Informationsangebote zum Stillen in deutschen Geburtskliniken

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Ergebnisse einer Online-Umfrage im November 2024.

In einer neuen Studie wurde untersucht, welche Informationsangebote zum Stillen in den Geburtskliniken vorhanden sind, welche Ressourcen gewünscht werden und wie das Wissen über das Stillen auf der Station eingeschätzt wird. Die Studie ist nicht repräsentativ, gibt aber einen guten Einblick in die Nutzung und die Nachfrage nach Stillunterstützungsangeboten.

1.162 Mitarbeitende in 547 Entbindungskliniken wurden im November 2024 zur Teilnahme an einer Online-Umfrage eingeladen. 177 Fachkräfte aus 160 Kliniken nahmen an der anonymen Umfrage teil (15 % der eingeladenen Fachkräfte, 29 % der Entbindungskliniken), darunter 27 Fachkräfte aus Mitgliedskliniken der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ (20 % der Mitgliedskliniken). 45 % der Teilnehmenden arbeiten auf der Entbindungsstation, 33 % im Kreißsaal und 22 % in der Leitung der Entbindungsklinik. Die durchschnittliche Berufserfahrung beträgt etwa 25 Jahre. Befragt wurden die Teilnehmer zu drei Themenfeldern: bestehende Informationsangebote, gewünschte Informationsangebote und Wissensstand zum Stillen. Die Ergebnisse in Kürze:

  • Viele Entbindungskliniken unterstützen das Stillen aktiv mit Informationen und Beratung. Etwa ein Drittel der teilnehmenden Kliniken könnte mehr Informationen anbieten.
  • Den Wissensstand zum Stillen schätzen die Befragten in den Berufsgruppen unterschiedlich ein: im Hebammen- und Pflegeteam eher besser, im ärztlichen Team eher schlechter.
  • Babyfreundliche Kliniken beraten mehr, verteilen mehr Informationsmaterial und verfügen über mehr Wissen zum Thema Stillen – vor allem im ärztlichen Team.
  • Die genannten Wünsche wie unabhängige Fortbildungs- und Aufklärungsangebote sollten von Informationsanbietern mit einem öffentlichen Auftrag aufgegriffen werden. Das Netzwerk Gesund ins Leben trägt zu dieser Aufgabe im Rahmen der Nationalen Strategie zur Stillförderung bei.

Weitere Informationen:

ble.de