Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer:

Bereits seit 80 Jahren verspricht die Mikrowelle ein warmes Essen binnen kürzester Zeit. Aber tötet die elektromagnetische Strahlung des Küchenhelfers nicht all die Vitamine, Proteine und Mineralstoffe ab? Mitnichten. Richtig eingesetzt hat die Mikrowelle sogar Vorteile zum Erwärmen im Kochtopf. Die Zeit in der Mikrowelle ist in der Regel sehr kurz. Dadurch leiden hitzeempfindliche Vitamine weniger unter der Wärmeeinwirkung. Dies ist zum Beispiel gut für Brokkoli und Mangold.
Ein weiterer Vorteil der Mikrowelle ist, dass Lebensmittel dort ohne ein Wasserbad erhitzt werden. Damit bleiben wasserlösliche Vitamine im Essen, anstatt nach dem Garen im Topf mit dem Wasser abgeschüttet zu werden. Bei Proteinen und Mineralien wiederum gibt es kaum Unterschiede, ob das Essen auf dem Herd oder in der Mikrowelle zubereitet wird. Vorteile bietet die Mikrowelle auch dahingehend, dass sie keine Röststoffe erzeugt, die schädlich sein können. Dafür wird das Essen aber nicht knusprig.
Zudem wird es in der Mikrowelle nicht gleichmäßig warm und gegebenenfalls nicht überall richtig gegart. Deshalb sollten leicht verderbliche Lebensmittel wie zum Beispiel rohes Hähnchenfleisch auch nicht in der Mikrowelle zubereitet werden. Bestimmten Lebensmitteln wiederum bekommt die Mikrowelle nicht. Würstchen und Tomaten müssen beispielsweise eingeschnitten werden, damit sie nicht aufplatzen. Bei Fett und Öl ist besondere Obacht geboten, weil sie zu einem Fettbrand führen können.
An einer Stelle müssen sich die Nutzer der Mikrowelle dagegen weniger Sorgen machen, bei der elektromagnetischen Strahlung. Die sogenannte Leckstrahlung, die am Spalt zwischen Gehäuse und der Tür austritt, ist relativ schwach. Laut Bundesamt für Strahlenschutz es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass sie irgendeine gesundheitsrelevante Wirkung auf den Menschen hat.
