Auf mehr als der Hälfte der Getreideflächen wird Z-Saatgut angebaut.
Der Einsatz von Z-Saatgut im Getreideanbau blieb im Wirtschaftsjahr 2024/25 auf einem hohen Niveau. Nach Angaben des Getreidefonds Z-Saatgut e. V. wurden 58 Prozent der Getreideanbauflächen in Deutschland mit Z-Saatgut bestellt. Trotz leichter Schwankungen gegenüber dem Vorjahr zeigt sich: Z-Saatgut ist und bleibt eine zentrale Grundlage für die deutsche Landwirtschaft.
Z-Saatgut als Qualitäts- und Innovationsfaktor
Z-Saatgut steht für gesundes Saatgut und geprüfte Qualität. Schon während des Aufwuchses werden alle Vermehrungsbestände kontrolliert, nach der Ernte folgen umfassende Tests jeder einzelnen Partie auf Keimfähigkeit, Gesundheit, Sortenechtheit und Reinheit. Nur Saatgut, das alle Kriterien erfüllt, erhält die amtliche Anerkennung. Für Landwirte bedeutet dies eine verlässliche Grundlage für den Anbau, sichere Erträge sowie ein geringeres Risiko der Übertragung von Pflanzenkrankheiten.
Gleichzeitig ist Z-Saatgut der Motor für Innovationen. Durch die Lizenz- und Nachbaugebühren wird die Arbeit der Züchterhäuser finanziert, sodass neue Sorten verfügbar werden – ein entscheidender Vorteil in Zeiten wachsender Herausforderungen. Der Verlust von Pflanzenschutzwirkstoffen und die Folgen des Klimawandels mit Hitze, Trockenheit und Extremwetterereignissen verlangen nach widerstandsfähigen und stressresistenten Sorten. Zertifiziertes, amtlich anerkanntes Saatgut stellt sicher, dass diese Eigenschaften zuverlässig in die Praxis gelangen und den Betrieben gesunde Bestände sowie qualitativ hochwertige Ernten sichern.
„Z-Saatgut ist die Basis für eine sichere und effiziente Getreideproduktion“, betont Dr. Dennis Hehnen, Geschäftsführer des Getreidefonds Z-Saatgut e. V. „Je hochwertiger die Ausgangsbasis ist, desto widerstandsfähiger können die Bestände auf Witterungseinflüsse reagieren und stabile Erträge liefern. Das ist in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je.“ Wichtig sei auch, dass die Saatgutbestellung nicht erst in letzter Sekunde erfolge: „Eine frühzeitige Bestellung entlastet die Logistik in der kurzen und intensiven Aufbereitungssaison zwischen Ernte und Aussaat und sorgt dafür, dass das Z-Saatgut rechtzeitig auf dem Hof steht“, so Hehnen weiter.
Entwicklungen bei den einzelnen Getreidearten
Winterweizen bleibt mit 2,91 Millionen Hektar die wichtigste Getreidekultur in Deutschland. Die Anbaufläche legte im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 15,1 Prozent zu. Beim Saatgutwechsel zeigte sich allerdings ein leichter Rückgang: Mit 49 Prozent lag er unter dem Vorjahreswert von 54 Prozent. Auch bei der Wintergerste ist ein Rückgang der Anbaufläche zu verzeichnen – minus 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Saatgutwechsel blieb hier mit 66 Prozent jedoch stabil (Vorjahr: 65 Prozent). Roggen wird nahezu vollständig mit Z-Saatgut bestellt. Bei Triticale ging der Saatgutwechsel von 85 auf 78 Prozent zurück. Ausschlaggebend war vor allem die um 8,4 Prozent ausgeweitete Anbaufläche, die von der Nachfrage nach Z-Saatgut nicht im gleichen Maße gedeckt wurde.
Für die Sommergerste zeigte sich ein gegenläufiger Trend: Während die Anbaufläche um 12,9 Prozent zurückging, erhöhte sich der Saatgutwechsel von 59 auf 64 Prozent. Beim Sommerweizen war nach dem außergewöhnlich starken Flächenzuwachs im Vorjahr ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Die Anbaufläche verringerte sich um 44 Prozent, gleichzeitig erreichte der Saatgutwechsel mit 83 Prozent einen Spitzenwert (Vorjahr: 44 Prozent). Auch der Hafer konnte zulegen: Die Anbaufläche stieg um fast 20 Prozent, und der Saatgutwechsel erhöhte sich deutlich von 51 auf 60 Prozent.
Insgesamt lag der Saatgutwechsel bei Wintergetreide 2024/25 bei 58 Prozent (Vorjahr: 61 Prozent), während er beim Sommergetreide auf 64 Prozent anstieg und damit klar über dem Vorjahresniveau von 55 Prozent lag.
Mit dem Saatgutwechsel wird der Anteil der mit Z-Saatgut bestellten Flächen an der gesamten Getreideanbaufläche beschrieben. Er wird aus den Saatgutumsätzen der deutschen Züchter, den Anbauflächen in Deutschland und der Aussaatstärke aus den zur Anerkennung gemeldeten Vermehrungsflächen berechnet.