BLUE ZONES – Fehlende Geburtsurkunden, falsche Altersangaben und Rentenbetrug!

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Langlebigkeit entlarvt: Die Wahrheit hinter den berühmten Blue Zones. Die Geheimnisse eines langen und gesunden Lebens faszinieren die Menschheit seit jeher.

Ernährungswissenschaftler Uwe Knop enthüllt, was wirklich hinter den sagenumwobenen Blue Zones steckt und warum BLUE für Betrug, Lug, Untreue und Erklärungsbedarf steht!

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Was sind die „Blue Zones“?

Als „Blue Zones“ werden Regionen auf der Welt bezeichnet, von denen behauptet wird: Hier leben die Menschen angeblich besonders lange – der wichtigste Grund dafür sei die besonders gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Die „Sage der Blauzonen“ beinhaltet konkret, dass diese Gebiete wie Okinawa oder Sardinien sich durch eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Menschen auszeichnen, die über 100 Jahre alt werden, während sie weiterhin relativ frei von altersbedingten Krankheiten bleiben. Die Blue Zones sind der Inbegriff moderner Ernährungspropaganda, weil damit immer der vermeintliche „Beweis“ geliefert wird, dass eine „pflanzenbasierte gesunde“ Ernährung ganz wunderbar ganz schön alt werden lässt. Seit fast 20 Jahren wird die Öffentlichkeit damit veräppelt. Die blauen Zonen sind mittlerweile Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien, einer Netflix-Dokumentation, vieler Kochbücher über Themen wie die Mittelmeerdiät und allerlei Merchandising mehr.

Ist gesichert dokumentiert, dass die Menschen dort tatsächlich so alt werden?

Nein! Welch´ Überraschung, es weiß keiner, Einer der Gewinner des diesjährigen alternativen Ig-Nobelpreises, Saul Justin Newman, leitender Forscher am University College London, spricht gerade Klartext: Seine akribische Forschung hat ergeben, dass die meisten Behauptungen über Höchstbetagte „rotten“, also mies und verdorben sind – sie basieren auf Betrug und Wunschdenken. Die Gründe dafür sind vielfältig, dabei stehen drei spannende Phänomene im Fokus: Fehlende Geburtsurkunden, falsche Altersangaben und Rentenbetrug (also nicht gemeldete Sterbefälle), Am häufigsten würden Menschen vermeintlich in jenen Regionen 100 bis 110 Jahre alt, in denen der Druck am größten ist, Rentenbetrug zu begehen. Dort findet man auch die schlechtesten Datengrundlagen. Oder anders: »Das Geheimnis, 110 Jahre alt zu werden, besteht darin, seinen Tod nicht zu melden«, so Newman in einem aktuellen Interview.

Also gibt es in den „Blue Zones“ auch keine „Longevity-Ernährung“, die uns gesund sehr alt werden lässt?

Korrekt. Auch die als eine „der „Longevity-Geheimnisse“ kolportierte „gesunde pflanzenbetonte Ernährung“ ist reines Wunschdenken der Ernährunhgsapostel.um ihre Mission unters Volk zu bringen. Erstens weiß niemand wirklich, wie sich diese Menschen „mit Fantasiealter“ ernähren – denn es gibt keinerlei valide Langezitdaten. Und selbst wenn, dann würden diese Daten – wie immer in der Ernährungsforschung – ausschließlich auf den unüberprüfbaren Eigenangaben der Probanden basieren. D.h. ob es stimmt, was sie sagen, weiß niemand. Darüber hinaus essen die „Methusalems“ der sardinischen Mittelmeer-Blue Zones gerne und oft Fleisch und trinken Alkohol – denn sie sind auch landwirtschaftlich tätig, betreiben ihre eigenen Viehzucht in den Bergen und trinken „ihre Schnäpschen“,

Der Ig-Nobelpreisträger Newman zitiert eine spannende Studie aus Japan: Seit 1975 führen die Japaner eine der größten Ernährungserhebungen der Welt durch. Damals bis heute hat Okinawa den schlechtesten Gesundheitszustand im Land. Menschen in der Region haben am wenigsten Gemüse gegessen, und der durchschnittliche Alkoholkonsum ist sehr hoch. Ergo: „Die Daten zur Langlebigkeit sind durch Betrug, Irrtum und Wunschdenken so vernebelt, dass wir es einfach nicht wissen.“

Welche Ernährung ermöglicht denn ein langes und gesundes Leben?

Das weiß niemand, denn es gibt noch nicht einmal Beweise für gesunde Ernährung im Allgemeinen – geschweige denn kann die Wissenschaft auch nur einen Hauch an Kausalevidenz für „Langlebe-Lebensmittel“ liefern. Alle Berichte dazu basieren auf reinem Wunschdenken, Unwissenheit oder bewusster Fehlinterpretation und dreister Falschaussagen. Darüber hinaus ist Ernährung auch nur ein Teil der Ursachenmatrix eines langen und gesunden Lebens. Langlebigkeit hängt höchst wahrscheinlich mit folgenden drei Kernfaktoren zusammen: viel Geld, wenig Stress und einem entspannten Leben. Also man kann sich sowohl ausreichend hochwertige Lebensmittel leisten, immer gut und genug essen als auch einen wunderbaren Lebensstil gönnen, der viel EntspannungFreude und Wohlbefinden liefert. Hinzu kommt eine außergewöhnlich hohe medizinische Versorgung, die reichlich Geld kosten kann. All das sind Faktoren von enormer Relevanz für ein hohes Alter – aber natürlich keine Garantie, denn die gibt es nicht.

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug- 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: presse@echte-esser.de