Beim Einkauf auf Saison und Siegel achten.

Die Ananas ist nicht nur pur ein erfrischender Snack, sondern auch ein Multitalent in der Küche. Ihr süß-säuerliches Aroma veredelt Desserts, Kuchen und Torten ebenso wie asiatische Currys, süß-saure Soßen und winterliche Salate. Besonders gut harmoniert die Südfrucht mit kräftigen Gewürzen wie Chili, Ingwer, Zimt, Nelken, Pfeffer oder Kurkuma.
Vor der Verarbeitung zunächst Krone und Boden mit einem scharfen Messer abschneiden, sodass die Frucht sicher steht. Anschließend die Schale mit den kleinen dunklen „Augen“ entfernen. Nun die Ananas vierteln, den harten Strunk keilförmig herausschneiden und das Fruchtfleisch in Stücke oder Scheiben schneiden.
Die Ananas gehört zu den Bromelien-Gewächsen und stammt ursprünglich aus Südamerika. Heute wächst sie meist auf großen Plantagen in fast allen tropischen und teilweise auch subtropischen Regionen der Welt. Botanisch gesehen handelt es sich um einen Fruchtverband aus 100 bis 200 kleinen Beeren, der äußerlich einem großen Pinienzapfen ähnelt. Daher kommt auch der englische Name „pineapple“. Das saftige Fruchtfleisch ist hell- bis goldgelb, manchmal leicht rötlich, und besitzt ein angenehm süß-säuerliches Aroma. Da die Ananas nicht nachreift, wird sie vollreif für den Flugtransport geerntet und für den Schiffstransport entsprechend früher. Dafür werden auch die Sorten entsprechend ausgesucht, empfindlichere für den kürzeren Transport, die robusteren Sorten für die längere Schiffsreise.
Die Ananas punktet nicht nur mit Geschmack, sondern auch mit wertvollen Nährstoffen – unter anderem viel Vitamin C (17 bis 20 mg, je nach Sorte sogar über 50 mg pro 100 g). Frisch und nicht erhitzt enthält sie zudem das Enzym Bromelain, das Proteine spaltet und als verdauungsfördernd sowie entzündungshemmend gilt.
Die Ananas ist das ganze Jahr über im Handel erhältlich. Frische Früchte erkennt man an grünen, kräftigen Schopfblättern und einem angenehmen fruchtig-süßen Duft. Meist werden sie essreif angeboten, dann ist die Schalenfarbe goldgelb bis braun, manche Sorten bleiben auch grünlich. Die Schopfblätter sind bereits etwas locker. Am besten wird das Obst nur kurz bei Raumtemperatur gelagert und möglichst frisch gegessen. Tipp: Bevor die Ananas überlagert und der Geschmack muffig oder gärig wird, die Frucht besser zubereiten und die Stücke im Kühlschrank aufbewahren.
Da Ananas über weite Strecken – oft per Flugzeug oder Schiff – transportiert werden müssen, ist ein nachhaltiger Einkauf oft schwierig. Daher sollten die Südfrüchte nur eine Ergänzung zum heimischen, saisonalen Obstangebot sein. Dennoch kann man beim Einkauf einiges tun, um die Umweltbelastung möglichst gering zu halten. Ein Punkt ist, eher in der Saison zu kaufen. Besonders hoch sind die Ananas-Importe hierzulande von April bis Juni und mittelstark über die Wintermonate. Costa Rica ist das Hauptlieferland für Deutschland.
Außerdem lohnt sich ein Blick auf das Etikett. Label wie das Bio- und Fairtrade-Siegel, aber auch „Rainforest Alliance“ stehen für bessere Umwelt- und Sozialstandards. Noch ist der Anteil zertifizierter Früchte gering. Handelsinitiativen arbeiten gemeinsam mit Zertifzierungssystemen daran, Energie-, Wasser- und Chemikalieneinsatz sowie Treibhausgasemissionen beim Ananasanbau und bei der Saftproduktion zu senken und gleichzeitig faire Arbeitsbedingungen zu fördern.
Am wenigsten nachhaltig ist übrigens immer die Ananas, die weggeworfen wird. Wenn exotische Früchte auf den Tisch kommen, am besten frisch genießen.
Heike Kreutz, bzfe.de
Quelle: BZfE - bzfe.de
