Hara-Hachi-Bu (auch Hara Hachi Bun Me genannt) ist eine japanische Ernährungsregel und ein Lebensprinzip aus Okinawa. Es bedeutet sinngemäß: „Iss, bis du zu 80% satt bist.“ Ziel ist es, das Essen zu beenden, bevor ein Völlegefühl eintritt. Es geht um mäßige Kalorienrestriktion und das achtsames Wahrnehmen des Sättigungsgefühls.

Als praktisches Alltagsbeispiel: Sie essen eine Mahlzeit und fühlen sich angenehm gesättigt, aber Sie könnten theoretisch noch ein paar Bissen essen. An diesem Punkt, bevor Sie sich „vollgestopft“ fühlen, hören Sie auf zu essen.

Inwiefern ist Hara-Hachi-Bu mit intuitivem Essen vergleichbar? 

Beide Konzepte legen Wert auf das achtsame Hören auf die Körpersignale von Hunger und Sättigung.

1. Gemeinsamkeit: Sowohl Hara-Hachi-Bu als auch intuitives Essen fordern dazu auf, die inneren Signale (Wann bin ich hungrig? Wann bin ich satt?) anstelle von äußeren Regeln (leerer Teller, Uhrzeit, Portionsgröße) zu beachten. Es sind beides achtsame Ansätze.
2. Unterschied: Hara-Hachi-Bu gibt eine spezifische Obergrenze vor (die 80%-Regel), während intuitives Essen in erster Linie die emotionale und körperliche Freiheit beim Essen betont und das wahre Sättigungsgefühl, welches auch mal 100%+ sein kann, ohne „Schuldgefühle“ akzeptiert. Hara-Hachi-Bu ist eine kalorienreduzierende Strategie, intuitives Essen ist ein Lebensstil.

Beide Varianten sind grundsätzlich empfehlenswert – am besten einfach ausprobieren, wo man sich besser (essend) aufgehoben fühlt.

Grundsätzlich gilt: Die natürlichste Form der Ernährung des Menschen ist es, intuitiv zu essen. Dazu gibt es eine wichtige Voraussetzung: Sowohl Körper als auch Geist, Seele und Psyche müssen gesund sein. Ist das gegeben, dann orientiert man sich an ganz einfachen evolutionsbiologischen Erfolgsprinzipien – 11 praktische Tipps zum intuitiven Essen und mehr dazu finden Sie hier.

Gibt es wissenschaftliche Belege (Kausalevidenz), dass Hara-Hachi-Bu die Gesundheit fördert? 

Konkrete Belege der Kausalevidenz gibt es keine. rHara-Hachi-Bu ist aus wissenschaftlicher Sicht primär als eine effektive, alltagstaugliche Strategie zur moderaten Kalorienrestriktion und Achtsamkeit beim Essen einzuordnen. Diese asiatische Essweise ist eine pragmatische, kulturell verankerte Methode zur Anwendung der Prinzipien der Kalorienrestriktion und des achtsamen Essens. Obwohl es unmöglich ist, die 80%-Regel allein kausal zu beweisen, sind ihre zugrundeliegenden Mechanismen – Mäßigung und Achtsamkeit beim Essen – grundsätzlich empfehlenswert.

Achten Sie auf eine individuell ausgewogene Ernährung. Das geht am besten, wenn man intuitiv isst: Essen Sie nur dann, wenn Sie echten, körperlichen Hunger verspüren und zwar nur das, worauf Sie wirklich Lust haben, was Ihnen richtig schmeckt und vor allem: was Sie gut vertragen.

Essen Sie, bis Sie zufrieden satt sind und sich dabei gut fühlen. Das ist aber nur die eine „Seite der Medaille“ des richtigen ganzheitlichen Essstils:

Wenn Sie noch Ihre Intuition mit Ihrer Ethik zum perfekten Match namens „Ethuition“ kombinieren, dann haben Sie die größte Wahrscheinlichkeit, ein ganzheitlich gesundes Essverhalten zu entwickeln, das sowohl Ihren Körper als auch Ihren Verstand vollumfänglich zufrieden und glücklich macht – und Sie mit allen Nährstoffen versorgt, die Ihr Körper braucht, egal ob im Sommer oder im Winter.