Milch zählt zu den leicht verderblichen Lebensmitteln.

Um sie länger haltbar zu machen, greifen Hersteller auf verschiedene Verfahren zurück, die jeweils unterschiedlich lange Lagerzeiten ermöglichen. Im Milchsortiment wird zwischen Rohmilch, Frischmilch, ESL-Milch und H-Milch unterschieden. Rohmilch ist vollkommen unbehandelt und wird lediglich gefiltert und gekühlt. Frischmilch hingegen wird pasteurisiert und dafür 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75 Grad erhitzt. Im Anschluss wird sie gekühlt und abgefüllt.
Die sogenannte ESL-Milch wird entweder vor dem Pasteurisieren zusätzlich filtriert (Mikrofiltration) oder für zwei Sekunden auf bis zu 127 Grad erhitzt − deutlich stärker als klassische Frischmilch. „Frisch- und ESL-Milch müssen beide gekühlt werden, geschmacklich unterscheiden sie sich kaum. Mittlerweile gibt es überwiegend ESL-Milch zu kaufen“, sagt Katharina Holthausen, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Am stärksten behandelt ist die H-Milch. Sie wird für ein bis drei Sekunden bei 135 bis 150 Grad wärmebehandelt. Dadurch entsteht ein leichter Kochgeschmack.
Unterschiedliche Haltbarkeit
Die Abkürzung ESL steht für „extended shelf life“ und bedeutet „längere Haltbarkeit“. Während ungeöffnete Frischmilch gekühlt sieben bis zehn Tage haltbar ist, hält sich ESL-Milch im Kühlschrank drei bis vier Wochen. H-Milch ist am längsten haltbar und kann bei Zimmertemperatur gelagert werden. So ist sie ohne Kühlung bis zu neun Monate haltbar.