Trinken bei Hitze – Alle die Wasserhelme aufsetzen!

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Gerade an den heißen Tropen-Sommertagen fragen sich viele Menschen: Was genau soll ich wann trinken? Die Welt ist voller Trinkmythen – wir klären sie.

Mit KI erstellt

Welche Getränke sind für Nicht-Sportler an heißen Tagen am besten geeignet?

Das ist ganz einfach: Trinken Sie ,was Ihnen am besten schmeckt und Ihnen richtig guttut. Hören Sie auf Ihren Durst und das entsprechende „Trinksättigungsgefühl“, also dass Ihr Durst spürbar „gelöscht“ ist. Ob lauwamr, mit Kohlkensäure, ob Wasser, Schorle, Eistee: Was Sie bei Hitze wirklich trinken sollten – und was nicht, das lesen Sie hier. Kleiner Tipp: Beantworten Sie dazu einfach einmal die folgende Frage ganz ehrlich – und ihre Antwort wählt intuitiv Ihr persönlich perfektes Sommergetränk: Welches Getränk liefert Ihnen den maximalen Erfrischungsgenuss, das heißt wann fühlen Sie sich beim Trinken am wohlsten?

Welche Getränke sind für Sportler/Jogger/Radfahrer am besten geeignet?

Gesunde Hobbysportler sollten einfach das trinken, worauf ihr Körper Durst hat und womit sie ihn am leckersten stillen. Manche Profisportler schwören aber auch auf „Spezialdrinks wie Gurkenwasser“ – kann man mal probieren, muss man aber nicht.

Sollte man immer trinken, bevor der Durst kommt?

Viele Menschen glauben. „Wer Durst hat, trinkt zu spät“. Doch dafür fehlen wissenschaftliche Beweise. Trotzdem sind so macnhe Zeitgenossen fast organisch mit ihrer Wasserflasche verwachsen. Alle sechs Minuten nippen sie daran, auch wenn sie gar keinen Durst haben. Andere lassen sich via mobiler App dauernd ans Trinken erinnern. Viele glauben, man müsse trinken, bevor sich ein Durstgefühl einstellt – doch das ist Unsinn. Denn unser Durst ist das biologische Signal des Körpers zum Trinken – also das Pendant zum Hunger beim Essen. Damit will unser Kröper uns klar sagen: „Ich benötige jetzt Wasser, trinke!“ Daher gilt die einfache Regel für Gesunde: Trinken, wenn man durstig ist. Das gilt gemäß Konsens eines internationalen Expertengremiums auch für Sportler Sogar Marathonläufer sollten nur dann trinken, wenn sie wirklich Durst verspüren Eine Einschränkung sind Menschen, die kein richtiges Durstgefühl entwickeln, weil die körperlichen Funktionen nicht mehr reibungslos arbeiten, beispielsweise Senioren, besonders in geriatrischen Einrichtungen. Auch Nierenkranke oder starke Diabetiker sollten sich nicht nur auf ihren Durst verlassen. Hier sind Pfleger, Angehörige und Therapeuten gefragt.

Könnte Milch manchmal das bessere Getränk der Wahl bei Hitze sein?

In seltenen Fällen vielleicht – und auch nur, wenn man wirklich Lust und Durst darauf hat.Haben Sie schon mal kjemanden im Schimmbad eine eiskalte Vollmilch trinken sehen? Eher selten. Die Hypothese dahinter ist jedoch recht plausibel: Milch enthält von Natur aus Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Diese Mineralstoffe sind entscheidend, um den Flüssigkeitshaushalt im Körper zu regulieren. Durch starkes Schwitzen gehen diese Elektrolyte verloren, und Milch hilft dabei, sie wieder aufzufüllen. Milch enthält darüber hinaus nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Proteine für den Muskelaufbau und Kohlenhydrate zum Auffüllen der Energiespeicher. Bei starkem Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen oder sportliche Anstrengung kann Milch daher durchaus eine sinnvolle Ergänzung sein, um den Körper schneller und effektiver wieder mit vielen wichtigen Nährtsoffen zu versorgen – aber nur, wenn man sie wirklich gerne trinkt.

Sollte man besser nur „pures Wasser“ trinken?

Nein, aus wissenschaftlicher Sicht ist das Trinken von ausschließlich „urem“ Wasser weder gesichert noch dauerhaft empfehlenswert – es kann sogat gesundheitliche Nachteile mit sich bringen. wenn es nicht ausreichend minderalisiert und „gesalzen“ ist. Je mehr Mineralien wie Natrium, Kalzium, Magnesium und Kalium drin sind, desto besser..Diese Elekrtolyte sind für unseren Körper lebenswichtig. Sie spielen eine Rolle bei der Knochengesundheit, der Muskelfunktion und der Nervenübertragung. Destilliertes oder sehr stark gefiltertes Wasser, das als „pures Wasser“ gelten könnte, enthält diese Mineralien fast nicht mehr – das ist also keine gute alleinige Wahl Darüber hinaus gilt beim Trinken wie beim Essen: Sorgen Sie für Abwechslung nicht nut auf dem Teller, sondern auch im Glas: Säfte, Schorlen, Fermentierte Drinks, unterscheidliche Wassersorten, Eistees oder was auch immer sie gerne trinken. Wichtig ist: Es muss richtig gut schnmecklen, wenn Sie Durst haben. Dann war das Getränk genau das Richtige. Zu viel salzarmes Leitungswasser kann hingegen gefährlich werden, wenn man davon exzessiv „über den Durst“ trinkt.

Also kann man auch zu viel trinken?

Ja, Hyponatriämie heißt das Phänomen – also „Wasservergiftung“. Aber das Ereignis tritt zum Glück nur selten auf. Die Ursache is ein zu niedriger Natriumgehalt im Körper. Wenn man viel schwitzt, verliert der Körper Salz. Trinkt man gleichzeitig zu viel natriumarmes Wasser, beispielsweise Leitungswasser, sinkt der Salzgehalt im Blut und im Gewebe immer weiter – und diese ‘“Zu viel Wasser zu wenig Salz’-Kombination“ kann zu Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerz und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Betroffen sind vor allem Sportler mit hoher Ausdauerbelastung wie beim Ironman oder Marathon. Sie sollten immer darauf achten, natriumreiche Getränke zu sich zu nehmen bzw. den Salzverlust über die Nahrung auszugleichen – abert das schmeclen sie hoffentlich auch.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN (Aug, 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: Uwe Knop auf LI