Mythos oder Wundermittel: Können Probiotika beim Abnehmen helfen?

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Als eines der vielen Geheimnisse nachhaltiger Gewichtsreduktion werden auch winzige Mikroorganismen diskutiert.

Mit KI erstellt

Ernährungswissenschaftler Uwe Knop beleuchtet, ob Probiotika ein probates Mittel zum Abnehmen sind.

Was wird als „Probiotika“ bezeichnet?

Mit dem Begriff „Probiotika“ werden lebende Mikroorganismen bezeichnet, die man in Pillen und Pulvern zu sich nimmt. Dazu gehören primär Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien sowie Hefen. Auch in manchen Lebensmitteln sind lebende Keime enthalten. Man geht im Allgemeinen davon aus, dass sie – in ausreichender Menge eingenommen – einen gesundheitlichen Nutzen haben können. Dafür muss diese Wirkung wissenschaftlich belegt sein – was für einige Präparate der Fall ist, für viele andere jedoch nicht.

Sind Probiotika ein probates Mittel, um abzunehmen?

Bislang kann hier keine klare Empfehlung gegeben werden. Die meisten Probiotika sind als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulvern erhältlich – und für alle gilt: Eine gesicherte Wirkung zur Gewichtsreduktion liegt nicht vor. Eine große Übersichtsstudie aus September 2024 lässt vermuten, dass ein potenzieller Nutzen von Probiotika bei der Behandlung von Fettleibigkeit und Übergewicht vorliegen könnte. Die Autoren betonen jedoch, dass anerkannt werden muss, dass die Glaubwürdigkeit selbst dieser schwachen These aufgrund der Einbeziehung von Studien mit minderwertigem Design und relativ geringer Teilnehmerzahl eingeschränkt ist. Des Weiteren sind sowohl Zusammensetzung als auch Dosierung der Probiotika oft unklar. So lautet das aktuelle Forscher-Fazit: „Um die tatsächliche Wirksamkeit von Probiotika bei der Behandlung von Fettleibigkeit nachzuweisen, empfehlen wir die Durchführung weiterer robuster Studien mit größeren Teilnehmergruppen.“ Bis dahin heißt es demnach: Beim Abnehmen sind Probiotika noch keine Option – was aber den Verzehr im Allgemeinen nicht beeinträchtigen sollte.

Welche Probiotika sind aus ernährungswissenschaftlicher Sicht zu empfehlen?

Probiotika sind auch in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi enthalten. Wem diese „living Lebensmittel“ gut schmecken, der sollte zugreifen. Dabei kommt es besonders auf die individuelle Verträglichkeit an. Daher muss jeder für sich selbst im wahren Sinn probieren, ob er zum Beispiel den starken Kimchi besser verträgt als ein mildes Sauerkraut. Grundsätzlich sind fermentiere Lebensmittel aber einen intensiven Blick wert, denn darunter befinden sich einige wahre „Phytopowerpakete“ wie vorgenannter Kimchi, die mit dem Trioleplus aus Knoblauch, Chili und Ingwer auch noch ordentlich Scharfstoffe liefern. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.

Wie nehme ich denn erfolgreich und nachhaltig ab?

Bei der langfristigen Gewichtsreduktion und vor allem beim anschließenden „Gewicht halten“ kommt es auf einen zentralen Faktor an – und der heißt individuelle Ernährungs- und Lebensstilumstellung, die lebenslang zu mir und meinem Charakter passt. Mit dieser persönlichkeitsaffinen Intervention, also einer Maßnahme, die ich gerne umsetze, lassen sich etwa zwei Kilogramm pro Monat gesund abnehmen. Dazu muss man auch nicht zwangsläufig Kalorien zählen. Wenn Sie das Projekt Gewichtsreduktion starten möchten, hier finden Sie in diesem einfachen 5-Phasen-Plan alles, was Sie wissen müssen

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Dieser Beitrag erschien im Original zuerst auf FOCUS online-Experte

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Uwe Knop (*72) ist evidenzfokussierter Ernährungswissenschaftler (Dipl.oec.troph./JLU Gießen), Publizist, Referent und Buchautor (aktuell „ENDLICH RICHTIG ESSEN“ (Aug- 2024)). Seit mehr als 14 Jahren bildet die objektiv-faktenbasierte Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien den Kern seiner unabhängigen Aufklärungsarbeit. Knop hat den mündigen Essbürger mit eigener Meinung zum Ziel, der umfassend informiert selbst und bewusst entscheidet, worauf er bei der wichtigsten Hauptsache der Welt – genussvolles Essen zur Lebenserhaltung – vertraut.

Kontakt: Uwe Knop auf LI