseproduzenten, sodass die traditionelle und authentische Käseherstellung davon profitiert.
Innovative Technologie zur Reduzierung der körperlichen Belastung und als Mittel gegen Fachkräftemangel
Bereits vor rund 20 Jahren begann der Einsatz von Robotern in einigen Käsereien im Bereich der Käsepflege. Parallel dazu wurden neue Technologien zur Kontrolle und Automatisierung des Milcherhitzung, des Gerinnungsprozesses und der Abtrennung der Molke eingeführt. Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes von Robotern in der Käseherstellung ist die Verringerung der körperlichen Belastung. Dabei wird darauf geachtet, dass die neuen Technologien niemals das handwerkliche Können und die Nähe des Käsemeisters zu seinem Produkt ersetzen. Die verbesserten Arbeitsbedingungen in den Käsereien haben so auch zu einer stärkeren Integration weiblicher Arbeitskräfte geführt.
Für Käsereibetriebe ist es zunehmend schwierig, Personal zu finden, beispielsweise für das Wenden und Pflegen von 40 kg schweren Käselaiben in den Reifekellern – eine monotone und körperlich anstrengende Tätigkeit. Innovative Lösungen wurden entwickelt, wie zum Beispiel im Cantal, wo ein spezieller Roboter die 40-Kilo-Laibe hebt, wendet, bürstet und schmiert. Der Affineur wird dadurch entlastet und kann sich stärker auf die Reifung des Käses konzentrieren und seine Käsekreationen perfektionieren. Diese Neuerungen erleichtern die Arbeit, ohne die Produktqualität zu beeinträchtigen.
Für die Zukunft gerüstet
Um junge Menschen für die Vitalität des Sektors zu sensibilisieren und die Innovation in den verschiedenen Berufen zu fördern, arbeitet die Milchbranche mit zahlreichen Akteuren des Sektors zusammen: Schulen und andere Bildungseinrichtungen, innovative Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Materiallieferanten und Innovationszentren. Sie alle sind nicht nur Akteure der Innovation und Teil der Nachhaltigkeitsinitiative „France Terre de Lait“, sondern tragen mit dieser kollektiven Dynamik auch dazu bei, die Branche für die nachfolgende Generation attraktiver zu machen.
Quelle: Sopexa
