Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund eine Million Tonnen Fisch und Meeresfrüchte (Fanggewicht) gegessen. Die Ausgaben dafür haben ein Rekordniveau von über 5 Milliarden Euro erreicht.
Das geht aus einem Bericht des Fisch-Informationszentrums (FIZ) hervor. Der durchschnittliche Preis für Fischprodukte hat einen Höchststand von etwa 12 Euro pro Kilogramm erreicht. Im Vorjahr war es noch ein Euro weniger. Die inflationsbedingten Preissteigerungen haben zu einer Kaufzurückhaltung geführt. Nach vorläufigen Schätzungen hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch 2023 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2 Kilogramm auf 12,5 Kilogramm verringert. Der weltweite Durchschnitt liegt nach Schätzungen der FAO im Jahr 2021 voraussichtlich bei 20 kg.
Die Versorgung des deutschen Marktes an Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen wurde 2023 zu 90 Prozent durch Importe gedeckt. Diese wurden ergänzt durch die Eigenanlandungen der deutschen Fischerei, dem Aufkommen der Aquakultur und der Binnenfischerei in Deutschland.
Die meisten Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse werden laut FIZ beim Discounter gekauft (49 %), gefolgt von den Super- und Verbrauchermärkten (41 %). Der Fischfachhandel hat nur einen Anteil von 4 Prozent. Besonders häufig landen Lachs (18,8 %), Alaska-Seelachs (14,9 %) und Thunfisch (13,0 %) im Einkaufskorb. Hering (9,7 %) und Garnelen (9,6 %) liegen auf den Plätzen 4 und 5. Verbraucherinnen und Verbraucher greifen bevorzugt zu Fischkonserven und Marinaden (27 %), Tiefkühlfisch (23 %), Krebs- und Weichtieren (16%) oder Frischfisch (13 %).
Laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gehört Fisch regelmäßig auf den Speiseplan. Ein bis zwei Portionen von je etwa 120 Gramm wöchentlich tragen zu einer optimalen Nährstoffversorgung bei. Fisch liefert leicht verdauliches und gut verwertbares Protein. Seefisch wie Kabeljau und Rotbarsch ist außerdem eine gute Quelle für Jod. Und fettreicher Fisch – dazu gehören zum Beispiel Lachs, Hering und Makrele – enthält reichlich Omega-3-Fettsäuren.
Je nach Fischart, Fangmethode, Ort des Fangs oder der Zucht können Überfischung der Meere, unerwünscht mitgefangene Fische und Umweltverschmutzung ein großes Thema sein. Mit einem bewussten Einkauf kann man einen nachhaltigen Fischfang unterstützen. Verschiedene Siegel sind dabei eine Orientierungshilfe: Das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) steht für Wildfisch aus nachhaltiger Fischerei, während das Siegel des Aquaculture Stewardship Council (ASC) Fische aus Aquakultur, also Zuchtfische kennzeichnet. Eine Alternative ist Bio-Fisch aus heimischer Aquakultur oder aus nachhaltigem Wildfang, der am Bio-Logo oder den Siegeln der Anbauverbände zu erkennen ist. Einen Überblick mit einem einfachen Ampelsystem zur Bewertung der Fische bietet zum Beispiel der WWF-Fischratgeber.
Fischwirtschaft – Daten und Fakten 2024:
https://www.fischinfo.de/images/broschueren/pdf/FIZ_DF_2024.pdf
Quelle: Heike Kreutz und Julia Seeher, www.bzfe.de