Fastenwahl, schwere Wahl? Heilfasten, Basenfasten, Saftfasten. Scheinfasten, Intervallfasten ….

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Schluss mit Schlemmen: Warum Aschermittwoch der Startschuss für eine gesunde Lebensweise ist. Nach der ausgelassenen Karnevalszeit nehmen sich viele vor, gesünder zu leben.

Mit KI erstellt

Ernährungswissenschaftler Uwe Knop erklärt, was hinter diesem Phänomen steckt und gibt Tipps für den erfolgreichen Umstieg.

Warum wird nach Karneval ab Aschermittwoch das Leben „auf gesund gedreht“?

Viele nehmen sich das alte Lied als Leitmotiv „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“. Denn ab dann ist es bei vielen vorbei mit dem „üppigen Leben und der Völlerei“. An Karneval wird nochmal richtig gefeiert, noch einmal ordentlich über die Stränge geschlagen – anschließend ist erstmal Schluss mit Schlemmen. Es passt einfach gut, so ein Fest wie Fasching als klaren „Cleaning-Cut“ zu nehmen. Das ist die ganz banal-profane und plausible Erklärung, warum viele Menschen nach Fasching mit Fastenkuren & Co. beginnen.

Welche Formen des Fastens gibt es und was bringen sie?

Die Vielfalt des Fastens ist inzwischen so facettenreich, dass für jeden die passende Methode dabei ist. Die bekanntesten sind Heilfasten, Basenfasten, Saftfasten. Scheinfasten und Intervallfasten – wobei es innerhalb der einzelnen vorgenannten Kategorien wiederum viele „Subformen“ gibt – so beispielsweise beim Intervallfasten, das entweder nach Tagen (5:2 oder 6:1) oder nach Stunden aufgeteilt ist (16:8, 12:12), Unter dem Sammelbegriff „modifiziertes Fasten“ wiederum werden Abwandlungen aller klassischen Fastenmethoden subsummiert, die auf die individuellen Bedürfnisse angepasst sind. Letztlich liegen für keine der zahlreichen Fastenformen belastbare Beweise (Kausalevidenz) für langfristig positive, klinisch relevante Effekte auf Gesundheit oder Gewicht vor. Hingegen verspüren viele Menschen kurzzeitig angenehme Auswirkungen – denn allein das radikale Ändern festgefahrener Gewohnheiten kann schon richtig gut tun. Ergo: Einfach mal ausprobieren! Welche Fastenmethode am besten geeignet ist, das hängt von den Zielen, der Gesundheit und den persönlichen Vorlieben ab. Lassen Sie sich dazu am besten von einem Arzt oder Fastenleiter beraten, bevor Sie mit dem Fasten beginnen.

Wie sieht es mit den reinigenden Effekten von Detoxkuren aus?

„Detox“ ist ein reiner Marketing-/Werbebegriff, der „griffig“ nach Hipster-Style klingt und für „Entgiftung“ stehen soll. Mit Detoxkuren, -pillen, -pullen oder -pulvern wird vorgegaukelt, man könne sich mit diesen Mittelchen von gefährlichen Giftstoffen und „Schlacken“, die sich im Körper angesammelt hätten, reinigen. Den Menschen wird also die besondere „innere Reinigung“ versprochen – die es de facto nicht gibt: Denn: Alles rund um Detox und Entschlacken ist frei erfunden und entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlagen und Wirknachweise. Gutgläubigen Gesundheitsaffinen wird hier wirkungsloser Hokuspokus verkauft – und zwar völlig überteuert. Der feste „Glaube an die Gesundheitskraft“ ist eben traditionell ein schneller und weiter Öffner der Geldbörsen. Im menschlichen Körper sammeln sich keine Schlacken an, es gibt nichts zu „entschlacken“. Auch Giftstoffe werden nirgends derart gespeichert, dass sie mit Detox- oder Basenpulvern ausgespült oder neutralisiert werden können. Unser Körper hat zahlreiche eng vernetzte „organische Reinigungs- und Entsorgungssysteme“, die perfekt zusammenspielen und uns von ganz allein „nativ schlackenfrei“ halten. Dazu gehören Darm, Niere, Lunge und Haut. Unser Körper braucht keinerlei „Detox-Support“ von außen. Unser Glaube hingegen schon.

Aber es gibt einen „Detox-Geheimtipp“: Sich locker machen – und den Pupsen und Rülpsen „freien Flow“ lassen. Denn über diese beiden „Entlüftungsmethoden“ werden ordentlich „giftige Gase entschlackt“ – unser Körper „detoxt“ sich damit doppelt autark

Welche Rolle spielen Veganuary und Dry January?

Beide Varianten lassen sich für die Fastenzeit adaptieren, besonders wenn das Ziel „Abnehmen“ lautet: Sowohl der Verzicht auf Fleisch und Wurst als auch der Verzicht auf Alkohol kann deutlich zur Gewichtsreduktion beitragen, denn beide Lebensmittelgruppen liefern zahlreiche unterschiedliche Produkte mit teils hohem Kaloriengehalt. Hat man von beidem bis dato regelmäßig und viel konsumiert, so macht sich ein Verzicht wahrscheinlich ganz schnell auf der Waage bemerkbar.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug- 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: Uwe Knop auf LI