Waschmaschinen im Test: Reparatur oft einfacher als gedacht

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Waschmaschinen gehören seit fast 60 Jahren zum Testprogramm der Stiftung Warentest.

Waschmaschine
Foto: Steve Buissinne auf Pixabay

Für die November-Ausgabe untersuchte das Expertenteam 14 Frontlader-Geräte – zehn in Standardgröße und vier platzsparende Modelle mit geringerer Tiefe von Marken wie Bosch, Siemens, Samsung oder Miele. Die Preise reichen von 455 bis 1.070 Euro. Jede Maschine musste einen anspruchsvollen Dauertest überstehen: 1.200 Waschgänge in acht Monaten, täglich von früh bis spät. Dabei wuschen die Geräte insgesamt 238 Tonnen Textilien und verbrauchten 832 Kilo Waschpulver.

Neu war diesmal die Prüfung der Reparierbarkeit. Die Testerinnen und Tester zerlegten jede Maschine und bauten aus jedem Gerät sechs Teile aus, die häufig kaputt gehen: Türdichtung, Pumpe, Heizstab, Türschloss, Stoßdämpfer und Bedienelektronik. Das Ergebnis ist erfreulich: Alle Geräte lassen sich mit Standardwerkzeug recht unkompliziert reparieren. Grund zum Ärgern gab es aber auch. Auf einige Ersatzteile musste das Prüfteam sehr lange warten. Ein Bauteil sollte laut Anbieter erst nach 135 Tagen geliefert werden – das sind mehr als vier Monate.

„Das ist eindeutig zu lange, Seit 2021 schreibt die EU vor, dass Ersatzteile binnen 15 Arbeitstagen verfügbar sein sollen“, sagt Axel Neisser, wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung Warentest. „Müsste man im Alltag so lange auf ein Ersatzteil warten, würde die Maschine auf dem Schrott landen, obwohl sie sich eigentlich leicht reparieren ließe.“

Hinzu kommt: Einige Anbieter geizen mit Reparatur-Infos. Nur Bauknecht und Miele stellten der für den Test beauftragten freien Werkstatt umfangreiche Unterlagen zur Verfügung. Bei Samsung, Bosch und Siemens fanden die Testerinnen und Tester ebenfalls viele Reparaturhinweise.

Auch im Verhältnis Ersatzteilpreise zum Neupreis der Waschmaschine gibt es große Unterschiede. So verlangt Samsung zum Beispiel für ein Elektronik-Bauteil 140 Euro – gut ein Viertel des Neupreises. Die Kosten für die Werkstatt kommen dann noch hinzu. Doch ab wann lohnt sich die Reparatur? Axel Neisser empfiehlt eine einfache Faustregel: „In den ersten fünf Jahren sollte die Reparatur nicht mehr als die Hälfte des Kaufpreises kosten, ab zehn Jahren höchstens ein Fünftel.“

Immerhin: Einige Probleme können Nutzerinnen und Nutzer auch leicht selbst beheben, etwa ein verstopftes Flusensieb reinigen. Handwerklich Begabte schaffen auch den Austausch des Türschlosses oder der Türdichtung – sofern sie eine Anleitung finden. Heizstab und Elektrik sind jedoch Sache für Fachleute.

Der vollständige Waschmaschinen-Test mit nützlichen Tipps zur Wäscheschonung erscheint in der November-Ausgabe der Zeitschrift Stiftung Warentest und ist online abrufbar unter www.test.de/waschmaschinen.

test.de

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