Fairtrade verzeichnet robustes Wachstum und stellt sich neuen Herausforderungen

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Der nachhaltige Konsum in Deutschland erfährt einen erfreulichen Aufschwung, wie die jüngsten Zahlen von Fairtrade Deutschland belegen.

Im ersten Halbjahr 2024 konnte der Absatz von Produkten mit dem bekannten Fairtrade-Siegel um beachtliche 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen. Diese positive Entwicklung erstreckt sich über alle wichtigen Produktkategorien und lässt auf ein vielversprechendes Gesamtjahr 2024 hoffen.

Wachstum in Kernbereichen

Benjamin Drösel, Vorstand für Marketing & Vertrieb bei Fairtrade Deutschland, hebt die besonders starken Zuwächse in einigen Schlüsselsegmenten hervor:

  • Bananen: Ein beeindruckendes Plus von 9 Prozent
  • Blumen: Steigerung um 7 Prozent
  • Kaffee: Wachstum von 5 Prozent

Bemerkenswert ist zudem, dass 60 Prozent aller verkauften Fairtrade-Produkte in diesem Zeitraum zusätzlich eine Bio-Zertifizierung aufwiesen. Dies unterstreicht den wachsenden Trend zu Produkten, die sowohl fair gehandelt als auch ökologisch angebaut werden.

Nachhaltigkeit im Fokus der Verbraucher

Der aktuelle GfK-Nachhaltigkeitsindex bestätigt, dass Nachhaltigkeit bei Kaufentscheidungen wieder stärker in den Vordergrund rückt. Fairtrade profitiert von diesem Trend und zählt zu den wichtigsten Nachhaltigkeits-Siegeln für Konsumenten. Diese Entwicklung spiegelt ein zunehmendes Bewusstsein für globale Zusammenhänge und die Bereitschaft, durch Kaufentscheidungen positive Veränderungen zu bewirken.

Herausforderungen und Unterstützung im Ursprung

Claudia Brück, Vorständin für Kommunikation & Politik bei Fairtrade Deutschland, betont die Bedeutung des Wachstums für die Produzenten im globalen Süden. Diese sehen sich aktuell mit steigenden Kosten und den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert. Fairtrade leistet hier wichtige Unterstützung:

  • Beratung und Trainings zur Klimaanpassung
  • Finanzielle Mittel für Anpassungsmaßnahmen
  • Garantierte Mindestpreise als wirtschaftliche Basis
  • Fairtrade-Prämien für Gemeinschaftsprojekte vor Ort

Neue EU-Regularien als zusätzliche Herausforderung

Eine weitere Herausforderung stellen die neuen EU-Verordnungen zur Entwaldung (EUDR) und zum Bioanbau dar. Fairtrade begrüßt grundsätzlich die Ziele dieser Verordnungen, fordert jedoch von der EU mehr Unterstützung für die Produzenten bei der Umsetzung. Über seine regionalen Netzwerke in Asien, Afrika und Lateinamerika bietet Fairtrade den Erzeugerorganisationen Beratung und Begleitung bei den notwendigen Vorbereitungen.

Ausblick und Bedeutung für den Fairen Handel

Die positiven Zahlen des ersten Halbjahres 2024 geben Anlass zu Optimismus. Fairtrade Deutschland prognostiziert ein leichtes Absatzplus für das Gesamtjahr 2024. Diese Entwicklung ist nicht nur für die Organisation selbst erfreulich, sondern vor allem für die Produzenten im globalen Süden von großer Bedeutung.Das Wachstum bei Fairtrade-Produkten zeigt, dass Verbraucher zunehmend bereit sind, für fair gehandelte Waren einen angemessenen Preis zu zahlen. Dies ermöglicht es den Produzenten, unter besseren Bedingungen zu arbeiten und zu leben. Gleichzeitig trägt es dazu bei, nachhaltige Produktionsmethoden zu fördern und die Lebensgrundlagen in den Anbauregionen zu schützen.

Fairtrade als Teil der Lösung globaler Herausforderungen

Die Rolle von Fairtrade geht über den reinen Handel hinaus. Die Organisation setzt sich aktiv für die Bewältigung globaler Herausforderungen ein:

  • Klimawandel: Durch Unterstützung bei Anpassungsmaßnahmen und Förderung nachhaltiger Anbaumethoden
  • Soziale Gerechtigkeit: Durch faire Preise und Arbeitsbedingungen
  • Biodiversität: Durch Förderung ökologischer Anbaumethoden
  • Wirtschaftliche Stabilität: Durch langfristige Handelsbeziehungen und Mindestpreise

Das anhaltende Wachstum von Fairtrade zeigt, dass Verbraucher, Unternehmen und Produzenten gemeinsam an einer gerechteren und nachhaltigeren Weltwirtschaft arbeiten können. Trotz der Herausforderungen durch neue Regularien und globale Krisen bleibt Fairtrade ein wichtiger Akteur für positive Veränderungen im internationalen Handel.

Quelle: food-monitor (KI-gestützt)