Rechnen für den zuckersüßen Geschmack.
Egal ob Himbeer-, Holunderblüten- oder Waldmeistergeschmack, die Auswahl an Getränkesirupen im Supermarkt ist groß. Wie gut ist die selbstgemischte Alternative im Vergleich zu fertigen Limonaden und Softgetränken? Die Verbraucherzentrale Bremen schaut genauer hin.
Wer bisher schwere Getränkekisten geschlappt hat, um den Durst mit einer spritzigen Limonade zu löschen, kann mittlerweile auch auf Sirupe ausweichen. Aus diesen lassen sich Erfrischungsgetränke zu Hause anmischen. In einem Marktcheck hat sich die Verbraucherzentrale Bremen 34 Sirupe näher angeschaut.
Dosierung ohne Taschenrechner kaum möglich
Die Sirupe sind teilweise sehr hoch konzentriert und unterscheiden sich zudem in der Dosierung stark – zum Anmischen von einem Liter Getränk sind zwischen 43 Milliliter und 250 Milliliter Sirup notwendig. „Den Sirup laut einem Dosiervorschlag im Verhältnis von eins zu 23 zu dosieren, ist ohne Taschenrechner und genaues Abmessen schwierig. Auch Angaben wie 3,4 Esslöffel sind unpraktikabel, da Esslöffel keine einheitliche Größe haben“, bemängelt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Bremen.
Große Unterschiede beim Zuckergehalt
Ein Drittel der Sirupe enthielt mehr als fünf Gramm Zucker in 100 Milliliter angemischtem Getränk. “Ein Sirup enthielt sogar 19 Gramm Zucker in 100 Milliliter fertigem Getränk – ein großes Glas mit 300 Milliliter überschreitet damit die maximale Tagesempfehlung für Erwachsene von 50 Gramm Zucker“, erklärt Sonja Pannenbecker.
Durch die teilweise recht komplizierte Dosierung könnten die tatsächlichen Zuckermengen auch deutlich höher ausfallen. Kinder sollten die Sirupe daher nicht ohne Hilfe eines Erwachsenen anmischen und nicht regelmäßig konsumieren.
Selber mischen oder fertig kaufen – gibt es Unterschiede?
Der Blick auf die Zutatenlisten und Nährwerttabellen zeigte – es gibt Unterschiede. Einige Sirupe haben eine deutlich längere Zutatenliste als ihre fertig angerührten Alternativen, vor allem Zusatzstoffe sind dafür verantwortlich. „Während im fertigen Pfirsicheistee und im Getränk mit Cola-Orangengeschmack noch etwas Pfirsich und Orange enthalten sind, fehlen sie beim entsprechenden Sirup“, bemängelt Sonja Pannenbecker. Einige Sirupe enthielten im Gegensatz zu ihren fertigen Alternativen mehr Süßungsmittel und weniger Zucker. So ist bei einer Dosierung nach Anleitung das Sirup-Getränk energieärmer. Aber nicht überall gibt es Unterschiede. Manche Sirupe und deren fertige Vergleichsprodukte weisen auch sehr ähnliche Zutatenlisten auf.
Fazit
Ein Blick auf die Rückseite der Verpackung lohnt sich immer. Genau wie andere Limonaden und Softgetränke, sollte Sirup nur in Maßen verzehrt werden. Eine leckere Alternative mit weniger Zucker sind „Infused Water“. Sie lassen sich schnell und einfach mit Beeren, Zitrone oder Minze zubereiten. Auch kalter Tee kann im Sommer eine gute Abwechslung zum Wasser sein.
Quelle: Verbraucherzentrale Bremen