Was ist Schwangerschaftsdiabetes überhaupt?

Von Schwangerschaftsdiabetes spricht man, wenn die Blutzuckerwerte bei Schwangeren über einen gewissen Zeitraum einen bestimmten Wert übersteigen. Die meisten Frauen brauchen sich während ihrer Schwangerschaft keine Gedanken machen – im Durchschnitt haben nur 5 von 100 Frauen Schwangerschaftsdiabetes.
Die Ursache für das Problem ist der Stoffwechsel, der sich bei schwangeren Frauen verändert. Allerdings normalisieren sich die Blutzuckerwerte nach der Schwangerschaft in der Regel wieder und es handelt sich hier nicht um eine chronische Erkrankung.
Wie wird die Krankheit diagnostiziert?
Die Symptome von Schwangerschaftsdiabetes sind meistens nicht besonders stark. Bei langanhaltendem sehr hohem Blutzucker können Symptome wie Schwindel und Müdigkeit auftreten. Allerdings hat man mit diesen Beschwerden ohnehin häufig zu kämpfen während einer Schwangerschaft und bringt sie daher nicht direkt in Verbindung mit Diabetes.
Der erhöhte Blutzuckerspiegel wird meistens bei den Kontrolluntersuchungen beim Gynäkologen festgestellt. Ein einfacher Bluttest reicht aus, um den Wert zu ermitteln und die nötigen Schlüsse zu ziehen. Man kann auch immer wieder selbst seinen Blutzucker messen, um Veränderungen früh zu bemerken. Es gibt dafür eine große Auswahl an Blutzuckermessgeräten.
Gibt es Risiken für das Baby?
Die erste Frage, wenn man von Schwangerschaftsdiabetes hört, ist: Gibt es Risiken für das Baby? Das ist eine berechtigte Frage und leider nicht klar mit Nein zu beantworten.
Meistens hat die Erkrankung keine Folgen für die Mutter und das Kind. Allerdings sind Babys von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes bei der Geburt häufig etwas größer und schwerer. Dadurch kann es zu Verzögerungen und Komplikationen bei der Geburt kommen. Wie die Geburt trotzdem so sicher wie möglich gestaltet werden kann und ob eventuell ein Kaiserschnitt infrage kommt, wird rechtzeitig mit den behandelnden Ärzten und der Hebamme besprochen.
Daneben kann Schwangerschaftsdiabetes andere Krankheiten wie Präeklampsie begünstigen. Durch diese Erkrankung steigt der Blutzuckerspiegel an und unbehandelt kann es auf Dauer zu negativen Folgen für Mutter und Kind kommen.
Die richtige Ernährung
Um gegen Schwangerschaftsdiabetes anzugehen, hilft vor allem die richtige Ernährung – es kann sinnvoll sein, hier mit einem professionellen Ernährungsberater für Schwangere zusammenzuarbeiten. Das ist wichtig, um keine Nährstoffmängel zu bekommen, denn diese könnten schädlich für das Baby sein.
Auch Bewegung kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Es gibt einige Sportgruppen für Schwangere, denen man sich anschließen kann, es reichen aber auch schon regelmäßige Spaziergänge.
Wenn man den Blutzucker gar nicht senken kann, muss Insulin gespritzt werden. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die man mit seinem Arzt bespricht.
Austausch ist wichtig
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Schwangerschaftsdiabetes ist nichts, wofür man sich schämen muss oder was man geheim halten sollte. Ganz im Gegenteil – es hilft, sich mit anderen betroffenen Frauen und Eltern auszutauschen.
Auch, wenn man sich vielleicht so fühlt, ist man mit den Beschwerden nicht alleine und man kann sich von anderen Schwangeren wichtige Tipps einholen. Außerdem kann es helfen, sich gegenseitig von Verbesserungen zu berichten und man fängt sich auf, wenn sich die Werte verschlechtern oder man Sorgen hat.
Es gibt im Internet Foren, über die man sich austauschen kann. Daneben kann auch der Gynäkologe Anlaufstellen teilen, wenn man das Bedürfnis hat, sich über Schwangerschaftsdiabetes auszutauschen.