Neue deutsche Hunger-Studie lüftet Geheimnis: Daher kommt die „Hangry-Laune“!

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Forschungsergebnis: Warum wir wirklich schlechte Laune bekommen, wenn wir hungrig sind.  Das Geheimnis hinter Hunger und Stimmungsschwankungen endlich gelüftet. Ernährungswissenschaftler Uwe Knop teilt aufschlussreiche Erkenntnisse.

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Was hat die neue deutsche „Hunger-Studie“ gezeigt?

Wenn wir hungrig sind, sinkt oft die Laune – ein Phänomen, das umgangssprachlich als „hangry“ bekannt ist. Eine neue Studie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und des Universitätsklinikums Tübingen zeigt nun, dass dieser Zusammenhang nicht durch unbewusste Stoffwechselprozesse entsteht. Entscheidend ist vielmehr, dass der Energiemangel bewusst als Hunger wahrgenommen wird – erst dieses bewusste Hungergefühl führt zu schlechterer Stimmung. „Wenn der Glukosewert sinkt, verschlechtert sich auch die Stimmung. Aber dieser Effekt entsteht nur, weil die Menschen sich dann auch hungriger fühlen“, erklärt Erstautorin Dr. Kristin Kaduk von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen. „Das heißt: Nicht der Glukosewert selbst hebt oder senkt die Stimmung – sondern wie stark wir diesen Energiemangel bewusst wahrnehmen.“

Welche Schlussfolgerungen ziehen die Wissenschaftler?

Die Studie liefert neue Beöege für die Bedeutung der sogenannten Interozeption – also der bewussten Wahrnehmung innerer Körperzustände – bei der Regulation von Emotionen. Personen, die Veränderungen ihres Glukosespiegels besonders genau wahrnahmen, zeigten zudem weniger Stimmungsschwankungen.

„Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass das bewusste Spüren des eigenen Körpers eine Art Puffer für die Stimmung sein kann“, ergänzt Korrespondenzautor Prof. Nils Kroemer, der in Tübingen in der Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums im Bereich Translationale Psychiatrie sowie an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKB tätig ist und zudem als Professor für Medizinische Psychologie an der Universität Bonn forscht. „Ein gutes Gespür für körpereigene Signale scheint dabei zu helfen, emotionale Stabilität zu bewahren – selbst wenn der Energiehaushalt schwankt.“

Die Ergebnisse unterstreichen die enge Verbindung zwischen und psychischer und Stoffwechsel-Gesundheit – und sie zeigen, dass die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers ein zentraler Mechanismus ist, über den Stoffwechselprozesse auf die Stimmung wirken.

Wich wichtig ist die Wahrnehmung des Hungers beim Essen?

Der Hunger ist das Wichtigste überhaupt beim Essen, Er ist die evolutionsbiologische Leitemotion der natürlichsten Form menschlicher Ernährung: Intuitiv essen. Um intuitiv zu essen, gibt es eine wichtige Voraussetzung: Sowohl Körper als auch Geist, Seele und Psyche müssen gesund sein. Ist das gegeben, dann orientieren Sie sich an folgenden, ganz einfachen evolutionsbiologischen Erfolgsprinzipien: Essen Sie nur dann, wenn Sie echten, körperlichen Hunger verspüren und zwar nur das, worauf Sie wirklich Lust haben, was Ihnen richtig schmeckt und vor allem: was Sie gut vertragen. Wenn Sie noch diese zwei weiteren einfachen Tipps beherzigen, dann sind Sie auf bestem Wege zu Ihrer persönlich perfekten Ernährungsweise.

Viele Menschen essen oft, ohne Hunger zu haben – was ist das?

Viele Menschen greifen zu Essen, um Gefühle wie Stress oder Traurigkeit zu bewältigen, ohne wirklich hungrig zu sein. Dieses Phänomen des hungerfreien Essnes nennt sich „emotional eating“ – also Essen, um die Seele zu füttern. Das kann je nach Intensität und Duer problematisch werden – es gibt aber einfache Lösungen. Mehr zu diesem komplexen Thema finden Sie, einfach erklärt, hier.

 

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte.

Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ und „ERFOLGREICH ABNEHMEN“ (2. Auflage 2025)). Seit mehr als 15 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: Uwe Knop auf LI