Veränderung des Fleischkonsums in Deutschland in den letzten Jahren

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Klarer Trend zu einem sinkenden Fleischkonsum in Deutschland.

Rückgang des Pro-Kopf-Verzehrs

  • Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sank 2023 auf 51,6 Kilogramm pro Person – ein historischer Tiefstand seit Beginn der Erfassung[1][2].
  • Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 430 Gramm pro Person[2].
  • Anfang der 1990er Jahre lag der Konsum noch bei etwa 61-62 Kilogramm pro Person, also rund 10 Kilogramm höher[4].

Veränderungen nach Fleischarten

  • Rindfleisch: Stärkster prozentualer Rückgang um fast 5% auf 8,9 Kilogramm pro Person[1][2].
  • Schweinefleisch: Rückgang um etwa 600 Gramm auf 27,5 Kilogramm pro Person[1][2].
  • Geflügelfleisch: Leichter Anstieg um etwa 900 Gramm auf 13,1 Kilogramm pro Person[1][2].

Langfristiger Trend

  • Der Rückgang des Fleischkonsums ist ein langfristiger Trend, der sich seit Jahren fortsetzt[1][3].
  • 2020 war der Konsum mit 57,3 Kilogramm pro Person bereits auf dem niedrigsten Stand seit 1989[3].

Gründe für den Rückgang

  • Verändertes Ernährungsbewusstsein: Mehr Menschen achten auf gesundheitliche Aspekte[1].
  • Umwelt- und Klimabewusstsein: Wachsendes Verständnis für die Auswirkungen des Fleischkonsums[1][3].
  • Tierwohl: Zunehmende Bedenken bezüglich der Haltungsbedingungen[3].
  • Flexitarismus: Trend zu bewusst reduziertem Fleischkonsum[4].

Auswirkungen auf die Produktion

  • Die Fleischproduktion in Deutschland ging 2020 um 1,6% im Vergleich zum Vorjahr zurück[3].
  • Besonders die Schweinefleischproduktion verzeichnete einen Rückgang[3].

Diese Entwicklungen zeigen einen deutlichen Wandel in den Ernährungsgewohnheiten der deutschen Bevölkerung hin zu einem bewussteren und reduzierten Fleischkonsum.

Quelle:

[1] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/sinkender-fleischkonsum-deutschland-100.html
[2] https://www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/240404_Fleischbilanz.html
[3] https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/bewusste-ernaehrung-fleischkonsum-sinkt-auf-jahrzehnte-tief/
[4] https://www.rnd.de/wirtschaft/fleischkonsum-in-deutschland-so-hat-er-sich-veraendert-QJAOWVG2YBHVFLARVH2GTK7EBM.html

 

Der Rückgang des Fleischverzehrs in Deutschland hat bedeutende Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Strukturwandel in der Tierhaltung

  • Rückgang der Betriebe: Viele Betriebe, insbesondere in der Schweinehaltung, geben auf oder reduzieren ihre Bestände[2].
  • Konzentration: Es findet eine Konzentration auf größere, spezialisierte Betriebe statt.

Produktionsrückgang

  • Sinkende Fleischproduktion: Die Gesamtfleischproduktion ist seit 2016 rückläufig und lag 2023 bei 6,8 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 4% gegenüber dem Vorjahr entspricht[1][3].
  • Besonders betroffen: Stärkster Rückgang ist bei der Schweinefleischproduktion zu verzeichnen[1][2].

Ökonomische Herausforderungen

  • Wirtschaftliche Unsicherheit: Landwirte sehen sich mit Unsicherheiten bezüglich zukünftiger Investitionen und Betriebsausrichtungen konfrontiert[2].
  • Anpassungsdruck: Es besteht ein erhöhter Druck zur Anpassung an veränderte Marktbedingungen und Verbrauchererwartungen.

Umstellung auf alternative Produktionszweige

  • Diversifizierung: Einige Betriebe suchen nach alternativen Einkommensquellen oder stellen auf andere landwirtschaftliche Produkte um.
  • Pflanzliche Alternativen: Es gibt ein wachsendes Interesse an der Produktion pflanzlicher Fleischalternativen[3].

