Wie die Ernährung das Risiko für Alzheimer beeinflusst

Aktuelle Übersichtsstudie bestätigt Ergebnisse.

Ofengemüse, Backblech
Foto: Ina Burkardt auf Pixabay

Bei der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung spielt die Ernährungsweise offenbar eine wesentliche Rolle. Ein hoher Verzehr von Fleisch und hoch verarbeiteten Lebensmitteln erhöht laut einer aktuellen Studie das Risiko, während eine pflanzenbetonte Kost mit viel Gemüse und Obst der neurodegenerativen Erkrankung entgegenwirkt. So lautet zumindest das Fazit einer US-amerikanischen Übersichtsstudie des Sunlight, Nutrition, and Health Research Center (SUNARC) in San Francisco.

Alzheimer ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung und die häufigste Form der Demenz. In Deutschland sind schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen davon betroffen. Infolge von Eiweißablagerungen wird die Funktion von Nervenzellen im Gehirn gestört, bis diese nach und nach absterben. Dadurch werden Alzheimer-Erkrankte zunehmend vergesslich und verwirrt, aber auch Verhalten und Persönlichkeit ändern sich.

Nach jetzigem Wissensstand ist die Ernährung ein wichtiger Faktor bei der Entstehung dieser Erkrankung, was die aktuelle Studie bestätigt hat. Am günstigsten scheint sich eine vollwertige und pflanzenbetonte Kost auszuwirken, die mit einem hohen Verzehr von Obst und Gemüse (vor allem bunte Sorten und grünes Blattgemüse) sowie Hülsenfrüchten (zum Beispiel Bohnen) und Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, Nüssen und Vollkornprodukten einhergeht. Auch die Aufnahme von Olivenöl, etwa im Rahmen einer traditionellen Mittelmeerkost, wirke sich positiv aus. Dabei senke eine pflanzenbetonte Ernährung laut Studie nicht nur direkt das Alzheimerrisiko, sondern verringere auch die Wahrscheinlichkeit für weitere, mit Alzheimer häufig einhergehende Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und Depression.

Wer dagegen viel Fleisch – insbesondere rotes und verarbeitetes Fleisch – und hoch verarbeitete, zuckerreiche Lebensmittel wie etwa Schokoriegel und Kekse verzehrt, hätte ein höheres Risiko für Alzheimer. Gleichzeitig würde dadurch auch die Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes steigen, was die Entstehung der Erkrankung zusätzlich begünstigen würde.

Allerdings seien weitere Studien notwendig, um die Hintergrundmechanismen der Erkrankung noch besser zu verstehen. Vermutlich würden dabei verschiedene Prozesse wie unterschwellige Entzündungen, Insulinresistenz und Veränderungen im Darmmikrobiom eine Rolle spielen, ist im Journal of Alzheimer’s Disease zu lesen.

Weitere Informationen: https://doi.org/10.3233/jad-230418

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de