Das steckt wirklich hinter dem kontinuierlichen Blutzucker-Monitoring. Diäten und Gesundheitstrends fluten das Internet, doch nicht alle halten, was sie versprechen.
Ernährungswissenschaftler Uwe Knop deckt auf, was hinter dem sogenannten „Glukose-Trick“ steckt und welche Risiken damit verbunden sind.
Was ist der „Glukose-Trick“?
Der „Glukose-Trick“ ist einer von vielen Abnehmhypes. Dabei handelt es sich um einen frei erfundenen Diät-Trend einer amerikanischen Bloggerin, die sich dazu drei einfache Regeln ausgedacht hat, bei der ein Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Essen vermieden werden soll. Wie gewohnt in der Diätszene ist auch dieses „Abnehmwunschkonzert“ frei von Evidenz (mehr dazu lesen Sie hier),
Neben den „Fantasieregeln zum Essen“ gehört aus das dauerhafte Glukose-Selbsttracking mittels Hautsensoren zu diesem Konzept. Doch das ist nicht nur nutzlos, es birgt auch gewisse Risiken wie die zwanghafte Selbstkontrolle diverser „Vitalparameter“ – das können Pulsmessungen, Blutdruck oder eben der Blutzuckerspiegel sein. Wer „anfällig“ für solche Selftracking-Messungen ist, den können diese Selbstoptimierungszwänge in psychischen Druck oder gar treiben. Eine neue Studie hat nun gezeigt, dass dies nicht die einzigen Risiken der eigenen Glukosemessung sind,
Was hat die neue Studie der University of Bath gezeigt?
Kontinuierliche Glukosemonitore (CGMs zum Messen des Blutzuckers)) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Eine neue, von Experten begutachtete Studie, die im American Journal of Clinical Nutrition der University of Bath veröffentlicht wurde, legt jedoch nahe, dass sie möglicherweise nicht so genau sind, wie viele glauben. Ursprünglich entwickelt, um Diabetikern bei der Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels zu helfen, werden diese Geräte heute von gesundheitsbewussten Menschen eingesetzt, um zu verfolgen, wie sich verschiedene Lebensmittel auf ihren Blutzuckerspiegel auswirken. Die aktuelle Studie der University of Bath warnt, dass dieses kontinuierliche Messen des Blutzuckers) bei nicht-diabetischen Erwachsenen irreführende Ergebnisse liefert – die gemessenen Werte waren „verblüffend“: Das CGM zeigte bei verschiedenen Testmahlzeiten durchweg viel zu hohe Blutzuckerwerte an als die standardisierten Tests mit einem Fingerabstrich. Dies könne zu schädlichen Ernährungsumstellungen führen und die Wahrnehmung der Gesundheit verzerren.
Was sagen weitere Wissenschaftler dazu?
Weitere Wissenschaftler wurden vom Londoner Science Media Center befragt – beispielsweise befürchtet Dr. Nicola Guess von der Universität Oxford, dass viele Anwender mit hohen Glukosewerten nach dem Essen glauben, dass sie an einem Prädiabetes leiden können und dadurch unnötig verunsichert werden.
Wie kann ich ohne Glukosesensor erfolgreich abnehmen und schlank bleiben?
Es gibt beim erfolgreichen, nachhaltigen abnehmen und schlank bleiben nur einen richtigen Weg – und der ist immer individuell. Dabei ist es essenziell, dass man seinen ganz eigenen Weg geht, der perfekt zur eigenen Persönlichkeit passt, denn nur dieser absolut individuelle Weg führt auch dauerhaft zum neuen Wunschgewicht. Wie dieser Weg aussieht, das zeigt der „Fünf-Phasen-Plan zum Wunschgewicht“ , entwickelt auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage.
Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte
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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug- 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.
Kontakt: Uwe Knop auf LI