Tierwohl und Umweltaspekte

  • Höhere Standards: Es gibt einen Trend zu höheren Tierwohl- und Umweltstandards in der verbleibenden Tierhaltung[2][3].
  • Qualität statt Quantität: Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir betont die Notwendigkeit, „weniger Tiere besser zu halten“[3].

Marktanpassungen

  • Exportrückgang: Der Fleischexport ist ebenfalls rückläufig, was zusätzlichen Druck auf die Produzenten ausübt[3].
  • Neue Marktchancen: Es entstehen Möglichkeiten für hochwertigere Fleischprodukte und pflanzliche Alternativen[3].

Diese Entwicklungen stellen die deutsche Landwirtschaft vor große Herausforderungen, bieten aber auch Chancen für eine Neuausrichtung hin zu nachhaltigeren und verbraucherorientierten Produktionsweisen. Die Anpassung an diese veränderten Bedingungen wird eine zentrale Aufgabe für den Sektor in den kommenden Jahren sein.

Quellen:

[1] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/fleischproduktion-ernaehrung-100.html
[2] https://www.thuenen.de/de/themenfelder/nutztierhaltung-und-aquakultur/nutztierhaltung-und-fleischproduktion-in-deutschland
[3] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/sinkender-fleischkonsum-deutschland-100.html

 

Auswirkungen des Rückgangs der Fleischproduktion auf die Lebensmittelpreise

Steigende Lebensmittelpreise

  • Die Inflation bei Lebensmitteln ist in Deutschland weiterhin hoch. Im November 2022 lagen die Verbraucherpreise für Lebensmittel 21,0% über dem Niveau des Vorjahresmonats[1].

Auswirkungen auf Fleischpreise:

  • Obwohl die Fleischproduktion zurückgeht, führt dies nicht zwangsläufig zu höheren Fleischpreisen für Verbraucher. Tatsächlich sparen viele Verbraucher aufgrund der allgemein gestiegenen Lebensmittelpreise beim Fleischkauf[1].

Verbraucherverhalten

  • 31% der Befragten gaben an, sich ihren gewohnten Fleischkonsum nicht mehr leisten zu können[1].
  • Viele Verbraucher greifen zu preiswerteren Fleischprodukten wie Hackfleisch oder wechseln zu günstigeren Fleischarten wie Geflügel und Schwein[1].

Preis vs. Qualität

  • Bei der Kaufentscheidung hat der Preis aktuell Vorrang vor anderen Kriterien wie regionaler Herkunft oder Bio-Qualität[1].
  • 39% der Verbraucher bevorzugen einen geringeren Preis gegenüber regionaler Herkunft, bei Bio-Qualität sind es sogar 44%[1].

Langfristige Kostenbetrachtung

  • Studien zeigen, dass die wahren Kosten von Lebensmitteln, insbesondere bei konventionell produziertem Fleisch, deutlich höher sind als die Preise im Supermarkt, wenn man externe Kosten wie Umwelt- und Gesundheitsschäden einbezieht[3].

Bio-Produkte

  • Langfristig betrachtet könnten Bio-Lebensmittel günstiger sein, da sie weniger externe Kosten verursachen. Allerdings sind die Preise im Laden oft höher, was in der aktuellen Inflationssituation viele Verbraucher abschreckt[3].

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rückgang der Fleischproduktion bisher nicht zu einem signifikanten Anstieg der Fleischpreise geführt hat. Stattdessen passen Verbraucher ihr Kaufverhalten an, indem sie zu günstigeren Produkten greifen oder ihren Fleischkonsum reduzieren. Die allgemeine Inflation bei Lebensmitteln hat einen stärkeren Einfluss auf die Preise als der Produktionsrückgang im Fleischsektor.

Quellen:

[1] https://www.agrarheute.com/markt/inflation-lebensmitteln-steigt-verbraucher-spart-beim-fleisch-600858
[2] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/fleischproduktion-ernaehrung-100.html
[3] https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/grundlagen/true-cost-wahre-kosten/

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