Wildfleisch gilt als leicht bekömmlich und ist feinfaseriger sowie fettärmer als viele Teilstücke von Schlachttieren.

Durch die artgerechte Lebensweise ohne künstliche Zusatzfütterung und die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit ist Wildfleisch frei von Medikamenten wie Antibiotika oder Hormonen, liefert Vitamine sowie Mineralstoffe und weist einen niedrigeren Fettgehalt auf als das Fleisch von landwirtschaftlichen Nutztieren. Doch wie sieht es mit der Schadstoffbelastung aus? Die Belastung mit Radioaktivität ist eher gering, doch Blei kann zum Problem werden, so der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB).
„Beim Proteingehalt schneidet Wildbret besser ab als das Fleisch von Schlachttieren“, erklärt Annegret Hager, Ernährungsexpertin beim VSB. Der höhere Anteil an unentbehrlichen Aminosäuren im Wildfleisch führt zu einer höheren biologischen Wertigkeit. Insgesamt ist der Fettanteil in Wildfleisch deutlich geringer als in vielen Stücken von Nutztieren.
Jäger und Förster sind in Deutschland dazu verpflichtet, Wildfleisch regelmäßig hinsichtlich der Radiocäsiumbelastung überprüfen zu lassen. Die Gefahr, dass über dem EU-Grenzwert radioaktiv belastetes Fleisch in den Verkauf gelangt, ist daher eher gering.
„Bei der Bleibelastung sieht es schon etwas kritischer aus. Da bleihaltige Munition nicht grundsätzlich verboten ist, könnten Fleischstücke mit sichtbaren Einblutungen im Bereich des Schusskanals möglicherweise hohe Bleigehalte aufweisen“, so Hager. Ein gelegentlicher Verzehr gilt laut Bundesinstitut für Risikobewertung als unbedenklich. Kinder bis sieben Jahre, Schwangere, sowie Frauen im gebärfähigen Alter sollten vorsichtshalber auf Wildfleisch mit möglicher Bleibelastung verzichten.
Beim Einkauf im Supermarkt ist es für Verbraucher*innen nicht immer ersichtlich, woher das Wildfleisch kommt und ob es aus Gehege-Haltung stammt. Denn die Herkunftskennzeichnung von Wildfleisch ist bisher freiwillig und die Angabe des Herkunftslands nicht verpflichtend.
