Arten mit hohem Methylquecksilber-Gehalt meiden.
Fisch enthält wertvolle Nährstoffe, Spurenelemente und Vitamine, sodass ein bis zwei Fischmahlzeiten in der Woche empfohlen werden. Allerdings kann sich vor allem in älteren Raubfischen wie Thunfisch und Rotbarsch Methylquecksilber anreichern. Für die meisten Menschen ist das Gesundheitsrisiko gering. Aber ungeborene Kinder und Säuglinge sind für die nervenschädigende Wirkung des Methylquecksilbers besonders empfindlich. Daher empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), in der Schwangerschaft und Stillzeit den Verzehr solcher Fischarten zu vermeiden.
Quecksilber kommt natürlicherweise in Gewässern vor und wird von bestimmten Bakterien in Methylquecksilber umgewandelt. Diese Form des Quecksilbers kann sich in Fisch und Meeresfrüchten anreichern und über deren Verzehr auch in den menschlichen Körper gelangen.
Um mögliche gesundheitliche Risiken besser beurteilen zu können, hat das BfR Daten der MEAL („Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln“) -Studie mit Verzehrsdaten bestimmter Personengruppen verglichen. Die Nahrungsmittel wurden als fertige Mahlzeiten auf ihren Methylquecksilbergehalt analysiert, etwa als gebratener, gedünsteter oder eingelegter Fisch. Die höchsten Mengen waren in Thunfisch, Dornhai und Rotbarsch nachweisbar. Seelachs hat einen geringeren Gehalt, aber trägt aufgrund der hohen Verzehrmengen am meisten zur Methylquecksilberaufnahme in der Bevölkerung bei. Dieser Fisch ist in vielen Tiefkühlprodukten wie Fischstäbchen enthalten. In allen Altersgruppen lag die durchschnittlich aufgenommene Menge unterhalb der tolerierbaren wöchentlichen Aufnahmemenge von 1,3 Mikrogramm Methylquecksilber pro Kilogramm Körpergewicht, sodass keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind.
Schwangere und Stillende sollten nicht auf Fisch verzichten, aber vorsorglich Fischarten mit hohem Methylquecksilber-Gehalt meiden. Dazu zählen laut dem Bundesumweltministerium große und ältere Raubfische und deren Erzeugnisse wie Thunfisch, Haifisch (im Handel auch: „Schillerlocken“), Buttermakrele, Aal, Steinbeißer, Schwertfisch, Weißer und Schwarzer Heilbutt, Hecht, Seeteufel sowie Rotbarsch. Weniger belastet sind häufig verzehrte Fischarten wie Hering, Forelle, Seelachs und Pangasius. Außerdem sollten Frauen in der Schwangerschaft, um Lebensmittelinfektionen vorzubeugen, auf Rohfisch-Spezialitäten wie Sushi besser verzichten, ebenso auf Fischerzeugnisse wie Sahnehering aus dem Kühlregal (hier wird der Hering nicht erhitzt).
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de