Neue Studie: Intervallfaster sterben früher an Herztod! Aber: Was heißt das?

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Schockierende Studienergebnisse: Kann Intervallfasten das Risiko eines frühen Herztods verdoppeln? Die Debatte um die Effekte des Intervallfastens auf unsere Gesundheit nimmt eine neue Wendung.

KI

Ernährungswissenschaftler Uwe Knop beleuchtet aktuelle Forschungsergebnisse, die aufhorchen lassen.

Was hat die neue Studie zum Intervallfasten und der Lebenswerwartung beobachtet?

In vorherigen Studien hat sich gezeigt, dass eine achtstündige Essenspause kurzfristige Vorteile für die Gewichtsabnahme und die Herzgesundheit mit sich bringen könnte. Der Zusammenhang zwischen einer Essensdauer von weniger als 8 Stunden und der Sterblichkeit bleibt bis dato unklar. Daher hat die aktuelle Studie dies nun untersucht – und folgendes beobachtet:

Eine Essensdauer von weniger als 8 Stunden war mit einem um 135 % höheren Herztod-Risikot verbunden, stand jedoch nicht mit der Gesamtsterblichkeit und Krebstodesfällen in Zusammenhang. Die Intervallfaster starben also früher an Herztod! Auch diese Studie endet wie fast alle Ernärhungsstudien;: „Um zu klären, ob das Risiko eine frühen Herztid auf die kurze Essensdauer selbst oder auf die andere unbekannte Gründe zurückzuführen ist,, sind weitere Untersuchungen erforderlich.“ Das gilt im Übrigen für alle Ernöhrungserkenntnisse, daher erscheint dieser Satz immer am Ende aller Studien.

Heit das, Intervallfasten lässt mich früher sterben? 

Nein, oder besser konkret: Das weiß niemand sicher. Denn es handelt sich bei diesen Studienergbenisse wie immer nur um Korrelationen, aber nicht um echte Beweise („Kausalevidenz“): Außerdem ist die Gesamtmortalität in allen Gruppen gleich. Das bedeutet: Wenn die Intervallfasten früher an Herzkrankheiten sterben, so kommt der Tod aufgrund anderer, nicht untersuchter, unbekannter Ursachen, beio den Intervallfastern später – sodass untern Strich eine gleich lange Lebensspanne herauskommt.

Ein schönes Beispei für den vermeintlichen „LongevityEffekt von Lebensmittel“ ist eine kürzlich veröffentlichte Studie, die den Zusammenhang zwischen Kartoffelkonsum und Todesfällen aller Ursachen untersuchte. Der Konsum gekochter Kartoffeln war hier mit einem geringen Sterberisiko aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinsuffizienz und akutem Herzinfarkt verbunden. Aber sind der Grund für das lange Leben die gekochten Kartoffeln? Nichts Genaues weiß man nicht!

Welche weiteren negativen Ergebnisse stützen die Hypothese vom „ungesunden Intervallfasten“?

Es gab in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Publikationen, die kein gutes Licht auf den „Hype Intervallfasten“ warfen. So hatten die Teilnehmer einer viel beachteten Intervallfasten-Studie, durchgeführt nach dem medizinischem Goldstandard „RCT“ , statt Bauchfett leider Muskelmasse verloren. Und jüngst erschien ein Paper, das eine weitere unschöne Nebenwirkung entdeckte. Beim Intervallfasten kam es zu einem langsameren Wachstum und zu einer Ausdünnung der Haare. Die Experimente an Mäusen legen nahe, dass Stress, ausgelöst durch langen Nahrungsverzicht zu einem Absterben von Haarfollikeln führen kann.Vorgenannte Studien waren allerdings nicht die ersten ihrer Art, auch viele Jahre zuvor wurde bereits über zahlreiche Paper berichtet, die Zweifel am Intervallfasten aufwarfen. Lesen Sie hier eine Übersicht der zahlreichen Negativ-Berichte zum Intervallfasten

Prominente wie Hirschhausen haben trotzdem mit Intervallfasten abgenommen – warum?

Weil man grundsätzlich mit Intervallfasten abnehmen kann wie mit jeder anderen Diät auch. Es gibt nicht die „beste Diät“: Denn es kommt beim Abnehmen primär auf das Universalprinzip biologischer Gewichtsreduktion an: die negative Energiebilanz., d.h. dauerhaft weniger Energie aufnehmen als verbrauchen. Dann muss der Körper an seine Reserven. So nimmt man in der Regel in den ersten Wochen jeder x-beliebigen Diät ab. Ob die Kilos auch dauerhaft fern bleiben, das steht dann auf einem anderen Blatt.

Wie kann ich erfolgreich abnehmen und schlank bleiben? 

Bei der langfristigen Gewichtsreduktion und vor allem beim anschließenden „Gewicht halten“ kommt es auf einen zentralen Faktor an – und der heißt individuelle Ernährungs- und Lebensstilumstellung, die lebenslang zu mir und meinem Charakter passt.

Mit dieser persönlichkeitsaffinen Intervention, also einer Maßnahme, die ich gerne umsetze, lassen sich etwa zwei Kilogramm pro Monat gesund abnehmen. Dazu muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen.

Wenn Sie das Projekt Gewichtsreduktion starten möchten, I DIET MY WAY heißt das Erfolgscredo. Und das kennt für Sie persönlich niemand so gut wie Sie selbst – denn auf dem individuellen Weg erfolgreicher Gewichtsreduktion gilt: Die Methode muss zur Persönlichkeit passen, nicht umgekehrt. Einen einfachen „10-Punkte-Plan: Wie Sie Ihr Wunschgewicht erreichen“ mit vielen praktischen Tipps finden Sie hier.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN (Aug, 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: Uwe Knop auf LI