Zehn Jahre Bundesprogramm Ländliche Entwicklung: 1.700 Projekte und viel Engagement vor Ort

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Zum ersten Welttag der ländlichen Entwicklung am 6. Juli zieht das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) in der BLE eine positive Bilanz.

1.700 Projekte, rund 140,5 Millionen Euro Fördergelder und Erfolgsgeschichten mit vielen Facetten – von Mitnahme-Shuttles über Dorf-Apps bis hin zu Mehrfunktionshäusern und Coworking Spaces sind bedarfsgenaue Lösungen entstanden. Seit 2015 stärkt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit „BULEplus“ ländliche Räume in Deutschland.

„Mein Anspruch ist es, die ländlichen Räume als attraktive Heimat und als Lebensraum zu stärken. Von der Ostsee bis zum Bodensee, von der polnischen Grenze bis ins Saarland: jede Region hat ihren eigenen Charme und ihre eigenen Chancen. Mit dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung machen wir dieses Potenzial sichtbar und würdigen zugleich das große Engagement vor Ort“, so Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Alois Rainer.

Ob soziale Dorfentwicklung, Digitalisierung, generationsübergreifende Lösungen, Mobilität oder Kultur und Ehrenamt: „Das Bundesprogramm ist ein Motor für vielfältige neue Lösungsansätze auf dem Land. Dank engagierter Menschen vor Ort konnten Potenziale von Regionen genutzt und gute Angebote entwickelt werden“, so BLE-Präsidentin Dr. Margareta Büning-Fesel. „Ich bin stolz darauf, dass die BLE die Menschen in der Umsetzung ihrer Ideen als Projektträger unterstützen und das Wissen in die Breite tragen kann.“

Die rund 140,5 Millionen Euro Fördermittel verteilten sich von 2015-2024 wie folgt:

Bundesland Fördermittel gerundet in Millionen Euro
Niedersachsen     21
Nordrhein-Westfalen     17
Bayern     16
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern je 11
Baden-Württemberg, Sachsen je 9
Hessen, Rheinland-Pfalz je 8
Saarland      7
Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen je 6
Berlin (u.a. durch Universitäten) 5
Hamburg 0,5
Bremen 0

„Smart City Award“ für Etteln statt Hongkong

Dorf-App, selbst verlegte Glasfaserleitungen und eine digitale Mitfahrbank: Das Vorreiter-Dorf Etteln in Nordrhein-Westfalen gewann 2024 den internationalen „Smart City Award“ und verwies dabei Hongkong auf den zweiten Platz.

Mit dem Modellvorhaben „Smarte.Land.Regionen“ förderte das BULEplus zwischen 2021 und 2024 in sieben Landkreisen 25 Projekte mit insgesamt rund 25 Millionen Euro. Mit „Deutschland.Digital“ entstand ein zentraler Online-Marktplatz, der Landkreisen digitale Dienste wie Vermittlungsplattformen für Gesundheitsleistungen oder Bürgerbusportale zur Verfügung stellt. Aktuell befinden sich rund 110 Lösungen und über 125 Kommunen auf der Plattform, die stetig weiterwächst.

Engagierte Dorfgemeinschaften für ein aktives Miteinander

In Sachsen-Anhalt entstanden dank der Projektgruppe „Miteinander.Deersheim!“ unter einem Dach ein Laden für Waren des täglichen Bedarfs, eine Poststelle, ein Café und Veranstaltungen. Unter dem Motto „Gemeinsam Aktiv“ werden Kindergartenkinder und pflegebedürftige ältere Menschen in der Gemeinde Nüsttal in Hessen gemeinsam in einem Gebäudekomplex betreut. Ein Erfolgsmodell, das die Kita-Betreuung gewährleistet und Jung und Alt zusammenbringt.

In Kalletal, Nordrhein-Westfalen, konnte eine mobile Seniorenberatung bereits mehr als 500 Seniorinnen und Senioren daheim beraten. Der Senioreninformationsdienst wurde mittlerweile auf zehn andere Gemeinden im Landkreis ausgeweitet. In Schleswig-Holstein gründete eine Initiative die „CoWorkLand e. G.“. Die Genossenschaft hat mittlerweile rund 220 Mitglieder und verfügt über elf Regionalbüros in neun Bundesländern.

Wissenstransfer ist ein zentrales Element

Von anderen Lernen: Die BLE sorgt mit dem BULEplus-Newsletter dafür, Ergebnispublikationen zu abgeschlossenen Förderprojekten, Filme, Veranstaltungen wie Fachkonferenzen und das digitale Austauschformat „Werkstattgespräche“ bekannt zu machen und die BULEplus-Ergebnisse zu verbreiten.

Hintergrund

Das vom BMLEH finanzierte BULEplus fördert die Entwicklung, Erprobung und den Transfer innovativer Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen auf dem Land. Seit der Umbenennung des „BULE“ zum „BULEplus“ 2023 gehören auch Projekte zu regionaler Wertschöpfung zum Portfolio. Die BLE setzt das BULEplus im Auftrag des BMLEH um. Das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung in der BLE entwickelt gemeinsam mit dem BMLEH neue Maßnahmen, betreut die Förderprojekte zuwendungsrechtlich sowie fachlich und bringt den Wissenstransfer voran.

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