Was Erfrischungsgetränke so tückisch macht

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5 Tipps für gesunde Durstlöscher.

Trinken, Zitronensaft, Wasser
Foto: Mariah Hewines on Unsplash

An warmen Sommertagen greifen viele gern zu kühlen, süßen  Getränken. Doch Eistee, Limonade oder Cola enthalten oft große Mengen Zucker  – mit Folgen für die Gesundheit. Der Verband der Diabetes-Beratungs- und  Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD) warnt: Besonders Menschen mit  Diabetes oder einem Prädiabetes sollten beim Trinken genauer hinschauen.  Denn zuckergesüßte Getränke können den Blutzucker stark belasten und im  schlimmsten Fall zur Entstehung eines Typ-2-Diabetes beitragen. Doch es gibt  gesunde Alternativen – einfach, lecker und ohne Reue.

Viele Softdrinks enthalten bis zu zehn Würfel Zucker pro Glas. Diese Kalorien treiben den  Blutzucker in die Höhe. „Bei Menschen mit einem Prädiabetes – einer Vorstufe des  Diabetes – können solche Zuckerbomben langfristig den Weg in einen manifesten  Diabetes ebnen“, erklärt Theresia Schoppe, stellvertretende Vorsitzende des VDBD sowie Diabetesberaterin, Oecotrophologin und Fitnesstrainerin aus Warstein. 

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe – besser als Zucker, aber nicht ideal 

Zuckerfreie Alternativen mit Süßstoffen wie Aspartam, Sucralose oder Stevia enthalten  keine Kalorien, beeinflussen den Blutzuckerspiegel nicht direkt und gelten als  zahnfreundlich. Sie sind also erstmal weniger problematisch als Zucker. Dennoch mahnt  Schoppe zur Zurückhaltung: „Gerade bei sehr hohem Konsum mehren sich Hinweise auf  mögliche negative Effekte auf das Darmmikrobiom oder die Insulinsensitivität. Die  meisten dieser Studien zeigen jedoch nur Korrelationen, wurden nicht am Menschen  durchgeführt oder sind sehr klein – die Forschung ist hier also noch nicht eindeutig“, so  Schoppe. 

Zuckeraustauschstoffe wie Erythrit, Xylit oder Sorbit werden häufig in „zuckerfreien“ Getränken oder Süßwaren verwendet. Sie liefern weniger Kalorien als Haushaltszucker  und beeinflussen den Blutzucker nur gering. Doch auch hier gilt: Die Dosis macht das  Problem. In größeren Mengen können sie Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder  Durchfall verursachen – Erythrit ist hier die Ausnahme. Bei Erythrit gibt es dafür jedoch Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Thrombosen – vor allem bei Menschen mit  bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Manche Studien deuten zudem darauf hin,  dass sich bestimmte Zuckeralkohole im Blut anreichern können. „Auch wenn diese  Hinweise noch nicht abschließend bewertet sind, raten wir zur Zurückhaltung – vor allem  bei regelmäßigem Konsum“, so Schoppe. 

Auf Süß programmiert – kalorienfreie Süße kann zur Falle werden 

Der Gewöhnungseffekt durch gesüßte Getränke ist problematisch: Wer sich ständig süß  ernährt – selbst mit kalorienfreien Produkten –, verliert das Gefühl für die natürliche  Süße. „Man bleibt auf süß programmiert, was langfristig das Verlangen nach Zucker  verstärken kann“, betont Schoppe. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass hoher  Süßstoffkonsum mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht oder Herz-Kreislauf Erkrankungen korreliert – eindeutige Kausalitäten fehlen jedoch bislang. 

„Künstlich gesüßte Getränke sollten also nicht im Übermaß konsumiert werden – gerade  bei Menschen mit Vorerkrankungen“, bilanziert Schoppe. 

Geschmack muss nicht süß sein 

Wasser ist vielen zu langweilig – vor allem im Sommer. Doch es gibt einfache Wege,  Geschmack ins Glas zu bringen: Kräuter wie Minze, Zitronenmelisse oder Basilikum,  kombiniert mit frischem Obst oder Gemüse, machen Wasser zum gesunden und leckeren Erfrischungsgetränk. „Wichtig ist, sich von übermäßig süßem Geschmack zu entwöhnen, bestenfalls sich gar nicht erst daran zu gewöhnen“, betont die Expertin aus Warstein. 

Auch Leitungswasser kann viel 

Wer bei Hitze stark schwitzt, verliert nicht nur Wasser, sondern auch Mineralstoffe. „Ein  Blick auf die Mineralstoffwerte des eigenen Leitungswassers lohnt sich“, empfiehlt  Schoppe. Je nach Region kann es reich an Magnesium, Kalzium oder Natrium sein – ganz  ohne teures Mineralwasser. 

Fünf Tipps für gesunde Sommergetränke 

  • Infused Water: Wasser mit frischen Zitronen-, Gurken- oder Orangenscheiben,  Beeren oder Minze aromatisieren 
  • Hausgemachter Eistee: Kräuter- oder Früchtetee kalt serviert, ungesüßt 
  • Leichte Saftschorle: 1 Teil Saft, 4 Teile Wasser – wenig Fruchtzucker, viel  Geschmack 
  • Mineralwasser mit Spritzer Zitrone: Erfrischt und enthält wichtige  Mineralstoffe 
  • Leitungswasser mit Extras: Meist reich an Elektrolyten wie Magnesium,  Kalzium oder Natrium. Wer regional stark kalkhaltiges Wasser hat, bekommt  gratis Kalzium dazu. 

vdbd.de