Öffentliche Ernährungsdebatten stressen die Menschen!

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Die Debatte um die richtige Ernährung spaltet die Nation – doch was ist wirklich dran an den ganzen Diskussionen?

Mit KI erstellt

Ernährungswissenschaftler Uwe Knop liefert aufschlussreiche Antworten basierend auf aktuellen Umfragen.

Was hat die aktuelle Ernährungs-Umfrage der Robert-Bosch-Stiftung ergeben?

Die Studie hat gezeigt, was viele von uns im Alltag selbst bemerken. Zahlreiche Menschen fühlen sich durch die öffentliche Ernährungsdebatte unter Druck gesetzt: 70 Prozent empfinden sie als polarisierend, 42 Prozent fühlen sich durch andere Ernährungsstile angegriffen. Besonders deutlich wird dies an den Spannungen zwischen Veganern und Fleischessern, die einander oft abwertend begegnen. Aber: Die Mehrheit der Menschen in Deutschland (62 %) ist mit ihrer Ernährung zufrieden. Geschmack (89 %), Preis (76 %) und gesundheitliche Aspekte (72 %) beeinflussen ihre Lebensmittelwahl am stärksten. Aber auch gesellschaftliche Faktoren wie Regionalität und ethische Fragen wie Tierwohl gewinnen an Bedeutung.

Sind die Ergebnisse neu?

Nein, die Kernergebnisse entsprechen anderen Umfragen. So lässt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereits seit 2015 Bundesbürger befragen, was ihnen beim Essen wichtig ist und worauf sie beim Einkaufen und Kochen achten. Diese Ergebnisse werden dann im BMEL-Ernährungsreport „Deutschland, wie es isst“ veröffentlicht. Die wichtigste Erkenntnis des jüngsten Repots aus 2024 ist und bleibt die Antwort auf die Frage, was den Menschen beim Essen (sehr) wichtig ist: Seit 2015 beantworten 98 oder 99 Prozent dies mit „gutem Geschmack“ (2024: 99 Prozent). Auch die flankierenden Ergebnisse kennen wir: Fast doppelt so viele Menschen wie noch 2015 achten beim Einkauf auf das Tierwohllabel: Ihre Zahl hat sich von 36 Prozent auf 65 Prozent erhöht. Beim EU-Bio-Logo stieg der Anteil im gleichen Zeitraum von 47 auf 59 Prozent. Zusätzlich zu Labeln achten die Befragten auf Saisonalität bei Obst und Gemüse (80 Prozent) und darauf, dass die Produkte aus ihrer Region kommen (77 Prozent). Das sind erfreuliche Trends, die einmal mehr verdeutlichen: Die Menschen werden nicht nur von Ihrer Intuition (Geschmack) beim Essen geleitet, sondern auch von ihrem persönlichen Wertekompass (Ethik).

Also entscheidet der Mensch primär auf Basis seiner Intuition & Ethik, was er essen will? 

Ja, das ist richtig. Denn erst mit der Symbiose dieser zwei unterschiedlichen Entscheidungsebenen finden wir zu unserer individuell besten Ernährung, die uns vollumfänglich glücklich und zufrieden macht. Während der Körper sagt, was wir essen sollen, trifft der Verstand rationale Entscheidungen über Herkunft und Produktionsbedingungen der Lebensmittel. „Will ich Fleisch aus Massentierhaltung? Möchte ich regionale Produkte unterstützen?“ Diese Überlegungen sollte man mit der Intuition in Einklang bringen, um sich ganzheitlich wohlzufühlen. Für die essenzielle Frage „Wie esse ich richtig gut mit gutem Gewissen und echtem Genuss?“ ist die Antwort also ganz einfach: Dazu müssen Sie nur Ethik & Intuition verschmelzen. Mit drei einfache Regeln ist es ganz leicht, ganzheitlich gesund zu essen.

Wie lauten diese drei einfachen Regeln, die jeder kennen sollte, um gesund zu essen? 

Auch wenn man aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Meinungen, der unüberschaubaren Vielfalt an Besser-Esser-Hypes und den sich dauernd ändernden Ess-Empfehlungen den Eindruck gewinnen kann, sich gesund zu ernähren, das sei super-kompliziert und mega-anstrengend, so ist klar zu konstatieren: Das ist es nicht – ganz im Gegenteil!

Richtig, gut und gesund essen ist sehr einfach. Man muss dazu nur für Abwechslung & Vielfalt im Speiseplan sorgen sowie auf seine individuelle Intuition und persönliche Ethik vertrauen – das ist alles. Merken Sie sich dazu einfach das Schlagwort der vier Anfangsbuchstaben: l´AVIE, gesprochen wie „das Leben“ auf französisch – denn auch die Bedeutung passt perfekt: Erst mit dem richtigen, persönlich perfekt passenden Essstil wird das Leben wirklich schön. Weitere praktische Tipps dazu finden Sie hier.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug, 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: Uwe Knop auf LI