Salmonellen und Rucola – Wie kommen Infektionen zustande, und wie können sie verhindert werden?

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Am 26. September 2024 hat das Robert Koch-Institut (RKI) über einen  lebensmittelbedingten Salmonellose-Ausbruch informiert, von dem Deutschland,  Österreich und Dänemark betroffen sind (1).

Mit Stand vom 24. September 2024 sind  in Deutschland 98 Erkrankungsfälle bekannt. Laut RKI ergaben Befragungen von  Erkrankten Hinweise auf Rucola als mögliches Ausbruchsvehikel (1). Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat deshalb Informationen zu Salmonellen und Empfehlungen für Verbraucherinnen und Verbraucher  zusammengestellt, die sich und ihre Familien oder Freunde durch einen  hygienischen Umgang mit Lebensmitteln vor Erkrankungen schützen möchten.

Salmonellen sind, nach Campylobacter-Keimen, die häufigsten bakteriellen  Auslöser von Darmkrankheiten in Deutschland. Der Krankheitserreger kann vor  allem durch verunreinigte Lebensmittel übertragen werden. Eine Kontamination  mit Salmonellen kann sowohl im Herstellungsprozess vorkommen als auch später  im Privathaushalt bei der Zubereitung der Lebensmittel. Sorgfältige Hygiene im  Umgang mit Lebensmitteln und die ausreichende Kühlung leicht verderblicher  Lebensmittel bis zum Verzehr sind deshalb wichtige vorbeugende Maßnahmen.

Risikoreiche Lebensmittel sind insbesondere nicht durcherhitztes oder rohes  Fleisch und daraus hergestellte Produkte, nicht hitzebehandelte Eier und  Eiprodukte und pflanzliche Lebensmittel, wie küchenfertig vorbereitete  Salatmischungen. Pflanzliche Lebensmittel können auf dem Feld durch Ausbringen  von tierischem Dünger (Mist, Gülle) mit Salmonellen verunreinigt werden. Sie  sollten deshalb vor dem Verzehr in jedem Fall gründlich gewaschen werden.

Die Salmonellose geht häufig mit Durchfall und Bauchschmerzen einher, aber auch  Fieber, Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Besonders gefährdet sind Kinder in  den ersten Lebensjahren sowie Personen, deren Immunabwehr beispielsweise  aufgrund ihres hohen Alters oder durch Vorerkrankungen geschwächt ist.

1) https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/39_24.pdf?__blob=publicationFile

Bakterien der Gattung Salmonella sind in der Natur weit verbreitet. Die von Salmonellen  hervorgerufene Erkrankung – Salmonellose – ist eine klassische Lebensmittelinfektion. Das  heißt, eine Infektion erfolgt in der Regel durch den Verzehr von mit Salmonellen  verunreinigten Lebensmitteln. Wichtige Einflussfaktoren für das Auftreten dieser  Erkrankungen sind vor allem eine ungenügende Beachtung der hygienischen Vorschriften  und Empfehlungen während der Herstellung, Zubereitung oder Lagerung der Lebensmittel  sowie eine nicht durchgehende Kühlung Salmonellen-haltiger Lebensmittel von der  Herstellung bis zum Verzehr.

Es gibt über 2.600 verschiedene Varianten der Erreger (sogenannte Serovare), darunter bei  Infektionsausbrüchen häufig vorkommende wie Salmonella (S.) Enteritidis und S. Typhimurium. Viele der Serovare treten nur sporadisch auf und sind darum auch seltener  Gegenstand der Forschung. Es ist wichtig zu beachten, dass das Fehlen spezifischer Informationen zu diesen Serovaren nicht bedeutet, dass sie harmlos sind und etwa keine  Erkrankungen (Salmonellose) beim Menschen verursachen könnten. Es ist grundsätzlich  davon auszugehen, dass jedes Salmonella-Serovar beim Menschen zu gesundheitlichen  Beeinträchtigungen bzw. Salmonellose führen kann.

Das selten nachgewiesene Serovar S. Umbilo wurde als ursächlicher Erreger des aktuellen  Ausbruchsgeschehens im Zusammenhang mit Rucola identifiziert. Weitere Ausbrüche, die  von S. Umbilo verursacht wurden, sind in den letzten Jahren nicht bekannt. In Deutschland

wurde im Rahmen des Zoonosen-Monitorings seit dem Jahr 2011 keine S. Umbilo in den  unterschiedlichen Stufen der Lebensmittelproduktion nachgewiesen.

Das Nationale Referenzlabor für Salmonella am BfR erhält von Untersuchungseinrichtungen  in Deutschland nur sporadisch S. Umbilo Isolate aus diagnostischen Untersuchungen zur  Typisierung. Diese Isolate stammen aus unterschiedlichen Quellen, darunter Futtermittel,  Reptilien, Geflügel, Hackfleisch und Nüsse.

Die Zuständigkeit für die amtliche Lebensmittelüberwachung liegt in Deutschland bei den  Bundesländern. Meldungen der Bundesländer über Lebensmittel, von denen gesundheitliche Risiken für die Verbraucherinnen und Verbraucher ausgehen können, nimmt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) entgegen. Es ist die  nationale Kontaktstelle des europäischen Schnellwarnsystems für Lebens- und Futtermittel.

Weitere Informationen zur Salmonellose des Menschen veröffentlichen die zuständigen  Gesundheitsämter und das Robert Koch-Institut (RKI).

Weitere Informationen auf der BfR-Website  

Quelle: BfR