Hopfenernte steigt trotz sinkender Anbauflächen

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Trotz gesunkener Anbaufläche haben die Hopfenerzeuger in Deutschland 2024 eine höhere Ernte eingefahren.

Das zeigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Insgesamt 46.536 Tonnen Hopfen brachten die Betriebe ein; das waren rund 13 Prozent mehr als im Vorjahr und sogar 35 Prozent mehr als 2022.

„Grund für die bessere Ernte waren die gestiegenen Hektarerträge“, erläutert BZL-Leiter Dr. Josef Goos. In den beiden Vorjahren hatten ungünstige Witterungsbedingen zu erheblichen Ertragseinbußen geführt. Fast die gesamte deutsche Hopfenerzeugung wird laut Goos für die Bierproduktion verwendet. Nur rund ein Prozent spiele als Arzneipflanze eine Rolle. Seit Jahren stagniert jedoch die globale Bierproduktion und der Verbrauch hierzulande nimmt ab, was den Hopfenbedarf begrenzt. Zum Vergleich: Lag der Bierverbrauch in Deutschland pro Kopf 2023 noch bei 83,5 Litern, betrug er 2024 nach Schätzungen des BZL noch 81,8 Liter.

Hallertau ist größtes Hopfenanbaugebiet der Welt

Auf insgesamt 20.289 Hektar wurde 2024 in Deutschland Hopfen angebaut – knapp 17.000 Hektar davon lagen in der Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt. 2023 hatte die heimische Produktionsfläche noch 20.629 Hektar betragen. Auch die Zahl der Erzeugerbetriebe ging zurück: 2024 bauten insgesamt 1.009 Betriebe Hopfen an, das waren 31 weniger als noch 2023. Der deutsche Hopfenverband prognostiziert einen weiteren Rückgang der Betriebe auf unter 1.000. Dennoch stieg die Erntemenge 2024 im Vorjahresvergleich von 41.234 auf 46.536 Tonnen. Der Ertrag in Dezitonnen pro Hektar belief sich laut Berechnungen des BZL auf 22,9 (2023: 20,0 dt/ha).

Verkaufserlöse steigen wieder

Die Verkaufserlöse bei Hopfen sanken in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Erzielten die Betriebe mit dem Verkauf von Hopfen 2019 noch 284 Millionen Euro, waren es 2023 rund 254 Millionen Euro. Aufgrund der höheren Erntemenge konnten die Erlöse 2024 nach vorläufigen Schätzungen des BZL erstmals wieder um fast 30 Millionen Euro auf 280 Millionen Euro gesteigert werden. Die Durchschnittspreise je Tonne lagen 2024 nahezu unverändert bei 6.045 Euro (2023: 6.048 Euro je Tonne).

Hopfen für die Bierbrauerei

Hopfen ist – neben Wasser, Malz und Hefe – ein essenzieller Bestandteil von Bier. Er verleiht dem Bier den typischen Geruch und Geschmack und fördert die Schaumbildung. Hopfen ist aber auch der Stoff, der das Bier überhaupt erst haltbar macht. Für einen Liter Bier genügt ein Gramm Hopfen. Die Erntemenge einer Hopfenpflanze reicht im Durchschnitt für 400 bis 1.000 Liter Bier.

Weitere Informationen gibt es auf www.bmel-statistik.de sowie www.landwirtschaft.de

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