Was soll ich essen? Menschen entscheiden auf Basis ihrer individuellen „Intuition & Ethik“ – perfekte Kombi!

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Geschmack vs. Gesundheit: Was treibt unsere Essgewohnheiten wirklich an? Was bestimmt unsere Essenswahl? Ernährungswissenschaftler Uwe Knop liefert spannende Antworten aus dem aktuellen Ernährungsreport 2025.

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Wie lautet die wichtigste Erkenntnis des BMEL-Ernährungsreports 2025?

Die beiden wichtigsten des Ernährungsreports 2025, die teils langjährige Entwicklungen, teils aktuelle Schwerpunkte widerspiegeln, sind:

Platz 1: Der Geschmack bleibt das wichtigste Kriterium: Seit zehn Jahren ist der eigene Geschmack das unverändert wichtigste Kriterium beim Essen. So gut wie alle Befragten (98 Prozent) geben an, dass das Essen schmecken muss. Die Menschen vertrauen demnach zuallerserst auf Ihre Körpersignale, auf Ihre eigene Intuition. Und das ist genau der richtige Weg.

Platz 2: Für 90 Prozent der Befragten ist es sehr wichtig oder wichtig, dass das Essen gesund ist.

Diese beiden Faktoren passen perfekt zueinander, daher ist es nicht verwunderlich, dass sie Platz 1 und 2 belegen. Denn es ist ganz einfach: Eins bedingt das andere. Der individuelle Geschmack und die eigene Gesundheit sind untrennbar miteinander verbunden.

Warum sind Geschmack & Gesundheit untrennbar miteinander verbunden? 

Das ist evolutionsbiologisch einfach erklärt:: Warum? Weil unser Körper dafür sorgen muss, dass wir nur Lebensmittel herunterschlucken, die er gut verarbeiten, verwerten und vor allem problemlos verdauen kann und die uns die benötigten Nährstoffe liefern, Die Verträglichkeit ist das dabei das A&O: Und das gewährleistet unser Körper über den eigenen Gescnmack, Das Bauchhirn arbeitet wie ein Frühwarnsystem. Noch bevor ein Lebensmittel überhaupt tiefer in den Verdauungstrakt gelangt und dort Probleme verursachen könnte, schickt es seine Türsteher an die Front – Ihre Geschmacksknospen und Ihre Nase. Stuft Ihr Körper eine Zutat oder eine bestimmte Kombination als potenziell schwer verdaulich oder individuell unverträglich ein, aktiviert Ihr Bauchhirn sofort den Abwehrmodus: Das Essen schmeckt Ihnen schlicht nicht. Es ist die einfachste Logik der Welt: Neugierig geworden? Dann lesen Sie hier weiter.

Welche Ergebnisse des sind noch erwähnenswert? 

Die Aufmerksamkeit für spezielle Kennzeichnungen ist im Vergleich zu 2015 deutlich gestiegen:

  1. Der Anteil der Befragten, die immer oder meistens auf ein Tierwohllabel achten, stieg von 36 Prozent im Jahr 2015 auf 65 Prozent im Jahr 2025.
  2. Die Beachtung des Bio-Siegels nahm im gleichen Zeitraum von 47 Prozent auf 59 Prozent zu.
  3. Als weitere signifikante Entwicklung zeigt der Report, dass der Anteil derjenigen, die mehrmals täglich Fleisch oder Wurst essen, seit 2015 von 34 Prozent auf 24 Prozent gesunken ist. Dementsprechend bezeichnen sich 37 Prozent als sogenannte Flexitarier (essen nur gelegentlich Fleisch).

Diese drei Werte spiegeln den wachsenden Einfluss den zweitwichtigsten Faktors: Neben dem wichtigsten Faktor der ( Geschmack) spielt die eigene , der persönliche Werttekompass eine immer größere Rolle bei der Entscheidung „Was esse ich – und warum?“

Liefert also die Kombination von „Intuition & Ethik“ das ganzheitlich beste Essen?

Ja, so kann man es zusammenfassen. Wer nur auf seinen Körper hört, dem fehlt der ethische Aspekt – und das kann zu einem schlechten Gewissen führen, wenn man z.B. eine billige Bratwurst aus Massentierhaltung isst, die zwar schmeckt, aber man mit der Tierhaltung alles andere als einverstanden ist. Wer daher seinen eigenen Wertkompass bei der Auswahl seiner Lebensmittel aktiv mit in die intuitive Auswahl einbezieht, der handelt ganzheitlich und deckt beide elementaren Entscheidungsebenen ab: den Körper (Intuition) und den Verstand (/Ethik): Die Frage „Wie soll man sich heutzutage richtig gut und gesund ernähren, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben?“ ist also recht leicht beantwortet: Die Lösung lautet „Ethuition“ – dieses interessante neue Konzept, das in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und ethischer Konsum immer wichtiger werden, könnte gesellschaftsrelevant werden.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte.

Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ und „ERFOLGREICH ABNEHMEN“ (2. Auflage 2025)). Seit mehr als 15 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: Uwe Knop auf LI