Zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März: Fleischalternativen sind gesünder als ihr Ruf

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Am 7. März ist Tag der gesunden Ernährung – ein Anlass, um das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schärfen.

Gesunde Ernährung: Wer pflanzliche mit tierischen Produkten vergleicht, sollte nicht auf den Verarbeitungsgrad achten, sondern auf die Inhaltsstoffe. Foto: Vivera/Unsplash

Hochverarbeitete Lebensmittel gelten oft als gesundheitsschädlich. Doch das lässt sich nicht für alle Produkte verallgemeinern. Eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien zeigt, dass pflanzliche Fleischalternativen in vielen Fällen genauso gesund oder sogar gesünder sind als ihre tierischen Gegenstücke.

Seit Jahren warnen Medien vor einem zu hohen Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel, zu denen auch pflanzliche Fleischersatzprodukte zählen. Dabei beziehen sich die Kritiker stets auf den Verarbeitungsgrad. „Doch das ist ein Trugschluss, denn entscheidend sind die Inhaltsstoffe und nicht, wie stark ein Produkt verarbeitet ist“, betont Dr. Jan Bühler, Forschungsleiter im Bereich Lebensmitteltechnologie bei Vivera, einem der führenden Hersteller für pflanzliche Fleischersatzprodukte.

So sind es nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zum Beispiel Ballaststoffe, die eine gesunde Verdauung unterstützen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Ein hoher Anteil gesättigter Fettsäuren steigert hingegen das Erkrankungsrisiko. Dass pflanzliche Fleischersatzprodukte dies betreffend positiv abschneiden, zeigt eine aktuelle Studie von ProVeg. In einer Untersuchung von 422 pflanzlichen Fleischalternativen aus elf Ländern, darunter Deutschland, die USA, Spanien und die Niederlande, wurde deren Nährwert vergleichbaren tierischen Produkten gegenübergestellt:

Pflanzliche Fleischalternativen weisen durchschnittlich zwei Gramm gesättigte Fettsäuren pro 100 Gramm auf, tierische Fleischprodukte liegen mit einem dreimal so hohen Fettgehalt von sechs Gramm deutlich darüber. Zudem enthalten über 60 Prozent der pflanzlichen Alternativen mindestens drei Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm, die bei tierischen Produkten komplett fehlen.

Auch Zucker, der das Diabetesrisiko steigern kann, ist entgegen der landläufigen Meinung in pflanzlichen Alternativen kein Problem. 98 Prozent der untersuchten Produkte enthalten weniger als fünf Gramm Zucker pro 100 Gramm und gelten damit nach der Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als zuckerarm.

Lediglich beim Salzgehalt schneiden pflanzliche Alternativen im internationalen Vergleich schlechter ab. Doch hier müsse genauer hingeschaut werden, betont Dr. Bühler: „Meist werden Fleischersatzprodukte, die in der Regel vorgewürzt verkauft werden, mit rohem Fleisch verglichen, das erst zu Hause gewürzt wird – oft mit mehr Salz als in Fertigprodukten. Das verfälscht den Vergleich erheblich.“ Zudem sei in den vergangenen Jahren viel getan worden, um den Salzgehalt von Fleischalternativen zu reduzieren.

Dass nicht alle verarbeiteten Lebensmittel in einen Topf geworfen werden sollten, um gesundheitliche Faktoren zu bewerten, bestätigt auch eine Studie von The Lancet (2023) mit mehr als 266 000 Teilnehmenden. Diese untersuchte die Auswirkungen von verarbeiteten Lebensmitteln auf das Risiko von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar einige verarbeitete Produkte wie tierische Lebensmittel oder künstlich gesüßte Getränke die Wahrscheinlichkeit für diese Krankheiten erhöhen. Bei hochverarbeitetem Brot und Getreide, aber auch bei pflanzlichen Alternativen, ist dies jedoch nicht der Fall.

Verarbeitung kann sogar Vorteile haben

Der Begriff Verarbeitete Lebensmittel umfasst Produkte, die durch verschiedene Verfahren wie Kochen, Backen, Fermentieren oder Konservieren behandelt wurden. Laut Martine van Haperen, Ernährungsexpertin bei ProVeg, kann die Verarbeitung von Lebensmitteln sogar Vorteile mit sich bringen: „Die meisten Grundnahrungsmittel müssen bis zu einem gewissen Grad verarbeitet werden. Hülsenfrüchte werden gekocht, um die Verdaulichkeit zu verbessern und um giftige Stoffe abzubauen. Der Zusatz von Nährstoffen, wie Jod in Brot und Kalzium in pflanzlicher Milch, hilft, Mangelerscheinungen zu vermeiden.“

Auch die Fermentation ist eine traditionelle Technik, um Lebensmittel verdaulicher und nährstoffreicher zu machen und sie so zu konservieren, dass sie lange gelagert werden können. Kühlen und Einfrieren sind ebenfalls etablierte Verfahren, um Lebensmittel haltbarer zu machen. „Viele Verarbeitungsschritte verbessern die Haltbarkeit und erhöhen die Nährstoffaufnahme – das wird in der Debatte oft übersehen“, so van Haperen.

„Essen ist ein emotionales Thema. Wir verbinden damit Erinnerungen, Gefühle, Tradition“, so Dr. Bühler. „Umso wichtiger ist es, dass wir für bewusste Ernährung Fakten statt Vorurteile brauchen. Stellt man die richtigen Vergleiche an, kommt man zu dem Schluss, dass pflanzliche Alternativen nicht nur nachhaltig, sondern auch eine gesunde Wahl sind.“

Über Vivera

Vivera ist seit 1990 ein Pionier in der Entwicklung vegetarischer und pflanzlicher Produkte. Mit Hauptsitz und Produktion in Holten in den Niederlanden ist das Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern zu einem der drei größten Hersteller in Europa geworden. Die Produkte von Vivera sind in mehr als 27.000 Supermärkten in 25 europäischen Ländern erhältlich. Das Ziel von Vivera ist es, durch das Angebot von Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis, die in ihrer Struktur und in ihrem Geschmack dem Fleisch sehr ähnlich sind, es bewussten Verbrauchern zu erleichtern, ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Mehr über Vivera: vivera.com/de/