Wie lange sollten Mütter ihre Babys stillen? Die Antwort ist einfach!

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Mutter Natur weiß es am besten: Warum Muttermilch Gold wert ist. Die richtige Ernährung für Neugeborene und Kleinkinder kann oft zu hitzigen Debatten führen.

Ernährungswissenschaftler Uwe Knop bringt Licht ins Dunkel und erklärt, was wirklich zählt.

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Womit werden Säuglinge am besten ernährt?

Das ist einfach und schnell erklärt: Wenn Säuglinge ausreichend Muttermilch beim Stillen trinken, dann ist es die natürlichste, beste und perfekteste „Bionahrung“, die ein Neugeborenes bekommen kann. Daran gibt es keinen Zweifel, hier ist sich die Wissenschaft unisono vollumfänglich einig. Hinzu kommt: Muttermilch ist mehr als nur die beste natürliche Lebensmittel-Komposition für einen Säugling. Neben der Zufuhr aller lebenswichtigen Nährstoffe fördert Stillen aufgrund der körperlichen Nähe die Zuwendung und Bindung, unterstützt das Immunsystem, hemmt Entzündungen und wirkt sich insgesamt positiv auf die Entwicklung des Kindes sowie auf die Gesundheit der Mutter aus. Daher lautet das Motto der diesjährigen Weltstillwoche 2014: Stillfreundliche Strukturen. Für alle.“ Und das ist absolut begrüßenswert!

Sollten also alle Frauen stillen?

Ja, absolut. Es gibt nichts besseres für das Kind. Die offiziellen Empfehlungen lauten, sechs Monate ausschließlich zu stillen. In dieser Zeit benötigt das Kind keine weitere Nahrung oder Flüssigkeit. Ab dem 7. Monat kann – ergänzend zum Stillen – sukzessive Beikost zugefüttert werden. Generell wird geraten, das Stillen fortzuführen, bis das Kind etwa zwei Jahre alt ist, Aber das sind alles nur Richtwerte, diese Zeit kann über die zwei Jahre hinaus individuell „al gusto“ fortgesetzt werden. Das sollten Mutter und Kind entscheiden.

Warum haben manche Frauen eine Abneigung, ihr Kind zu stillen?

Auch wenn Stillen zu den natürlichsten und normalsten Vorgängen gehört, ist es für Schwangere oftmals eine sensible Angelegenheit. Sie machen sich viele Gedanken, wie sie ihr Kind ernähren möchten, dabei spielen auch Sorgen eine große Rolle, erklärt die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Ulm. Häufig fallen zum Beispiel Sätze wie: „Ich möchte stillen, wenn es funktioniert“ oder „Eigentlich möchte ich stillen, aber bei meiner Mama hat es damals auch nicht geklappt“. Zweifel wie diese sind jedoch meist unbegründet: Nahezu alle Frauen können mit entsprechender Unterstützung ihr Kind mit Muttermilch versorgen. Die diesjährige Weltstillwoche unterstreicht mit dem Leitsatz „Stillfreundliche Strukturen. Für alle.“ die Bedeutung und Notwendigkeit einer informierenden und unterstützenden Umgebung für werdende sowie stillende Mütter. Wenn es allerdings aus biologischen Gründen nicht mit dem „Essen an der Mutterbrust“ klappt, dann ist Säuglingsersatznahrung („Pre-Nahrung“) aus dem Drogeriemarkt oder Muttermilch aus einer der derzeit 50 Frauenmilchbanken an deutschen Kliniken eine alternative Option. Mit dieser „Spende- oder Fremdmuttermilch“ können bedürftige Frühgeborene und kranke Neugeborene versorgt werden, wenn die Milch der eigenen Mutter nicht ausreicht.

Wie sieht die beste Ernährung für das Kind aus, wenn es selbst essen kann?

Die beste Ernährung für Ihren Nachwuchs beginnt auf einem einfachen, soliden Fundament: Aufmerksames Zuhören! Hören Sie auf Ihre Kinder, was sie wann gerne essen und was nicht. Zum anderen. Die Sinne der Kinder schulen: schmecken, sehen, fühlen, riechen, in-sich-rein-horchen. Binden Sie die Kinder dazu auch aktiv in die Planung, Vor- und Zubereitung ein. Das schult auch ihre praktischen Sinne und Fähigkeiten. Sie lernen Lebensmittel kennen. Darüber hinaus beherzigen Sie (im wahren Sinne: Essen für die Kinder machen, das sollte von Herzen kommen) die Grundprinzipien richtiger Ernährung von Kindern: Merken Sie sich dazu einfach die 3V: Vorleben, Vielfalt, Verfügbarkeit. Eltern sollten Vorleben, dass Essen etwas sehr Schönes ist. Darüber hinaus bieten Mama, Papa, Oma und Opa idealerweise immer Vielfalt zum Essen an – das heißt, im Haushalt ist immer abwechslungsreiches, gutes frisches Essen verfügbar. Das kann auch vegetarisch sein, bei veganer Ernährung von Kindern hingegen sollten Sie sehr vorsichtig sein.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug- 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: presse@echte-esser.de